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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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interessiert ist, Zeit mit jemandem zu verbringen, dann fragt man denjenigen. Man schreibt es ihm nicht vor.«
    »Möchtest du mit mir ausgehen?«, fragte er prompt.
    Sie wollte ihn sehen, und das lieber nicht allein bei ihr zu Hause. Das wäre einfach nicht gut. »Klar«, sagte sie. »Was machen wir?«
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete er. »Du bist die Dating-Expertin. Ich bin sicher, dir wird etwas einfallen.«
    Sie? Eine Dating-Expertin? Sie schüttelte den Kopf. Diese Unterhaltung war surreal. »Ich lasse mir etwas einfallen«, erklärte sie. Was in aller Welt mochte das sein? »Es wird nichts Schickes. Du kannst also etwas Zwangloses anziehen.«
    Er nickte. »Ruf mich, wenn du so weit bist.« Er verschwand.
    Ein Date. Während seine Gegenwart verblasste, starrte Grace auf die leere Stelle, an der Khalil gerade noch gestanden hatte. »Ich werde es wohl nie nach Damaskus schaffen, was?«, flüsterte sie vor sich hin. »Nicht in diesem Leben.«
    Dann kehrte seine Gegenwart zurück und umfing sie zärtlich.
    »Ich habe vergessen, mich zu verabschieden«, raunte er ihr ins Ohr.
    Instinktiv hob sie die Hände und tastete suchend in der Luft, doch seine körperliche Gestalt erschien nicht.
    Nicht ganz.
    Stattdessen strichen unsichtbare Finger über ihr Gesicht, streichelten ihren Hals und den Saum am Ausschnitt ihres T-Shirts. Sie konnte ihn nicht sehen oder anfassen. Sie war sehnsüchtig, verwirrt und geblendet.
    Also griff sie auf die einzige Weise nach ihm, die ihr zur Verfügung stand: mit ihrem Geist. Wieder spürte sie, wie sie sich an seine Gegenwart anglich. Magische Energie an magischer Energie, Geist an Geist. Weiblich und männlich.
    Tosend brachen Überraschung und Hitze aus ihm hervor. Es war, als würde eine Feuerwand über Grace hinwegrollen. Ihre Brüste waren hochempfindlich, ihre Brustwarzen richteten sich auf, und zwischen ihren Beinen meldete sich sexuelles Verlangen, stärker und wilder als alles, was sie je zuvor erlebt hatte. Sie ließ den Kopf auf die Lehne des Bürostuhls zurückfallen.
    Eine Art Schauer durchlief Khalils Energie. Er flüsterte: »Gute Nacht.«
    Dann war er wirklich fort, und sie konnte nur noch flüstern: »Heilige Scheiße.«
    Und denken konnte sie nur noch:
Wir müssen morgen wirklich aus dem Haus gehen.

11
    Die letzten Augenblicke vor Khalils Aufbruch ließen Grace nicht los und brachten sie um den Schlaf. Schwer lastete die warme, feuchte Sommernacht auf ihrer Haut. Wieder und wieder erlebte sie die feurige Woge, die aus ihm hervorgebrochen und über ihren Geist hinweggerollt war. Es hatte ihre Begriffe von Lust und Verlangen verändert. Nie wieder, glaubte sie, würde ihr eine rein körperliche Umarmung genügen.
    Wenn sie sich liebten, würde er dann einen Orgasmus bekommen wie ein Mensch? Ihr ganzer Körper pulsierte. Sie strampelte die Decke weg, rollte sich auf einer Seite zusammen und schob eine Hand zwischen ihre Beine, um sie auf die wollüstig schmerzende Leere zu pressen. Als sie endlich einschlief, träumte sie von seinen riesigen, unsichtbaren Händen, die an ihrem Körper entlangglitten und ihre Hand beiseite schoben. Lange, geschickte Finger tauchten unter ihre Shorts und ihren Slip und strichen zärtlich über ihre Schamlippen, bis an den Rand ihrer Klitoris.
    Ihr Verlangen steigerte sich, wurde zwischen der körperlichen und der geistigen Ebene wechselseitig reflektiert und verstärkt. Sie sehnte sich so sehr nach dem Höhepunkt. Es war lange her, dass sie Lust empfunden hatte, und etwas Derartiges hatte sie noch nie zuvor erlebt. Aber sie brauchte auch seinen Körper, musste spüren, wie er in sie hineinglitt und diese sehnsuchtsvolle Leere ausfüllte, wie er sich in dem Rhythmus, nach dem ihr Körper verlangte, in ihr bewegte …
    Bevor sie Erfüllung fand, schreckte sie hoch und hatte zunächst Mühe, sich zu orientieren. Für einen kurzen Augenblick schwankte sie klopfenden Herzens zwischen der irrsinnigen Hoffnung, dass Khalil wirklich bei ihr wäre, und dem entsetzten Wunsch, dass er es nicht war, dass sein fehlendes Verständnis für menschliche Tabuzonen nicht bis zu diesem Extrem reichte.
    Sie entfaltete ihre Sinne und suchte nach ihm – er war nicht da. Das Haus lag still und ruhig im Dunkeln, Grace war ganz allein. Ihr Traum war nur ein Traum gewesen. Woraufhin sie verwirrt und enttäuscht zurückblieb. Sie hatte nicht gewollt, dass er da war, aber noch immer spürte sie diese schmerzliche Leere in sich und sehnte sich nach seiner

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