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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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zweite Sieg war der, dass Bernd seinen verhaltenen Widerstand gegen weitere Ermittlungen kampflos aufgegeben hatte. Sei es nun, weil er sich einen mit allen Wassern des Strafrechts gewaschenen Anwalt leisten konnte, falls Möhrs ihnen auf die Schliche kam und seine Drohungen wahrmachte, oder weil ihn das schlechte Gewissen wegen seines überflüssigen Gerangels mit Mike Ritter plagte. Die genauen Gründe waren Katja herzlich egal. Für sie zählte nur, dass sie ihn von jetzt an noch fester an ihrer Seite wusste.
    Sie trafen um die Mittagszeit im »Postillion« ein. Das Bistro – eine aus Katjas verwöhnter Großstadtperspektive etwas hochtrabende Bezeichnung für eine im Grunde gewöhnliche Kneipe mit rustikaler Einrichtung und laminierten Speisekarten auf den Tischen – war gut besucht. Katjamachte das umfangreiche Brunchbuffet dafür verantwortlich. Es verströmte eine Reihe leckerer Düfte, bei denen ihr der Mund schon wässrig wurde, noch bevor sie einen der letzten freien Tische in der Nähe der Tür zu den Toiletten ergattert hatten.
    Eine junge rothaarige Frau in einem Jeansrock nahm ihre Bestellung auf. Zweimal Buffet, eine heiße Schokolade und ein Pott schwarzer Kaffee. »Arbeiten Sie auch dienstags hier?«, fragte Katja schnell, ehe die Kellnerin zum Tresen verschwinden konnte.
    »Ja.«
    »Kennen Sie die Leute aus der Skatrunde vom Kernkraftwerk?«
    »Die Strahlemänner?«
    »Genau die.«
    »Nicht sehr gut. Das ist nicht meine Tischnummer. Tut mir leid.«
    »Schade.«
    »Ich hol mal meine Kollegin.« Sie reckte einen Arm in die Höhe, winkte und rief in beeindruckender Lautstärke: »Sandra! Sandra!«
    Ihre Rufe galten einer Frau Ende zwanzig, die gerade an einem der anderen Tische kassierte und aussah, als wäre sie per Zeitreise aus den Achtzigern im 21. Jahrhundert gelandet: bunte Strähnchen im Haar, türkisfarbene Leggings, viel zu weites T-Shirt mit einem viel zu tiefen V-Ausschnitt und einem pinken Kussmund als Aufdruck, um die Taille eine Kängurutasche als Gürtelersatz. »Was?«, blaffte sie ungehalten.
    »Komm mal.«
    »Gleich.«
    Die Rothaarige verdrehte die Augen. »Sie kommt gleich«, sagte sie in entschuldigendem Tonfall, lächelte noch einmal freundlich und eilte davon.
    Es dauerte einige Minuten, bis sich Sandra zu ihnen an den Tisch bequemte. »Sie wollten was von mir?«
    »Ja, wir hätten ein, zwei Fragen zu den Strahlemännern. Sie wissen schon«, redete Katja nicht um den heißen Brei herum. »Wegen der schlimmen Dinge, die ihnen in letzter Zeit zugestoßen sind. Sie wissen schon. Der Autounfall. Der Brandanschlag.«
    »Sind Sie von der Polizei?« Sandra hielt ihr leeres Tablett vor sich wie einen schützenden Brustpanzer. »Ich kann Ihnen nicht mehr sagen als das, was ich Ihrem Kollegen erzählt habe. Dem großen dicken. Der war gestern schon hier.«
    Groß. Dick. Möhrs. Das passte Katja gar nicht in den Kram. Sie und Bernd bewegten sich auf dünnem Eis. Trotzdem beschloss sie, Sandras Irrtum nicht aufzuklären. Solange sie sich nicht explizit als Kripobeamtin auswies, war es schließlich nicht ihre Schuld, wenn die Kellnerin sie für eine hielt. »Wir hatten gehofft, Sie könnten uns sagen, auf was für einer Feier Peter Frigge vor seinem Unfall war«, fragte sie ziemlich direkt und versuchte so, Sandra die Information zu entlocken, die im Online-Artikel des ›Güstriner Kuriers‹ gefehlt hatte.
    »Oh, da sind Sie bei mir an der falschen Adresse. Ich war ja nicht dabei.« Sie nickte einem Gast drei Tische weiter zu, der die Hand gehoben hatte, weil er eine Bestellung aufgeben wollte. »Ich hab voll lange nachgedacht, ob mir noch was zu der Frau einfällt, mit der sich Frieder auf dem Parkplatz gestritten hat.«
    Katja legte unwillkürlich eine Hand auf Bernds Knie. Er griff beruhigend nach ihren Fingern.
    »Mir ist da nichts mehr eingefallen, sorry. Aber wegen der Feier, da können Sie mal mit Rieke sprechen. Die war da eingeladen.« Mit einem Schulterzucken und einem bedauernden Lächeln verabschiedete sie sich, um sich um den ungeduldigen Gast zu kümmern, der mittlerweile »Hallo! Hallo!« rief.
    Katja geduldete sich, bis Rieke wieder mit den georderten Getränken an ihrem Tisch auftauchte. »Sie können unsvielleicht doch weiterhelfen. Ihre Kollegin meinte, Sie wären auf der Feier gewesen, auf der auch Peter Frigge vor seinem Unfall war.«
    »Stimmt.« Rieke schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. »Sie haben ja völlig recht.«
    »Was für eine Feier war

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