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Das Feuer das am Nächsten liegt

Das Feuer das am Nächsten liegt

Titel: Das Feuer das am Nächsten liegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Wilder
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Tempel von Windfels huldigten feierlich den Vier Winden und den Feuergeistern.
    Die Fünf Clans von Torin hatten das Recht, als erste zu sprechen, und an jenen ersten Tagen waren zwei Clan-Oberhäupter anwesend, Tiath Avran Pentroy und Leeth Galtroy. Sie war eine hochmütige und stolze alte Person, die schon in den Druckknöpfen der Menschenkleidung Feuer-Metall-Magie entdeckte. Als diese beiden Sprecher den Anfang gemacht hatten, stellte Scott Gale die Menschen als Aussprache-Fünf vor, die ein neues Glied herzustellen wünsche – das war die Vorschrift. Die ersten Tage vergingen mit Riten und Ausdrücken des guten Willens seitens der Menschen.
    Am fünften Tag traf eine Flugmaschine mit zwei Luntroy-Granden aus dem Osten ein: ein Jüngling namens Jethan nahm als Vertreter des Clans seinen Platz an der Runden Matte ein. Er schien kein übler Bursche zu sein und gewillt, die Menschen anzuhören, aber trotzdem war ich froh, nicht sein Clan-Vasall zu sein.
    Am achten Tag lief Kapitän Mamor aus Tsabeggan im Hafen von Itsik ein, vier Gruppen von Kaufleuten aus Tsagul kamen über die rote Straße an, zehn Buschweberfamilien schlugen ihr Lager auf der Ebene auf, und Gune Deg, der Älteste der Wentroys, eine bissige Person, ritt auf dem Rücken eines Läufers ein. Sie nahm ihren Platz an der Runden Matte ein und unterstützte die Menschen in allem.
    Am neunten und zehnten Tag gab es fünfzehn „neue Glieder“ in der Aussprachekette, einschließlich der Kaufleute, die um die Erlaubnis baten, eine neue Straße um das Luftschiff herum anzulegen, des Stadtrats von Otolor, der einen festen Landungsplatz für das Luftschiff auf dem dortigen Messegelände anbot, und einer Hirtenfamilie vom Datse, die darauf beharrte, daß das Luftschiff ihre Wollhirsche verscheucht habe.
    Am zwölften Tag trafen eine Mutter und zwei kleine Kinder in Begleitung eines Harfners mit einem Mietboot aus Rintoul ein. Die Fünf von Brin waren wieder vereint, und sie stellten ein neues Glied der Aussprachekette her, um zu bezeugen, daß Scott Gale einen guten und friedlichen Charakter habe.
    Am dreizehnten Tag kam TU je Paroyan Dohtroy aus Tsagul und nahm ihren Platz als Vertreterin ihres Clans ein; mit ihr kamen der Schreiber Vel Ragan, der ein narbiges Gesicht hatte, und seine Zeugin Onnar. Das war ein Anlaß zu großer Freude – Tsorl-U-Tsorl hatte wieder seine Freunde um sich –, aber auch zu verbittertem Kampf in der Aussprachekette. Tiath Pentroy spürte, daß sich seine Gegner zusammenscharten.
    Am fünfzehnten Tag erfolgte eine lange Latte von neuen Gliedern, einschließlich einer Gruppe aus dem Dorf Thig, östlich von Rintoul, die verlangte, daß das Luftschiff sofort abfliegen solle, denn es habe der Fischerei vor dem Hafen von Thig erheblichen Schaden angerichtet.
    Am sechzehnten Tag wurde die Runde Matte im Freien aufgespannt und die Tonanlage des Luftschiffs aufgebaut – unter vielen Abwehrzeichen und alarmierten Blicken. Ich glaubte, das sei nur gestattet worden, weil Tiath Pentroy, wie jeder andere in Torin, den Klang seiner eigenen Stimme liebte, und zwar je lauter, desto besser.
    Am siebzehnten Tag kam nur noch ein Glied hinzu. Yolo Horn führte eine Aussprache-Fünf der Dolmetscher an, der außer ihr selbst Scott Gale und Tsorl-U-Tsorl angehörten, und bestand auf kürzeren Stunden und Entgelt von allen neuen Gliedern, sonst würden ihre Worte nicht übersetzt.
    Am achtzehnten Tag wurde die Aussprachekette unterbrochen, das heißt, ein Ruhetag eingelegt. Ich schlief den ganzen Tag über, aus reiner Erschöpfung, ebenso wie meine Mitübersetzer, der Abgesandte und Scott Gale. Brin Brinroyan, die große und klaräugige Bergmutter, nahm uns alle in ihr Zelt auf und fütterte uns mit Kräutergetränken und wollte niemanden zu uns lassen. Aber sie kamen trotzdem, und manche entrichteten Entgelt für Glieder, die bereits gesprochen hatten; wir wachten mit reichem Lohn für unsere Schufterei auf, den Ablo in einem Ranzen sammelte.
    Am neunzehnten Tag verlangte Tiath Pentroy eine Klärung der Fäden. Er wollte genau wissen, worüber die ganze lange Zeit gesprochen worden sei … und, ehrlich gestanden, tat ich das auch.
    Inzwischen war man im allgemeinen darüber übereingekommen, daß die Menschen in Frieden nach Torin gekommen waren, aber auch darüber, daß ein Raumschiff etwas ganz anderes war als ein einzelner Mensch, als der Scott Gale anfangs erschienen war. Das Luftschiff mußte irgendwo untergebracht werden, wenn die Menschen in

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