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Das Fest der Schlangen

Das Fest der Schlangen

Titel: Das Fest der Schlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Dobyns
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Percival glaubte er nicht, und er überlegte, ob er Woody anrufen sollte. Dann beschloss er, Balfour noch ein bisschen zu reizen.
    »Mehrere Leute haben Sie identifiziert, nachdem Sie Clouston besucht haben. Ich dachte, Sie kennen ihn kaum. Verbergen Sie da noch eine Beziehung? Schwester Spandex, Margaret Hanna, Benjamin Clouston – anscheinend hüpfen Sie da herum wie ein Häschen …«
    Bobby brach mitten im Satz ab und starrte auf den Boden. Er war fast überall staubig, nur vor ihm war eine Stelle, die kürzlich gewischt worden war. Die gesäuberte Fläche reichte bis zu der Hohlblockwand neben der Tür. Balfour beobachtete ihn. Bobby ging zu der Wand und berührte sie. Auch die Wand war kürzlich abgewaschen worden, zumindest dieser Teil. Dann sah er zu seinen Füßen einen rötlichen Fleck. Bobby ließ sich auf ein Knie sinken. Er hörte einen schnellen Schritt und wollte sich umdrehen. Dann explodierte sein Kopf.

20
    Schnee an Halloween, matschiger, schwerer Schnee von einer Temperatur dicht über dem Gefrierpunkt. Die Straßen sind glitschig von diesem Brei und kreuz und quer von Reifenspuren überzogen. Die letzten paar Blätter an den Bäumen sind schwer von Flocken, so groß wie Daumennägel. Schnee sammelt sich auf den Telefondrähten und fällt klatschend auf die Straße. Wer in der Nähe steht, wenn der Schnee landet, springt einen halben Meter hoch in die Luft. Die Leute sind ziemlich angespannt. Schließlich ist Halloween.
    Bis sechs Uhr gehen ein paar Kinder von Haus zu Haus – »Süßes oder Saures!« –, durchnässte Hexen, Gespenster in triefenden weißen Laken, tropfende Monster. Jedes Kind hat zwei oder drei nasse Erwachsene als Bodyguards bei sich. Aber Schlag sechs verschwinden sie alle wie Vampire im Morgengrauen. Ohnehin haben nicht viele Häuser die Verandabeleuchtung eingeschaltet, und die wenigen Leute, die Bonbons herausgeben, haben ebenfalls Bodyguards.
    Jean Sawyer hat das Brewster Brew schon frühzeitig geschlossen. Ihr Haus liegt im Dunkeln, und es sieht aus, als wäre niemand da, doch sie und ihr Mann sind oben im Schlafzimmer. Sie haben die Jalousien geschlossen, sehen fern, und der Ton ist leise gestellt. Ginger und Howard Phelps sitzen ebenfalls bei geschlossenen Jalousien im Schlafzimmer. Sie spielen Gin Rommée, aber es fällt ihnen schwer, sich zu konzentrieren. Im Moment würde ihnen sogar das Quartettspielen Mühe machen. Fresssack Hopper sitzt in seinem Wohnzimmer vor dem Fernseher und hat seine Schrotflinte quer auf den Knien liegen. Pech für jedes Kind, das an seine Tür klopft.
    Im You-You ist heute Abend niemand. Wegen des Wetters sind alle Kurse abgesagt, und die Leute sind froh über diese Ausrede. Die Restaurants sind leer, und in den Bars sind nur noch ein paar Hartgesottene. Bürgermeister Hobart leitet die Halloween-Party in der Turnhalle der Highschool, zu der nur ungefähr zwanzig Kids aufgekreuzt sind. Zu Father Petes Party in der Kirche kommen fünfundzwanzig, wenn auch nicht alle gleichzeitig. Die, die ein Auto haben, fahren nach Westerly oder Wakefield. Brewster ist tot.
    Im Krankenhaus hat die Notaufnahme zusätzliches Personal angefordert. Schwester Spandex hat angeboten, kostenlos zu arbeiten, aber Oberschwester Tabby Roberts hat dankend abgelehnt. Draußen sollte ein Krankenwagen stehen, doch der ist nicht gekommen. Niemand weiß, was Seymour und Jimmy treiben. Dr. Joyce Fuller ist in ihrem Büro und hat vor, die ganze Nacht zu bleiben. Sie hofft, dass nichts passieren wird, aber wenn doch, will sie sich nicht unvorbereitet erwischen lassen. Helen Greene, die Methodistin, deren Fenster von Mackie McNamara eingeworfen worden ist, verbringt das Wochenende bei Freunden in Mystic. Schwester Asherah und Schwester Isis feiern Samhain irgendwo außerhalb des Staates.
    Die meisten Leute haben sich zurückgezogen und warten auf das Tageslicht, nur nicht die Polizei – die ist in voller Stärke unterwegs: Ein Dutzend Streifenwagen fährt durch die Straßen, und die Detectives der Stadt verfolgen ein Dutzend Spuren. Manches ist in einem kleinen Staat einfacher. Captain Brotman arbeitet mit den Juristen der Staatsanwaltschaft zusammen, um den bürokratischen Aufwand zu verringern. Detective Gazzola hat den Stadtsekretär ins Rathaus kommen lassen und geht mit ihm die Sterbefälle der Monate September und Oktober durch. Als Bobby Anderson berichtet hat, dass Donnerstagnacht im Ocean Breezes drei Bewohner gestorben seien, ist Woody eingefallen, dass in derselben

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