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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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Schippchen abnahm,mit dem es einen seiner Spielgefährten ärgerte. »Das gehört sich nicht. Bernd ist unser Gast. Du kennst ihn doch.«
    Bernd massierte sich die Schulter und gab sich alle Mühe, tapfer auszusehen, obwohl der Löffelstoß kein sanfter gewesen war. »Habe ich was falsch gemacht?«
    »In gewisser Weise schon«, sagte Veronika. »Du hast dich nicht rasiert.«
    Katja grinste süffisant. »Ich sag jetzt nicht: ›Ich hab’s dir ja gesagt‹.« Sie holte ein Schokobonbon aus der Hosentasche und steckte es sich in den Mund, um den Geschmack nach Hering zu bekämpfen.
    »Seit seinem Unfall kann er keine bärtigen Männer mehr leiden.« Veronika kehrte an die Spüle zurück. »Weiß der Teufel, warum.«
    »Der Teufel.« Klaus bleckte die Zähne. »Der Teufel.«
    »Nein, Schatz, hier ist kein Teufel«, beruhigte ihn Veronika. Dann senkte sie die Stimme. »Ich und mein großes Mundwerk. Nehmt ihm das bitte nicht krumm. Ich fürchte, er ist übermüdet. Er schläft die letzten Tage sehr schlecht. Könnte am Wetter liegen.«
    »Ehrlich? Mir geht’s genauso«, sagte Katja zu Klaus. Sie zwinkerte ihm zu. »Aber das verstehen nur so feinfühlige Menschen wie wir beide.«
    Klaus zeigte erneut die Zähne, doch diesmal in einem freundlichen Lächeln.
    Bernd zog eine Grimasse. »Da haben sich zwei gefunden.«
    »Bei dieser Feier«, griff Katja das Thema wieder auf, das durch Klaus’ Attacke auf Bernd kurzzeitig verloren gegangen war. »Ist dir da irgendwas an Peter Frigges Verhalten aufgefallen?«
    Veronika schrubbte einen Teller mit hartnäckig verkrusteten Labskausresten. »Ist das der Mann, der den Unfall hatte?«
    »Ja. Hat er sich mit irgendwem gestritten? War er zwischendurch einmal kurz weg? So was in der Art.«
    »Hm.« Veronika ließ Bürste und Teller zurück in das schaumige Wasser gleiten. »Ich weiß nicht. Da waren so viele Leute. Und ich hatte jede Menge zu tun.«
    »Warte mal.« Katja öffnete den Browser ihres Smartphones. Sie stand von der Eckbank auf und stellte sich neben Veronika an die Spüle, während sie im Internet nach einem Foto von Frigge suchte. Auf der Homepage des AKWs wurde sie fündig. Frigge hatte ein rundliches Gesicht mit Pausbacken und einer breiten Lücke zwischen den prominenten Schneidezähnen. Er erinnerte Katja an einen überfütterten Hamster. »Hier, das ist er.«
    »Mal schauen.« Veronika trocknete sich die Hände an einem Geschirrtuch ab, nahm das Smartphone und studierte das Bild intensiv. »Er sieht nett aus, oder?«
    »Schon.«
    »Nein.« Veronika schüttelte den Kopf. »Entschuldige bitte. Aber wie gesagt: Es war ein großes Fest.«
    Katja versuchte, ihr auf die Sprünge zu helfen. »Er saß an einem Tisch mit lauter älteren Herren.«
    »Danke, du Natter«, grummelte Bernd.
    »Sorry. Ich meinte einen Tisch mit lauter Senioren.«
    »Nein, wirklich nicht.« Veronika reichte das Smartphone zurück an Katja. Es schaltete in den Energiesparmodus, und das Display wurde schwarz. »Er ist mir nicht aufgefallen.«
    »Schade.« Katja setzte sich zurück auf die Eckbank. Wieder eine Spur, die im Nichts verlief. »Echt schade.«
    »Noch ist nicht aller Tage Abend«, sagte Bernd. »Wir können immer noch prüfen, ob es irgendwo irgendetwas über die ›Straßmann‹ herauszufinden gibt, das uns weiterhilft.«
    »Aber nicht mehr heute.« Katja steckte ihr Smartphone ein. »Ich bin fix und alle.« Um nicht darüber nachzudenken, was an weiteren schockierenden Eröffnungen auf sie wartete, wenn sie tiefer in der Vergangenheit ihres Onkels stocherte, lächelte sie Klaus an. »Heute schlafen wir vielleicht beide endlich einmal gut, hm?«

50
    Die Männer in den Schutzanzügen führten sie tiefer und tiefer hinab in den kalten Bauch des Schiffes. Ihre schweren Schritte klangen wie Donnerschläge.
    Vor dem Schott, hinter dem der Reaktor Atom um Atom spaltete, um sich deren Energie zunutze zu machen, hielten sie an. Sie schlang ihre Arme um die Speichen des stählernen Rades, mit dem man diesen Tempel zu Ehren der vermeintlichen Allmacht des Menschen öffnete. Sie senkte den Kopf, das kühle Metall küsste ihre Stirn. Still wappnete sie sich gegen das, was unweigerlich kommen würde.
    Der Erste trat hinter sie und sang sein Lied. »So ein Tag, so wunderschön wie heute.« Seine Finger fanden ihren Weg in sie hinein. Kalte Würmer, die ihr Innerstes hinaufkrochen. Sie stimmte in das Lied ein, um nicht zu schreien, wie die Atome im Reaktor schrien.
    Und sie sang weiter, jedes einzelne

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