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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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dem Verlauf ihrer letzten Begegnung mit einer dieser grausamen Metallschlangen, kämpfte sie lieber gegen ihren Hunger und blieb auf dem Boot, als noch einmal in eine Stadt zu gehen. Sie segelte, bis die Sonne untergegangen war, und erreichte in der Dämmerung ein kleines Fischerdorf, kaum mehr als eine armselige Ansammlung von Hütten in einer natürlichen Bucht. Mit großer Vorsicht ließ sie da Boot näher heran treiben und beobachtete die Umgebung. Die fünf Häuser waren übersichtlich und sie konnte weder Licht noch Bewegung sehen. Der Rumpf des Bootes polterte leise an einen hölzernen Landesteg. Sie machte es fest und betrat die knarrenden Bohlen. Diesmal war sie umsichtig. Sie rief die Macht ihrer Ahnen herbei und hielt einen Kugelblitz in ihrer geschlossenen rechten Faust, weil ihr Instinkt ihr sagte, dass das Luftelement gegen die Sidaji-Konstrukte wirksamer sein mochte. Die Entladungen zuckten über ihren Unterarm, während sie die erste Hütte, untersuchte, die aus Brettern errichtet und rot gestrichen war. Niemand befand sich darin. Vorsichtig umrundete sie die nächste Hütte und hörte ein Rascheln. Sie war versucht, einfach zurück zum Boot zu laufen, doch anstelle dessen rief sie einen weiteren Kugelblitz in ihre linke Faust. Die Anstrengung ließ sie auf ihren dünnen Beinen schwanken. Sie riss sich zusammen und warf einen Blick hinter die blaue Hütte. Mehrere Kleidungsstücke flatterten auf einer Wäscheleine im Wind und erzeugten das Geräusch, das sie gehört hatte.
    Julana atmete auf, aber blieb aufmerksam, bis sie sicher war, das nichts und niemand in der kleinen Siedlung zu finden waren. Sie ließ die Energie der Kugelblitze zurück in ihren Körper fließen und wurde wieder etwas sicherer auf den Beinen. Eine Durchsuchung der Hütten brachte ihr einen Bogen und Pfeile, drei Dolche und zwei Speere ein. Damit konnte sie zur Not etwas jagen. Sie betrachtete den Bogen und die Speere jedoch skeptisch.
    Ob ich damit überhaupt etwas treffe? Schade, dass man Hasen nicht mit Kugelblitzen erlegen kann, ohne sie dabei vollkommen zu verbrennen. Ob ich größere Tiere jagen sollte?
    Sie fand getrocknete Früchte, trockenen Käse und gesalzene Fische sowie ein kleines Fischernetz. Sie stopfte sich sofort mit Fisch und Käse voll und lud den Rest kauend ins Boot. In einer Kiste lagen ein paar Werkzeuge und Nägel. Sie verstaute die Sachen auch auf dem Segelboot und musterte die Umgebung. Sie wollte einerseits nicht lange an Land bleiben, aber andererseits war es hier genauso sicher wie überall. Sie fühlte sich immer noch schwach und die Aussicht darauf, mit einem Dach über dem Kopf zu schlafen, gefiel ihr gut. Sie verbarrikadierte sich schließlich in einer Hütte und legte sich mit einem Seufzer auf die Bodenmatte. Eine riesige Portion Käse und Fisch standen auf einem Holzbrett vor ihr und sie aß begierig mit den Fingern, bis sie nicht mehr konnte. Ein schwacher Rotwein, den sie in einer bauchigen Flasche entdeckt hatte, stillte ihren Durst, machte sie aber benommen. Der Schlaf übermannte sie kurze Zeit später.
    Am nächsten Morgen erwachte Julana erholt aber desorientiert. Erst, als sie die Meeresbrandung hörte, kehrte ihre Erinnerung zurück. Sie fühlte sich besser als am Vortag, auch wenn ihre Muskeln schmerzten, als hätte sie jede einzelne Faser davon überstrapaziert. Sie sah eine Waschschüssel und einen Krug mit Wasser daneben und zog sich aus. Ihre letzte Wäsche war nicht so gründlich gewesen und erst jetzt wurde sie sich ihres Zustandes bewusst. Sie dachte an die Seife im Boot und schaute aus der Hütte. Natürlich war niemand da, also humpelte sie kurz nackt zum Boot hinüber. Der Strand war flach und das Wasser klar. Die aufgehende Sonne glitzerte auf den Wellen und Julana griff nach der Seife. Sie folgte einem Impuls und sprang ins Meer. Der Kurakpor regte sich auf ihrem Bauch. Das Meer rief stets eine Reaktion in ihm hervor. Sie tauchte eine Weile unter und schwamm umher, ließ sich schweben. Dank des Parasiten konnte sie beliebig lange unter Wasser bleiben und die scheinbare Schwerelosigkeit entlastete ihre schmerzenden Beine. Das Tauchen rief ein Wohlgefühl hervor, das warm und prickelnd durch ihre Glieder bis hinauf in ihren Kopf stieg. Sie tauchte erst sehr viel später wieder auf und nahm die Seife vom Landungssteg.
    Das Wasser war zwar kalt, aber als sie sich gewaschen hatte, ging es ihr sogleich besser. Sie kehrte dennoch in die Hütte zurück und ließ das Süßwasser

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