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Das Fest der Schlangen

Das Fest der Schlangen

Titel: Das Fest der Schlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Dobyns
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Bobby einen Besuch bei Maud Lord im Ocean Breezes gemacht. Zwei andere Polizisten hatten sie schon befragt, doch das war okay, denn Maud genoss die Aufmerksamkeit. Sie hatte ihr Erlebnis auch allen Bewohnern vom Ocean Breezes erzählt, und sie hatte bei der Brewster Times & Advertiser nachgefragt, ob sie vorhatten, einen Reporter zu schicken. Sie hoffte auf eine Schlagzeile, die sie ihren Kindern, Enkelkindern, Urenkeln und Ururenkeln schicken könnte, um ihnen anzudeuten, dass sie ihres Lebens nicht völlig sicher sei. In Brewster war etwas Abscheuliches im Gange, und wenn eine Katze aufgehängt werden konnte, war niemand sicher. Das glaubte Maud zwar nicht, aber es konnte nicht schaden, die Familie ein bisschen in Aufruhr zu versetzen.
    An Bobby gefiel ihr, dass er sie Mrs. Lord nannte. Bedauerlicherweise hatte sie ihm sonst wenig zu erzählen, und deshalb erzählte sie ihm von ihren Spaziergängen. Bobby sagte, er gehe auch gern spazieren. Maud erklärte, an manchen Tagen gehe sie hier entlang, an anderen lieber dort, doch seit mehreren Monaten – wahrscheinlich seit dem vergangenen Frühjahr – war sie nicht mehr an dem grauen Craftmans-Bungalow in der Hope Street vorbeigegangen, wenn es nicht noch länger her war.
    »Sie würden uns einen großen Gefallen tun, Mrs. Lord«, sagte Bobby, »wenn Sie dieses Haus in Ihren täglichen Spaziergang einbeziehen könnten.« Er wusste, dass praktisch keine Chance bestand, dabei irgendetwas in Erfahrung zu bringen, aber er glaubte fest daran, ein zusätzliches Paar Augen wäre jederzeit nützlich, vor allem, wenn es so scharfe Augen waren wie die von Mrs. Lord.
    Maud sagte, es sei ihr ein Vergnügen. Zu ihrer Zeit war sie achtmal Geschworene gewesen, sie hatte einen ganzen Stapel John-Grisham-Bücher gelesen, und deshalb wusste sie, welche Sorte von scharfen Augen Bobby brauchte. Auch ihr war klar, wie gering die Chance war, dass sie irgendetwas entdecken würde, doch selbst eine nutzlose Aufgabe würde einen sonst sehr langen Tag mit Sinn erfüllen.
    »Sollte ich vielleicht ein Handy haben?«, fragte sie. Maud hatte noch nie ein Handy benutzt.
    »Gute Idee. Ich besorge Ihnen ein Handy und eine Prepaid-Karte im Walmart.«
    Maud strahlte. Mit fünfundneunzig war von ihrem Gesicht wenig mehr übrig als Runzeln über Runzeln, trotzdem fand Bobby sie hübsch, wenn sie lächelte.
    Woody hatte Bernie Wilcox angerufen, als Nina hysterisch wurde, und Bernie war mit Erlaubnis des Krankenhauses herübergekommen. Bernie schien eine Krankenschwester zu sein, die mit beiden Beinen auf dem Boden stand, und das gefiel Woody. Ihre Aufgabe war es, bei Nina zu bleiben und ein Auge auf sie zu haben.
    Als Nina anfing zu schreien, war ihre Mutter ins Zimmer gestürzt und hatte Woody die Schuld an allem gegeben. Woody hatte zunächst geglaubt, Nina spiele Theater, doch dann hatte er entschieden, dass niemand ein solches Entsetzen spielen könne. Sarah Muller hatte versucht, das Mädchen zu beruhigen, aber Vicki hatte sie weggezogen, sich auf das Bett gesetzt und ihre Tochter fest in die Arme genommen, während Nina versuchte, sich loszureißen. Da hatte er Bernie angerufen. Was Nina anging, so hatte sie nichts mehr gesagt, nachdem sie sich beruhigt hatte, sondern nur weiter geweint, während ihre Mutter ihre Hand hielt.
    Zumindest wusste Woody jetzt, dass das, was Peggy Summers erlebt hatte, auch Nina passiert war, und wenn es zwei jungen Frauen passierte, konnte es auch noch anderen passiert sein. Er hatte gehofft, wenn Bernie ein wenig Zeit mit Nina verbrächte, könnte er noch einmal mit dem Mädchen sprechen. Eine Gegenüberstellung mit Peggy Summers könnte ebenfalls hilfreich sein. Woody war voll von neuen Plänen, und es sah aus, als machte er Fortschritte.
    Dafür, dass Bernie ihm half, fand Woody sich bereit, Tig zur Farm zurückzufahren – sie war in der Bibliothek –, denn Barton würde eine Weile nicht Auto fahren können.
    »Er hat ein nagelneues Knie bekommen«, sagte Bernie, »und er hat versprochen, mit mir tanzen zu gehen, wenn es verheilt ist.«
    Bernie hatte in der Bibliothek Bescheid gesagt, dass Woody kommen würde, um Tig abzuholen, und um vier hatte er mit seinem Tundra draußen gestanden. Bernie hatte ihm ihre Enkelin beschrieben – groß, dünn, schwarzhaarig –, aber letzten Endes erkannte Woody sie, weil sie von Hercel und Baldo begleitet wurde, als sie die Treppe herunterkam. Hercel benutzte eine Krücke. Also nahm er sie alle drei mit.
    »Ich komme mit zu Hercel

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