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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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verschiedenen Arten von Dämonen. Die zahlreichen Allianzen des Dämonenreichs sowie die feindlichen Beziehungen zu den Menschen und anderen Reichen. Gefälligkeiten, die ihm geschuldet wurden, Gefälligkeiten, die er anderen schuldig war.
    Von all diesen Verbindungen, dachte Khalil, würden ihn nur sehr wenige als Freund bezeichnen.
    Warum hatte Grace ihre Energie gestern auf diese Weise an seine angleichen können? Ihre Überraschung schien dafür zu sprechen, dass es ein Versehen gewesen war. Anfangs hatte er sie als Frau einfach nicht ernst genommen, und nun stellte er erschüttert fest, wie viel es an ihr noch zu entdecken gab. Er dachte daran, wie sie sich angefühlt hatte, wie sich ihre geistige Gegenwart mit femininer Komplexität an seine geschmiegt hatte, dachte an die verschiedenen Arten von Magie, die in ihr wohnten, die alten und die jungen. Es war herrlich gewesen, außergewöhnlich, überraschend und verlockend. Sinnlich.
    Er beherrschte sich eisern, während er daran zurückdachte.
    Abendessensdüfte zogen durch das heruntergekommene, gemütliche Haus. Chloe wurde unruhig und kletterte von seinem Schoß, um in die Küche zu laufen, wo sie verkündete: »Ich bin am Verhungern!«
    »Hallo, am Verhungern, ich bin Grace. Freut mich, dich kennenzulernen.«
    Chloe kicherte, und Khalil musste lächeln. Er bettete die Wange auf Max’ Köpfchen. Der Junge hatte eine kräftige, freundliche Energie und einen magischen Kern, der wie eine Rosenknospe auf den richtigen Zeitpunkt wartete, um sich zu entfalten. Sein schütterer Haarschopf roch nach sauberem Baby. Khalil fand Gefallen an dem kleinen Mann. Großen Gefallen sogar.
    Hinter ihm sagte Grace: »Essen ist fertig.«
    Er nickte, legte die Kinderbücher weg und trug Max in die Küche.
    Der Raum war unübersichtlich. Khalil hielt inne, um sich alles anzusehen. Der Tisch war schlicht für drei Personen gedeckt. Auf jedem Teller lagen ein paar Apfelschnitze. Dann gab es ein duftendes Hauptgericht, das, wenn Khalil sich nicht sehr irrte, aus Brokkoli, Reis und Käse bestand. An Chloes Platz stand ein kleines Glas Milch. Neben den beiden anderen Tellern standen Gläser mit Eis und einer klaren, braunen Flüssigkeit. Vor Max’ Hochstuhl wartete auf dem Tisch ein Schälchen Pampe in verschiedenen Farben. Khalil hatte keine Ahnung, was das in der Schale sein sollte. Er vermutete, es müsste sich um etwas zu essen handeln.
    Khalil beobachtete Grace. Ihr rotgoldenes Haar war zerzaust, und auf ihren Wangen lag eine leichte, gesunde Röte – eine viel bessere Farbe als der kalkweiße Teint der letzten Tage. Er nahm an, dass ihre Blässe auf die Erschöpfung zurückzuführen gewesen war. Auch die Schatten auf ihrem Gesicht waren schwächer geworden. Sie ging barfuß und trug ein gelbes Tank-top zu einer kurzen, dunkelgrünen Hose, die bis knapp über ihre vernarbten Knie reichte. Die Hose betonte ihre schlanken Knöchel und die elegant geschwungenen Füße. Da sie ihre Knieschiene nicht trug, ging er davon aus, dass ihr Bein ihr nicht mehr so große Beschwerden bereitete. Es freute ihn.
    Sie war wirklich gut gebaut, mit ihren kleinen, festen Brüsten, der langen, schmalen Taille und ihrem flachen Bauch, der in die sanfte Rundung ihrer Hüften überging. Alles in allem war sie eine sehr angenehme Erscheinung.
    Ihm fiel wieder ein, wie wohlgeformt ihre schlanken, muskulösen Beine waren – bis auf die bläulich-roten Narben. Plötzlich war er wütend. Die körperlichen Schäden, die sie bei dem Unfall erlitten hatte, waren womöglich dauerhaft, aber das wäre gänzlich vermeidbar gewesen, hätte sie eine magisch-medizinische Versorgung erhalten. Jetzt würde sie für den Rest ihres kurzen Lebens mit Einschränkungen, wenn nicht sogar Beschwerden oder Schmerzen zu kämpfen haben.
    Dann fiel ihm noch etwas anderes ein. Sie hatte gesagt:
Ich hatte weder eine Krankenversicherung noch das Geld, um eine solche Behandlung zu bezahlen.
Als er sich nun im Zimmer umblickte, sah er alles mit anderen Augen, und ihm fielen die Zeichen des Alters und der Abnutzung an den Möbeln auf. Er erinnerte sich an die Website des Orakels, auf der die Sache mit den Spenden erklärt wurde. Es gab sogar einen PayPal-Button. Warum besaß Grace nicht genug Geld?
    Er war inzwischen oft genug hier gewesen, um zu erkennen, dass das Haus unter der Unordnung, die das Leben mit zwei kleinen, lebhaften Kindern und der Alltag mit sich brachten, sauber war.
    Als sich ein unsicherer Ausdruck auf ihr hübsches,

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