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Das Fest der Köpfe

Das Fest der Köpfe

Titel: Das Fest der Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lassen. Das Wasser floß schnell, geschwind huschte es über die Steine hinweg, spülte überall hinein und tanzte an den Zweigen der ufernahen Büsche entlang. Eine einsame Gegend. Romantisch, aber ohne Weite, und deshalb wirkte sie auf Suko auch bedrückend. Es war feucht hier. Es war eigentlich immer feucht. Davon zeugten die Steine der Brücke. Sie hatten eine grüne Schicht angesetzt. Moos und Algen wuchsen in den Spalten.
    Suko war die Brücke egal. Ihn interessierte, was auf den beiden Steinmauern stand, viel mehr. Köpfe…
    Rot angestrichene Kürbisse mit Öffnungen an der Rückseite und fratzenhaft hineingeschnittenen Gesichtern vorn. Sie sahen böse aus, sie waren auch bewußt so gehalten.
    Er hob den ersten hoch. Käfer krabbelten weg, die unter ihm Schutz gesucht hatten. Der Stein vor ihm schien plötzlich zu leben. Suko sah die Kerzenstummel in der Höhle. Die langen schwarzen Dochte stachen wie dünne Finger hoch.
    Er stellte den Kopf wieder weg, untersuchte die drei anderen. Der letzte war kleiner.
    Mitten auf der Brücke blieb er stehen. Sehr nachdenklich. Er wußte, daß die Anordnung der Köpfe etwas zu besagen hatte. Kein normaler Halloween, das stand fest.
    Hatte nicht Sir James von einem Fest der Köpfe gesprochen? Er hatte recht behalten. Aber sie waren noch vor Kimberly zu sehen, und das wunderte Suko.
    Warum?
    Er dachte daran, daß ihm niemand entgegengekommen und er auch nicht überholt worden war, nachdem er die Hauptstraße verlassen hatte. In diesem Landstrich war eben alles anders. Er konnte selbst keine Erklärung geben, das war eben so.
    Wie abgetrennt von der normalen Welt wirkte die Umgebung. Und die Brücke war die Grenze.
    Sehr ungewöhnlich…
    Die Bewohner von Kimberly feierten ihre eigenen Feste. Ein Jubiläum sogar. Erinnerung an einen Mord, versehen mit grauenvollen Andenken aus der alten Keltenzeit.
    Suko mußte herausfinden, wer der Prediger gewesen war. Und er mußte vor allen Dingen John Sinclair finden. Mit Sir James hatte er telefoniert und erfahren müssen, daß von John noch immer keine Meldung vorlag. Er war wie vom Erdboden verschwunden.
    Der Inspektor blickte sich um. Es gab in dieser Gegend zahlreiche Verstecke, wo selbst eine Armee nach monatelanger Suche nichts gefunden hätte. Wer hier lebte, war verschlossen, der igelte sich ein. Der schenkte nur denen Vertrauen, die er kannte.
    Eine ungewöhnliche Gegend. Abweisend auf der einen und irgendwie auch poetisch auf der anderen Seite. Nicht so schön wie Aibon. Er konnte sich nicht vorstellen, daß in den Wäldern hier Elfen, Geister oder Feen lebten.
    Das hier war anders, und Suko war gespannt auf die Menschen, die in Kimberly lebten. Wie würden sie ihn empfangen?
    Bestimmt nicht freudig oder freundlich. Er mußte sich bei ihnen wahrscheinlich erst Respekt verschaffen.
    Hier spielten düstere Märchen. Legenden und Sagen. Und das Wasser des schmalen Flusses trieb all die Geschichten dem Meer entgegen, um sie der weiten Welt zu erzählen.
    Es hatte keinen Sinn, sich den Gedanken hinzugeben. Suko mußte sich mit den Realitäten befassen. Es galt, einen Freund zu finden und einen Fall aufzuklären, der für ihn bisher noch keiner war. Sein Wagen wartete. Er hatte die Hand bereits am Türgriff liegen, als er das Geräusch hörte. Ein leichtes Brausen, das über die Wipfel der Bäume hinweggetragen wurde.
    Suko konnte sich zunächst keinen Reim darauf machen, bis er die Ursache des Geräusches sah.
    Es war ein Auto.
    Eine alte Klapperkiste, französisches Modell, Renault R 4, rostrot und übersät mit gelben Flecken.
    Suko stieg noch nicht ein. Er wollte das Fahrzeug vorbeilassen oder mit dessen Fahrer reden, aber das Auto stoppte auf derc anderen Seite vor der Steinbrücke.
    Eine ungewöhnliche Situation, wie Suko fand. Sie erinnerte ihn an düstere Thriller, wo es auf einsamen Grenzstrecken und an Brücken zum Austausch der Spione kam.
    Er stand neben dem Golf, nur traf der andere Fahrer keinerlei Anstalten, den Wagen zu verlassen. Sekunden vergingen.
    Suko überlegte, ob er einfach weiterfahren sollte. Es wäre wohl am besten und gleichzeitig auch provokant. Dann mußte der andere einfach handeln.
    Soweit kam es nicht.
    Zwei Türen schwangen auf. Die beiden vorderen. Der R 4 schaukelte in seinen Federn. Zwei junge Männer stiegen aus, die völlig normal gekleidet waren. Sie trugen grüne Parkas, deren Taschen sich ausbeulten. Dazu enge Jeans.
    Einer rollte den Rand seiner dunkelblauen Pudelmütze etwas höher, sagte

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