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Das Fest der Köpfe

Das Fest der Köpfe

Titel: Das Fest der Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Unterlippe stand etwas vor, so daß ihr Mund einen gewissen lasziven Ausdruck bekam. Die Frau hatte kräftige Hände mit kurzgeschnittenen Fingernägeln.
    Dicht vor mir blieb sie stehen. Sie hätte mich umpusten können, so schwach fühlte ich mich plötzlich. Ich ärgerte mich selbst darüber, daß ich rot wurde, doch es war nichts zu machen, ich mußte meinem eigenen Zustand Tribut zollen.
    »Hi«, sagte ich mit schwacher Stimme und versuchte ein Grinsen. Es zerbrach bereits im Ansatz.
    »Das hätten Sie nicht machen sollen, Mr. Sinclair.«
    »Was nicht?«
    »Aufstehen.«
    Ich schaute zu ihr hoch. Ihr Gesicht zeigte genau die Strenge, die man Krankenschwestern üben ließ. Das war ein Feldwebel in Weiß.
    »Nun?«
    »Ich fühlte mich besser, Schwester.«
    Sie lachte mich scharf an. »Ach so, Sie fühlten sich besser. Das glaube ich nicht, nach dem, was Sie hinter sich haben. Sie können sich gar nicht besser fühlen.«
    »Was habe ich denn hinter mir?«
    »Das wissen Sie nicht?«
    »Nein, klären Sie mich auf.«
    »Legen Sie sich hin.«
    »Warum? Ich kann sitzen…«
    »Tun Sie, was ich Ihnen sage.« Sie beugte sich vor. Ich roch ihr Parfüm, ein ziemlich herber Duft. Beide Hände legte sie auf meine Schultern, und ich konnte dem Druck nicht widerstehen.
    Verdammt, ich ärgerte mich, daß ich mich in ihrer Hand, unter ihrer Kontrolle befand. Ich war nicht mehr ich selbst. Ich lag schließlich im Bett, und sie schwebte über mir wie ein dreidimensionales Gemälde, in das Leben eingehaucht worden war.
    »Sie müssen ruhig bleiben, Mr. Sinclair.« Jetzt säuselte ihre Stimme.
    »Nur so können Sie gesund werden.«
    »Verdammt noch mal, ich bin nicht krank.«
    »Doch, das sind Sie.«
    »Ach ja. Und wie?«
    »Sie hatten einen Unfall.«
    Ich erwiderte nichts, starrte sie an, verengte die Augen, flüsterte: »Es ist seltsam.«
    »Was ist seltsam?«
    »Daß ich einen Unfall hatte.«
    »Ich bitte Sie, Mr. Sinclair. Wollen Sie mir weismachen, daß Unfälle etwas Unnormales sind? Nein, die sind völlig normal. Sie brauchen sich nur einmal die Statistik anzuschauen, dann werden Sie sehen, daß Verkehrsunfälle an der Tagesordnung sind.«
    »Da gebe ich Ihnen recht.«
    »Wo liegt das Problem?«
    »Bei mir persönlich. Ich hatte eine freie Straße vor mir, verstehen Sie? Eine freie Straße. Und plötzlich passierte das.«
    Sie hob die Arme. »Da kann ich Ihnen auch nicht helfen, Mr. Sinclair. Ich bin keine Expertin. Ich bin Schwester Angela. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Und was ist mit meinem Wagen geschehen?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich bin kein Verkehrsexperte. Sie werden ihn abgeschleppt haben. Ich kenne den Hergang des Unfalls nicht einmal. Sie wurden hier eingeliefert, und wir haben uns um Sie gekümmert, Mr. Sinclair.«
    »Hier in das Krankenhaus brachte man mich?«
    »Richtig. Warum fragen Sie?«
    »Weil es ein sehr seltsames Krankenhaus ist. Ein derartiges habe ich noch nie gesehen. Es scheint noch aus dem vorigen Jahrhundert zu stammen. Gibt es hier Elektrizität? Ich sehe keine Anschlüsse für Apparaturen, nicht einmal Steckdosen…«
    »Das erscheint Ihnen nur. Dies ist eben ein besonderer Raum. Zudem sind wir hier auf dem Lande und nicht in der Großstadt, wo es die sehr modernen Kliniken gibt.«
    »Schöne Ausrede.«
    »Das ist sie nicht.«
    »Hören Sie, Schwester. Ich bin zwar kein Arzt, aber ich weiß sehr genau, daß es auch auf dem Lande Krankenhäuser gibt, die einen hohen technischen Standard aufweisen. Sie können mir einfach nicht weismachen, daß ich hier in einer Klinik liege, die noch aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts stammt. Das glaube ich Ihnen nicht, auch wenn Sie es noch so überzeugend darstellen.«
    »Ihr Pech!«
    »Ich will hier raus!«
    Angela zeigte ein spöttisches Lächeln. »Das können Sie auch, aber nicht sofort. Schließlich hatten Sie eine Gehirnerschütterung. Ich weiß auch nicht, ob Sie wieder okay sind. Sie haben um sich geschlagen, Sie haben in der Bewußtlosigkeit getobt. Da waren Sie einfach nicht mehr zurechnungsfähig.«
    »Sie können mir viel erzählen.«
    »Es stimmt aber!«
    »Wo ist der Arzt?«
    Sie lächelte. »Dr. Stepanic, meinen Sie?«
    »Das ist mir egal, wer mich behandelt hat. Ich will mit ihm reden.«
    Sie nickte. »Das werden Sie bestimmt. Nur darf ich Ihre Hoffnungen schon jetzt dämpfen, Mr. Sinclair. Denken Sie nicht zuviel, freuen Sie sich nicht zu sehr, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Nein, ich verstehe nichts.«
    »Dr.

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