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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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allmählich einer Person begegnet sein? Es ist wie ausgestorben hier«, sagte Seraphia.
    »Nein. Das ist normal. Es führt nur ein Weg direkt nach Tojantur. Der Fluss Eijskaart. Wir sind auf der anderen Seite Tojanturs, hier oben lebt niemand, wegen der Werwölfe und der Tuskaniim.«
    »Werwölfe? Und was sind Tuskaniim?«
    »Männer, die sich in ihrer Initiation in Werwölfe verwandelt haben, werden von den Frauen der Berge, den Tuskaniim, gefunden und in die Höhlen geführt, die sich wie ein Labyrinth durch das Gestein dieses Bergmassivs ziehen. Die Tuskaniim sind eine archaische, primitive Sekte, die den alten Wegen der Eishexen folgt. Ihre Macht ist groß. Sie bleiben in der Regel unter sich, doch sie sind sehr territorial und dulden niemanden hier.«
    Seraphia sah sich um.
    »Wir werden seit einer Stunde beobachtet. Dort oben, und dort«, sagte Charna und winkte freundlich einem Paar gelblich schimmernder Augen in einem Schatten zu, das sich daraufhin zurückzog.
    Seraphia räusperte sich. »Sollten wir nicht etwas zurückhaltender sein?«
    Charna lachte und heulte laut wie ein Wolf. Es klang erstaunlich echt und Seraphia riss die Augen auf, als ihre Stimme ein vielfaches Echo in den Bergen fand.
    »Ich habe immer Verstecken mit den Werwölfen gespielt, als ich noch ein Kind war.«
    Seraphia starrte die Hohepriesterin fassungslos an, als diese wieder den Weg entlang ging.
    Na klar. Warum nicht?
    Seraphia folgte ihr hinüber zur Klamm. Sie umrundeten einen titanischen Pfeiler, der den bogenförmigen Träger stützte, von dem Eiszapfen so hoch wie ein Haus herabhingen. Das Material des Pfeilers wirkte uralt.
    »Was ist das für ein Ort?«
    »Welchem Zweck er diente, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich als Halbwüchsige hier unten einmal verloren gegangen bin und einen Riesenärger bekam. Ich habe zwar nach drei Tagen meinen Weg zurück nach Tojantur gefunden, aber nicht, bevor ich unzählige der Bewohner dieses Ortes … kennenlernen durfte. Sei vorsichtig jetzt.«
    Seraphia zog ihre Handschuhe aus. Sie wollte die Hände frei haben. Charna führte sie tiefer in die Klamm, wo weitere der alten Träger standen. Sie umrundeten den Letzten und Charna deutete in die Höhe, zu einem rechteckigen Loch, das künstlichen Ursprungs sein musste. Finstere Schatten lagen darin.
    »Durch dieses Fenster gelangen wir in eine Kammer. Von dort erreichen wir den Tunnel.
    Charna trat hinter Seraphia und hielt sie fest. Seraphia hielt die Arme der Hohepriesterin umklammert. Sie erhoben sich in die Luft und erreichten das Loch in der Felswand. Seraphia quetschte sich hindurch und Charna folgte ihr sogleich. Ein trüber Lichtschein erglomm in Charnas linker Hand. Sie betraten eine Kammer, in der eine Wand mit einer metallenen Konsole bedeckt war, deren Zweck Seraphia nicht einleuchten wollte.
    »Was ist das?«
    »Maschinen. Uralt. Zerstört und unbrauchbar. Komm!«, sagte sie und führte sie eine halbe Stunde lang durch einen schnörkellosen Gang mit zahlreichen Tropfsteinen an der Decke, der in einem größeren Raum endete. Die Hohepriesterin ließ ihr Licht heller aufleuchten.
    Seraphia öffnete den Mund. Sie standen in einer unvorstellbar großen Halle, deren runde Kuppel sich Hunderte Schritt hoch über ihnen wölbte. In der Mitte der Halle ragte ein gewaltiger Pilz aus Metall aus dem Boden. Ein sanftes Leuchten ging von geometrisch gezeichneten Rissen in seiner Oberfläche aus und viele der leuchtenden Adern zogen sich bis in den Boden hinein und die Wände bis zur Kuppel hinauf.
    »Was ist das?«
    Charna lachte vergnügt. »Ich habe keine Ahnung! Aber ist es nicht fantastisch?«
    Seraphia rief ihre Aurasicht herbei. Die Elemente der Luft und der Erde waren hier überdeutlich vertreten. Eine große Kraft ruhte an diesem Ort.
    »Wer hat das errichtet?«
    Charna zuckte mit den Schultern. »Es gibt ein Dutzend dieser Kammern in den Tiefen des Gebirges. Ich habe keine Ahnung, wozu sie dienen, es sind jedenfalls keine MA-Reaktoren. Folgt man ihren Energieströmen, stellt man fest, das nur einige nach Tojantur weisen. Andere führen tiefer in die Erde hinab.«
    Seraphia ergriff Charnas Hand und schaute sie flehend an. »Versprich mir, dass wir eines Tages hierher zurückkehren! Ich möchte mehr solcher Orte sehen!«
    Charna lachte. »In dir steckt eine Abenteurerin, was? Ich kann dich gut verstehen. Es gibt vieles, was ich dir zeigen könnte. Also gut. Versprochen!«
    Charna lachte, als Seraphia ihr um den Hals

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