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Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Das Feuer bringt den Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ole Kristiansen
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bringen.« Sie schaute Lukas auffordernd an. »Ohne Narben geht so eine Operation in der Regel nicht vonstatten. Ein unverwechselbares Kennzeichen.«
    »Dann ist er es. Der Tote ist Erich Lippert.« Er hatte nicht vergessen, Lipperts Frau nach etwas zu fragen, das es ihnen erleichtern würde, die Leiche zu identifizieren. »Seine Frau hat etwas in der Richtung erwähnt. Er ist vorletztes Jahr um Weihnachten herum auf der Kellertreppe gestürzt und mit dem Ellbogen genau auf einer Stufe gelandet.«
    »Ein Klassiker«, sagte Özen.
    »Dann sind also drei Männer tot, die im AKW arbeiteten und sich untereinander sehr gut kannten, weil sie jedenDienstag zusammen Skat gespielt haben«, fasste Möhrs zusammen. »Bei einem gibt es keine Anzeichen auf ein Fremdverschulden. Stellt sich die Frage, ob es klare Hinweise dafür gibt, dass wir es in den beiden anderen Fällen mit demselben Täter zu tun haben.«
    »Alles andere würde mich überraschen.« Özen griff zu einer zweiten Akte aus dem Körbchen und breitete deren Inhalt auf dem Tisch aus. »Hier, schau es dir an.«
    Möhrs trat nicht näher heran, als er unbedingt musste, um zu sehen, auf welche Fotos Özen tippte.
    »Man hat beiden mit einem stumpfen Gegenstand die Hände zertrümmert, beiden wurden Skrotum und Penis abgetrennt, und beide bekamen etwas in die Stirn geritzt«, führte sie aus. »Das Zeichen, das wie ein krudes R aussieht. Bei dem zweiten Toten ist es nicht ganz so gut zu erkennen, weil in seinem Fall das Feuer größeren Schaden angerichtet hat. Aber es ist da.«
    »Kannst du sagen, ob Lippert noch gelebt hat, als das Osterfeuer angezündet wurde?«, fragte Lukas leise. »War er gefesselt? Hatte er einen Knebel im Mund?«
    »Ich spekuliere ja nicht, weißt du, aber …« Sie legte den Kopf schief und spielte an einem ihrer goldenen Ohrringe. »Ich denke nicht. Er war wahrscheinlich schon tot. In Lunge und Magen waren zumindest keine Rußpartikel.«
    »Das ist interessant.« Möhrs’ Herz schlug schneller. »Es verrät uns etwas über den Täter. Die Verstümmelungen zählen für ihn mehr als das Verbrennen. Es kümmert ihn nicht, ob das Opfer noch lebt, wenn er sie vornimmt.«
    »Mit dem Anzünden könnte er nur seine Spuren verwischen wollen«, wandte Özen ein. »Um uns die Arbeit schwerer zu machen.«
    »Glaube ich nicht«, sagte Möhrs. »Wenn es ihm nur darum gegangen wäre, mögliche Hinweise auf ihn an den Opfern zu vernichten, warum dann der Aufwand mit Lippert und dem Osterfeuer? Warum hätte er dieses Risiko eingehen sollen?Es wäre doch leichter gewesen, Lippert dort anzuzünden, wo er ihn gefoltert hat. Oder an irgendeinem anderen unbeobachteten Ort. Jedenfalls nicht auf der Festwiese. Das wäre Wahnsinn. Das Anzünden ist ein fester Bestandteil seines Rituals. Wie die Verstümmelungen. Die sind bei beiden Opfern gleich.«
    »Es gibt einen Unterschied.« Özen zeigte auf ein Foto, auf dem Möhrs wenig mehr erkannte als verkohlte rissige Haut. »Der zweite Tote hat zusätzlich eine Verletzung am Hinterkopf. Eine Berstungsfraktur. Stumpfe Gewalteinwirkung. Wie an den Händen.«
    »Lippert war ein ganz schöner Brocken.« Lukas deutete mit der Hand an, dass der Mann noch gut einen halben Kopf größer gewesen war als er selbst. »Niemand, mit dem man sich frontal anlegt. Der Täter muss ihm aufgelauert haben, um ihn von hinten niederzuschlagen.«
    »Ohne Rücksicht darauf, dass solche Versuche, jemanden zu überwältigen, gern mal tödlich enden«, merkte Özen an. »Aber solche Bedenken spielen in seinem Fall keine Rolle. Am Ende ist das Opfer so oder so tot.«
    Es klopfte an die Tür. Özen blinzelte verwirrt. »Ja?«
    Die Tür schwang auf.
    »O nein«, stöhnte Möhrs, als er feststellte, dass sein Tag noch ein beachtliches Stück schlechter wurde. »Sie haben mir gerade noch gefehlt.«

53
    Die Erinnerungen ließen ihn nicht mehr los. Sie waren inzwischen seine ständigen Begleiter, und immer wieder bedrängten sie ihn so heftig, dass er nicht anders konnte, als sich ihnen ganz hinzugeben.
    Manchmal beschwor er sie selbst herauf. Die Wucht des Hammers in seiner Hand, wenn er seine Schläge damit führte. Das Schaben der Klinge über Knochen, wenn er zu tief ins Fleisch schnitt.
    Andere Eindrücke, die sich in sein Gehirn gebrannt hatten, sprangen ihn unvermittelt und ohne sein Zutun an. Die weit aufgerissenen Augen. Das Wimmern. Blut, das ihm heiß über die Finger sprudelte. Das feuchte Knirschen unnachgiebig zermalmter Knochen.
    Der

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