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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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umzudrehen. »Was mit deinem Vater passiert ist, ist furchtbar. Aber du musst aufhören, dich damit zu quälen. Das bringt alles nichts. Und am allerwenigsten bringt es ihn zurück. Weißt du eigentlich, wie weh mir das tut? Mir und deiner Mutter?«
    »Ich möchte nur die Wahrheit wissen.«
    »Die Wahrheit …« Er wandte sich zu ihr um, einen alten Schmerz tief ins Gesicht gegraben. »Die Wahrheit ist, dass er lange tot ist und du weiß Gott nicht die Einzige bist, die ihn immer noch vermisst.«
    »Bernd … ich …« Sie bemerkte das feuchte Schimmern in seinen Augen und kam sich plötzlich unglaublich schäbig vor. Hatte er nicht recht? War es nicht vollkommen selbstsüchtig von ihr, eine Art Alleinanspruch auf die Trauer über den Verlust ihres Vaters zu erheben? Was war mit den anderen Menschen, die ihn gekannt und geliebt hatten? »Es tut mir leid. Das wollte ich nicht.«
    »Ich weiß.« Er winkte ab. »Soll ich dir was verraten?«
    »Ja?«
    Er lächelte schief. »Das ist die erste Beerdigung, auf der mir die Tränen gekommen sind.«

    Katja plagte sich lange mit einer schweren Entscheidung, doch als sie sie getroffen hatte, fühlte sie sich umgehend ein Stückchen besser.
    »Ich hatte schon gedacht, du meldest dich nicht mehr«, wurde sie von Thilo bei der Verabredung im »Postillion« begrüßt, die sie per SMS mit ihm getroffen hatte.
    »Ich hatte die letzten Tage viel um die Ohren«, entschuldigte sie sich.
    Er lächelte. »Du brauchst dich vor mir für nichts zu rechtfertigen. Ich hatte deine Nummer doch auch, oder?«
    Sie lächelte zurück. »Stimmt.«
    »Du nimmst Kaffee, richtig?«
    Sie nickte.
    Er stand auf, um am Tresen einen Latte macchiato für sie zu bestellen.
    »Kann ich dich was fragen?«, wollte sie wissen, als er wieder zurück war.
    »Alles, was du möchtest.«
    »Gut.« Das Gefühl der Vertrautheit, das sie von Anfang an bei ihm gespürt hatte, entfaltete genau die beruhigende Wirkung auf sie, die sie sich erhofft hatte. »Ich brauche deinen Rat. Was macht man, wenn man an etwas glaubt, das man nicht loslassen kann?«
    Er legte die Stirn in Falten. »Reden wir hier über etwas Schlimmes?«
    »Ja.« Sie biss sich auf die Unterlippe. Warum zögerte sie noch? Wenn sie das irgendjemandem sagen konnte, dann ja wohl ihm. Er hatte doch selbst erst am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlte, über Jahre hinweg mit Ungewissheiten und Lügen zu leben. »Ich glaube, dass mein Vater nicht bei einem Unfall gestorben ist.«
    Er schwieg einen Moment, den Blick gesenkt. Dann schaute er auf. »Und du möchtest von mir wissen, was ich an deiner Stelle tun würde?«
    »Genau.« Jetzt sprudelte alles aus ihr heraus, was sich in den letzten Tagen in ihr aufgestaut hatte. »Weil ich nicht weiß, welche alten Wunden ich damit bei Bernd und meiner Mutter aufreiße. Und bei mir. Weil ich mir nicht sicher bin, ob ich irgendwie beweisen kann, dass mein Vater wirklich umgebracht wurde. Weil ich Angst davor habe, was passiert, wenn ich das nicht schaffe. Oder wenn ich etwas über meinenVater herausfinde, das ich lieber nie herausgefunden hätte. So wie bei meinem Onkel.«
    »Katja?«, fragte er leise und fasste über den Tisch nach ihrer Hand.
    Sie drückte seine Finger. »Hm?«
    »Meinst du echt, du könntest so tun, als hättest du das nie geglaubt? Einfach so weitermachen, als hättest du dich da bloß irgendwie ein bisschen geirrt?«
    Es war exakt die Frage, die sie sich selbst wieder und wieder gestellt hatte. Überraschenderweise war es nicht schwer, nun eine Antwort darauf zu finden, als sie aus seinem Mund kam. »Nein. Auf keinen Fall.«
    »Eben.«
    Sie sah ihn lange an. Gerade als sie den Mut gefunden hatte, ihm etwas zu sagen, was ihr schon sehr lange nicht mehr über die Lippen gekommen war, klingelte ihr Handy.
    »Möchtest du nicht rangehen?«
    Sie tat es, weil der Moment, den sie herbeigesehnt hatte, unwiederbringlich verflogen schien. »Hallo?«
    »Spreche ich mit Frau Jakobs?«, fragte eine sonore Männerstimme.
    »Ja.«
    »Frau Katja Jakobs?«
    »Ja.«
    »Sind Sie die Nichte von Herrn Frieder Jakobs?«
    »Ja.« Eine böse Vorahnung ergriff von ihr Besitz, und sie hatte das Gefühl, als wäre die Temperatur im »Postillion« schlagartig gesunken. »Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«
    »Entschuldigen Sie bitte die Störung. Mein Name ist Johann Graumann von der Kanzlei Graumann und Paulsen.«
    »Oh …« Katja griff nach Thilos Hand.
    »Es geht um das Testament Ihres Onkels.« Eine kurze

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