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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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Luft und stellte fest, dass sein rechtes Nasenloch komplett frei war, aber er fand kaum Freude in der Tatsache, dass sein Heuschnupfen langsam abzuklingen schien. »Müssen wir uns darüber unterhalten, warum beim Löschen keinem aufgefallen ist, dass da ein Toter liegt?«
    »Wozu?«, erwiderte Holt trocken, der die dunkelsten Augenringe hatte, die Möhrs seit Langem untergekommen waren. Er hatte große Ähnlichkeit mit einem Waschbären. Dem Geruch nach zu urteilen, der von ihm ausging, war er weder geduscht noch ganz nüchtern. »Erstens war es dunkel. Zweitens glaubst du doch nicht im Ernst, dass die guten Jungs und Mädels sich nicht auch einen hinter die Binde gekippt haben. Und drittens rechnet nun doch wirklich niemand damit, ausgerechnet hier eine Leiche zu finden.«
    Das waren vernünftige Argumente, und Möhrs blieb nichts, als dem alten Brandermittler schweigend zuzustimmen.
    »Ich frage mich, was ich hier überhaupt mache.« Holt gähnte und ließ dabei die Schultern kreisen. Seine Gelenke ploppten und knackten, als wäre jemand auf ein Stück Luftpolsterfolie getreten. »Otto hätte mich ruhig schlafen lassen können. Ich meine, die Brandursache brauchen wir nicht zu klären. Es sei denn, er möchte hören, dass da wie jedes Jahr der eine oder andere alte Reifen mitverschürt wurde.« Er winkte ab. »Und wie das gelaufen ist, das Opfer da reinzukriegen, ist so weit auch kein Mysterium, wenn du mich fragst. Der Täter schafft die Leiche her, trägt ein bisschen was vom Haufen ab, schiebt die Leiche in die entstandene Lücke, schließt die Lücke wieder, und zack – das war’s.«
    »Klingt nach einer Menge Arbeit«, sagte Möhrs. »Und wann müsste das passiert sein? Bestimmt nicht gestern Morgen, oder?«
    »Nein, das nicht«, räumte Holt ein. »Wahrscheinlich eher in der Nacht von Freitag auf Samstag. Wenn du die Leiche da nur tief genug in den Haufen reingeschafft hast, fällt das den Samstag über niemandem mehr auf.«
    Möhrs runzelte die Stirn und kramte eine Packung Fisherman’s Friend aus seiner Hosentasche. Ihm fiel eine der vielen aus seiner Sicht hochgradig albernen Traditionen ein, die mit dem Osterfeuer verbunden waren: Der Haufen mit Brennmaterial wurde nachts von ein paar Freiwilligen bewacht, damit ihn keiner aus den umliegenden Dörfern abtragen konnte und Güstrin das größte Feuer in der gesamten Umgebung hatte. »Erstens war es dunkel«, murmelte er. »Zweitens war hier niemand nüchtern, und es ist schon mehr als einmal vorgekommen, dass sämtliche tapferen Verteidiger der Ehre Güstrins völlig besoffen eingepennt sind. Und drittens – «
    »Was brummelst du da in deinen Bart?«, wollte Holst wissen.
    »Nichts. Ich habe nur laut gedacht. Was mit den Bewachern des Haufens war«, nuschelte Möhrs mit der scharfenHustenpastille im Mund, von der er hoffte, dass sie vielleicht auch sein zweites Nasenloch wieder luftdurchlässig machte.
    »Ach so. Verstehe.« Holt zuckte die Schultern. »Zu dunkel, zu viel Alkohol, und niemand rechnet damit. Hatten wir schon.«
    Möhrs war plötzlich speiübel, und es hatte nichts mit dem Geschmack nach Eukalyptus und Menthol zu tun, der sich mit einem kalten Brennen in seiner gesamten Mundhöhle ausbreitete. »Wir reden hier die ganze Zeit über eine Leiche. Was, wenn die Leiche keine Leiche war? Denk an Jakobs. Was, wenn das Opfer noch gelebt hat, als es hierhergeschafft wurde?«
    »Du gehst vom selben Täter aus«, sagte Holt.
    »Zwei Morde, bei denen das Opfer verbrannt ist«, entgegnete Möhrs. »Ich muss nicht Sherlock Holmes sein, um da eine Verbindung zu sehen.«
    »Na gut.« Holt holte seine Zigaretten aus der Brusttasche seines Hemds, stellte fest, dass die Schachtel leer war, und steckte sie wieder weg. »Ziehen wir doch einen Vergleich. Jakobs war ein Mann. Das neue Opfer auch, wenn ich da eben richtig hingeschaut habe. Ich meine, einfach aus der Größe dessen zu schließen, was von ihm noch übrig ist. Jakobs war gefesselt. Das könnte beim neuen Opfer genauso gewesen sein. Wohl nicht mit Zurrdrahtseilen, aber mit irgendwas, was im Feuer verbrannt ist. Egal. Wir wissen auch, dass Jakobs noch bei Bewusstsein war, bevor er angezündet wurde. Ach ja, ich habe übrigens was abstoppen lassen. Wenn der Täter bei Jakobs vor der Tür geparkt hatte, kann er nach dem Legen des Brands in weniger als einer halben Minute aus dem Haus gewesen, in sein Auto gestiegen und um die nächste Ecke gefahren sein.«
    »Deshalb hat ihn auch keiner der Nachbarn

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