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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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gesehen«, folgerte Möhrs.
    »Genau. Zurück zum Thema. Jakobs war noch bei Bewusstsein.« Holt sah zu den Spusi-Leuten an der kleinenMulde, die durch den Abtransport der Leiche entstanden war. »Wenn das beim zweiten Opfer auch der Fall war, hätte man es knebeln müssen. Es reichte aber vielleicht auch schon, es nur tief genug im Haufen zu vergraben. Dann hat man hier draußen, wo wir jetzt stehen, definitiv nichts mehr gehört.«
    »Stroh dämmt ganz gut, das stimmt wohl. Und die Verstümmelungen hier …« Holt fuhr sich einmal mit der flachen Hand vor dem Hosenschlitz hin und her. »Wenn du recht hast, hat das Opfer grob geschätzt mehr als zwölf Stunden da gelegen. Kann sein, dass es verblutet ist. Es sei denn, der Mörder hat ihm einen Druckverband angelegt oder die Wunde ausgebrannt, um die Blutung zu stillen. Aber ich bin kein Experte für Kastrationen.«
    »Stopp«, knurrte Möhrs. »Mir reicht’s.«
    »Entschuldige.« Holt rieb sich den Magen. »Ich habe auch noch nichts gefrühstückt. Ich hoffe wirklich, dass dieser zweite Mann nicht mehr gelebt hat.« Er breitete die Arme in einer trägen Geste aus und drehte sich langsam einmal um die eigene Achse. »Das hieße nämlich, dass halb Güstrin hier herumgestanden und gefeiert hat, während da drin dieses arme Schwein verbrannt ist.«
    Möhrs’ Nacken prickelte wie von tausend feinen Nadelstichen, als er daran dachte, wo er gestern Abend vor dem Tumult um Katja Jakobs und ihren Fotografen in einem der Zelte gestanden hatte. » Alle haben herumgestanden und gefeiert. Inklusive uns.«
    »Inklusive uns«, echote Holt.
    Möhrs war außerordentlich dankbar für das Klingeln seines Handys, das das unangenehme Prickeln vertrieb.
    Es war Barswick am anderen Ende der Verbindung, dessen Laune besser war, als es zu erwarten gestanden hätte. »Heute hast du dir deinen Spitznamen verdient, Lucky Luke. Ich habe eine Adresse für dich.«
    »Von wem?«
    »Von einer Frau, deren Mann seit Freitagabend verschwunden ist und die heute Morgen bei den Schupos angerufen hat, weil sie im Radio von dem Toten in der Asche hörte.« Möhrs’ Chef brummte amüsiert. »Da hat es sich ausnahmsweise mal gelohnt, dass Christa Jarms ihre große Klappe nicht halten kann.«
    »Und wer ist die Frau?«
    »Sie heißt Brigitte Lippert.«
    »Lippert?« Möhrs klemmte sich das Handy unters Ohr und zückte sein Notizbuch.
    »Ja. Brigitte Lippert.«
    Möhrs blätterte zu einer der letzten beschriebenen Seiten. Sein Blick huschte über die hingekrakelten Einträge in seiner in Kollegenkreisen berühmt-berüchtigten Sauklaue. Da. Da stand es. Lippert.
    »Bist du noch dran?«, fragte Barswick irritiert.
    »Hat sie gesagt, wie ihr Mann heißt?«, wollte Möhrs wissen.
    »Ernst.«
    Das Prickeln in Möhrs’ Nacken kehrte umso heftiger zurück. »Das ist einer der Kollegen von Frieder Jakobs und Peter Frigge aus dem AKW.«

41
    Es hatte Katja einiges an Überzeugungsarbeit gekostet, Bernd zu einem Besuch des »Postillion« zu bewegen. Er hatte wiederholt Zweifel angemeldet, dass dort viel über den mysteriösen Unfall von Peter Frigge in Erfahrung zu bringen war, der augenscheinlich der Ausgangspunkt für die Unglücksserie unter Frieders Kollegen darstellte. Katja, die während des Studiums selbst mal in einem Pub gekellnerthatte, versicherte ihm, man könne als Bedienung gar nicht anders, als insbesondere mit Stammgästen – und das war die Skatrunde, der Frieder angehört hatte – ab und zu ins Gespräch zu kommen. Letzen Endes hatte er eingewilligt, sie in den »Postillion« zu begleiten, wenn auch nicht ohne ein süffisantes »Falls sich herausstellt, dass dort außer Spesen nichts gewesen ist, übernimmst du die Rechnung«. Er konnte eben ein sturer Esel sein – ein sturer alter Esel noch dazu, der sein grundlegendes Verhalten in diesem Leben jedenfalls nicht mehr ändern würde.
    Katja verbuchte dennoch zwei kleine Siege für sich: Der erste bestand darin, dass sie Bernd erfolgreich von Veronika losgeeist hatte. Ihre Herbergsmutter, der sie an der Rezeption des »Hirschhofs« begegneten, war über ihre Absichten alles andere als erfreut. Sie äußerte die Befürchtung, Katja und Bernd wären mit ihren Kochkünsten unzufrieden und würden deshalb auswärts essen wollen. Dem war nicht so. Bernd ließ sich jedoch nicht davon abhalten, Veronika mit Komplimenten für ihre Kochkünste, ihren Einrichtungsgeschmack und ihre tadellose Aufmerksamkeit gegenüber ihren Gästen zu überhäufen.
    Der

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