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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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der gesamten Front waren gesprungen, und dahinter schritten Menschen in weißen Overalls durch die Räume wie Geister, die am helllichten Tag umgingen. Der Vorgarten war eine Ödnis aus braunem Schlamm und zertrampelten Blumen. Zehn Meter vor einer Absperrung aus Polizeiband parkte halb auf dem Gehsteig ein Sprinter mit dem blauen Logo des NDR. Ein Kameramann filmte eine Frau, die mit ernstem Gesicht in ein Mikrofon sprach und dabei wieder und wieder auf die ausgebrannte Ruine deutete.
    Katjas Vorfreude darauf, ihren Onkel wiederzusehen, zerstob endgültig, als sie zwei kräftige Männer in dunklen Anzügen etwas aus dem Haus tragen sah. Die Sonne schimmerte fahl auf dem matten Plastik des Leichensacks.

2
    Mechanisch trat Katja auf die Bremse. Sie stellte den Motor aus, zog den Schlüssel ab, öffnete die Tür und stieg aus. Sie registrierte, dass Bernd ihr halb protestierend, halb besorgt etwas hinterherrief, doch die Worte erreichten ihr Bewusstsein nicht.
    Ihr Blick war fest auf das Haus gerichtet, als sie auf die Absperrung zuschritt, auf den Ruß an der Fassade und die geborstenen Fensterscheiben. Sie tauchte unter dem gespannten Band hindurch, eine uniformierte Beamtin trat ihr in den Weg.
    »Sie können hier nicht durch.«
    »Das ist mein Onkel«, sagte Katja leise.
    Die Frau mit dem kurzen, rot gefärbten Haar unter der Polizeimütze verzog keine Miene. »Tut mir sehr leid, aber Sie können hier nicht durch.« Sie neigte den Oberkörper ein Stück zur Seite und schaute an Katja vorbei. »Und das gilt übrigens auch für Sie, guter Mann.«
    »Sie hat meine Autoschlüssel.« Bernds Ton war vollkommen sachlich. »Sie sehen doch, dass wir mitten auf der Straße stehen.«
    Die Polizistin wandte sich wieder an Katja. »Würden Sie Ihrem Vater bitte die Autoschlüssel geben?«
    Katja ignorierte die Aufforderung. Die beiden Bestatter verstauten ihre grausige Fracht im Leichenwagen. Der dumpfe Schlag, mit dem die Heckklappe zufiel, war von einer grausamen Endgültigkeit. »Das ist das Haus meines Onkels.«
    Die Polizistin atmete einmal tief durch. »Okay, warten Sie bitte hier, ja?«
    Während die Beamtin sich in Richtung des Tors im Vorgartenmäuerchen entfernte und sich dabei suchend umblickte, spürte Katja, wie sich eine Hand auf ihre Schulter legte. »Das … also … Katja …«
    Bernd fehlten nur selten die Worte, und dass dem ausgerechnet jetzt so war, machte es nur umso schlimmer. Katja biss die Zähne zusammen und schluckte trocken.
    »Alles klar?«, fragte er.
    Nein, nichts war klar. »Er ist tot.«
    Der Leichenwagen setzte zurück und rollte von der Bordsteinkante herunter. Ein Kollege der Rothaarigen hob das Plastikband an, damit der Wagen es nicht zerriss. Die Bestatter kamen nicht weit: Der Jaguar, den Katja gute zwanzig Meter vor der Absperrung abgestellt hatte, bildete ein Hindernis, an dem sie unmöglich vorbeimanövrieren konnten. Es hupte zweimal kurz.
    »Die Schlüssel«, sagte Bernd vorsichtig.
    Katja gab sie ihm. Seine Finger waren kalt und feucht.
    »Bin gleich wieder da, ja?«
    Anstelle der Rothaarigen kam nun ein Mann auf Katja zu. Sie war noch nie jemandem begegnet, der in einem Overall auch nur ansatzweise attraktiv ausgesehen hätte, doch dieser Kerl brachte das Kunststück fertig, in seinem weißen Überzieher komplett würdelos zu wirken. Um die Schultern und den Bauch spannte der Stoff, während er dafür an den Armen und Beinen so locker fiel, dass er Falten warf wie eine Ziehharmonika. Der Mann war vielleicht Mitte oder Ende dreißig, aber er hatte eines von diesen leicht rundlichen Gesichtern mit breiten Wangenknochen und straffer Haut, bei denen es Katja prinzipiell schwerfiel, eine zuverlässige Altersschätzung vorzunehmen. Fett hält straff, wie ihre Mutter immer zu sagen pflegte.
    »Hauptkommissar Möhrs. Ich leite hier die Ermittlungen«, stellte er sich ihr in einem tiefen Bariton vor. »Mir wurde gesagt, Sie seien die Nichte von Frieder Jakobs.«
    Sie nickte. »Katja Jakobs.«
    »Verstehe.« Er erwiderte ihr Nicken, ohne ihr die Hand zu reichen oder auch nur ins Gesicht zu sehen. »Es tut mir sehr leid, aber Ihr Onkel ist tot.« In einer unbeholfenen Geste rückte er die in seinem Nacken zu einer unordentlichen Wurst zusammengerollte Kapuze seines Overalls zurecht. »Mein Beileid.«
    »Danke.« Die absolute Gewissheit, Frieder nie mehr wiederzusehen, breitete sich allmählich, aber unaufhaltsam in Katjas Denken aus, eine kalte Winterflut, die sich träge heranwälzte und

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