Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Feuer das am Nächsten liegt

Das Feuer das am Nächsten liegt

Titel: Das Feuer das am Nächsten liegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Wilder
Vom Netzwerk:
kleine Luftschiff abgestürzt war. Ich hielt eine Beere als Luftschiff auf die Karte, und wir beförderten es den Troon hinab, der auf der Karte deutlich zu erkennen war, auf einem gefalteten Zettel als Kahn. Frage (mit dem gefalteten Zettel): War das Luftschiff leer oder befand sich ein Fremder darin? Antwort: Leer … Jaaa. Luftschiff auf Kahn nach Linlor … wenn wir der Karte richtig folgten … Tsorl geht an Bord. Eifrige Fragen nach dem Piloten.
    Tsorl zeigte auf Otolor, das deutlich zu erkennen war, denn dort ist der Troon breit, und es befindet sich eine Insel darin, die, wie er mir sagt, zur Stadt gehört. Da ist der Fremde. Wir wissen schon, daß er Scott heißt, einen Namen, den wir kaum aussprechen können; wie andere Moruianer einigen wir uns auf „Escott“. Escott war in Otolor, nachdem der Kahn mit dem Luftschiff bereits vorbeigeglitten war. Hier eine lange Komplikation mit Augen und Ohren: Menschenaugen sind kleiner als unsere, aber Menschenohren sind etwas größer und stehen etwas tiefer vom Kopf ab. Frage: Wurde Escott von Tsorl, von Yolo in Otolor gesehen? Antwort: Nei-ein, aber Yolo und andere hatten in Otolor Neuigkeiten über Escott gehört.
    Ein letzter verzweifelter Versuch – Karin wandte sich ab und konnte Sams Mimik nicht sehen. Frage: Ist Escott tot? (Sam legte sich der Länge nach auf den Boden des blauen Zeltes und stellte sich tot.) Antwort: („ Möge Telve hierin recht haben“, wünschte Tsorl.) Nei-ein. Mehr Fragen: Wo ist dieser Escott? An dieser Stelle auf der Karte? Oder an jener? Wir können es ihnen nicht sagen.
    So erhielten sie einen Faden der Hoffnung, nicht mehr, und sie schienen unsere Schwierigkeiten zu verstehen. Lisa lenkte zum Rechnen ab. Wir verstanden uns gut beim einfachen Rechnen … von eins bis mehrmals-zehn, aber Tsorl konnte die beiden höheren Systeme, die er kannte, oder ihre höheren Systeme nicht anwenden. Wir rangen uns mit dem Gebrauch der zehn Finger im einfachen Rechnen weiter. Wir verbrachten einige Zeit damit, die Hände zu vergleichen. Die Menschen hatten breite flache Hände mit fünf Fingern wie wir, aber damit hörte die Ähnlichkeit schon auf. Sie haben nur einen drehbaren, den sogenannten Daumen, den sie auf die Handfläche legen können. Wir haben natürlich den ersten und den zweiten drehbaren, die auch auf die Handfläche gelegt werden können. Dennoch sind ihre Hände sehr fingerfertig, und sie wissen gut davon Gebrauch zu machen.
    Durch einfache Rechnung versuchte Tsorl die Bevölkerungszahl der beiden Städte anzugeben. Wir hatten uns selbst bereits stolz als Bürger von Tsagul, unserem guten Tsagul, einem verwischten Fleck am Rande der Karte, bezeichnet. Rintoul war ein doppelt so großer Tupfen im Troon-Delta.
    „Beim Feuer, Yolo Horn, ich bin ein Narr“, sagte der Abgesandte. „Ich habe ihnen nicht die Karte gezeigt.“
    Ich beobachtete mit Besorgnis, die ständig in mir anwuchs durch unsere merkwürdige ermattende Bemühung, uns verständlich zu machen, daß der Abgesandte sehr müde und abgespannt wirkte. Sein heiles Bein suchten Krämpfe heim, und sein anderes schmerzte noch immer. Ich half ihm die Karte aus seiner Schulterverstecktasche zu holen. Wir reichten sie den Neuankömmlingen und zeigten auf Linlor, wo Tsorl sie aus dem kleinen Luftschiff genommen hatte. Ich dachte, daß Karin wieder in Tränen ausbrechen würde, aber sie verhielten sich alle still, und es erfreute sie, die Karte in Händen zu halten, die ihrem Kameraden gehört hatte.
    Dann stieß Lisa einen Warnschrei aus, und es gelang mir gerade noch, Tsorl aufzufangen, als er von dem blauen Liegestuhl rutschte. Seine Augen waren geschlossen, er war ohnmächtig geworden. Ich verschränkte seine Arme und setzte ihn aufrecht hin, wie Gwell Nu es mir beigebracht hatte, dann drückte ich auf die „Erwachungsstelle“ unter seinen Rippen; mit einem Seufzer kam er wieder zu sich. Die Menschen brachten Wasser in einem Pappbecher, und ich gab ihm etwas davon zu trinken, erkannte aber, daß er wirklich Schlaf nötig hatte. Es war zu weit zu unserem ersten Lager bei der Villa der Tsatroys an der Spitze von Tsabeggan, und ich fand es nicht ratsam, das Zelt mit den Fremden zu teilen. Erstens würde es ihre Gastfreundschaft überbeanspruchen und zweitens war ich nicht sicher, eine ganze Schlaffrist in einem so neuen Ort verbringen zu können.
    „Tsorl-U-Tsorl“, schlug ich vor, „wir werden außerhalb dieses Zeltes schlafen, vielleicht auf der Terrasse beim Hafen. Schlaft

Weitere Kostenlose Bücher