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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Frostturm.«
    Julana drehte sich um, Misstrauen sprach aus ihrer Stimme. »Woher kennst du Wira?«
    »Ich habe sie erst kennengelernt, als ich ihr in deiner Gestalt begegnet bin. Ich begleitete jedoch Seral einmal in den Frostturm. Er war misstrauisch ob Wiras eigentümlichen Verhaltens geworden und zeigte mir einen geheimen Weg hinein und hinaus, für den Fall, dass wir flüchten müssten. Was dann auch der Fall war. Ich hatte mich in einen Diener seines Gefolges verwandelt und blieb in den Dienstbotenquartieren. Eigenartige Stimmung da. Gefiel mir nicht sonderlich. Und verdammt kalt war es auch.«
    Mehmood hoffte, dass jedes Wort, was er sprach, Julana zum Bleiben motivierte. Sie sah ihm direkt in die Augen und ihre Stimme war eiskalt, als sie antwortete. »Ich will dabei sein, wenn Wira stirbt!«
    »Wenn du mir hilfst, an sie heranzukommen, wäre das eine willkommene Unterstützung.«
    Julana blinzelte. Offenbar gingen ihr die möglichen Konsequenzen ihrer impulsiv geäußerten Forderung durch den Kopf. Doch ihr Blick verhärtete sich. Schließlich nickte sie langsam. »Das wäre möglich. Ein Pakt dann?«
    »Ein Pakt!«, sagte Mehmood und streckte die Hand aus, machte ein paar Schritte auf Julana zu und sie kam ihm zögernd entgegen.
    Ihre Hände berührten sich im selben Moment, als ihre Blicke sich trafen. Mehmood spürte die kleine Hand der Eishexe und sah in ihre blauen Augen, ein Gefühl der Verbundenheit spürend, das er noch nie erlebt hatte. Es war, als ob ihre Berührung etwas auslöste, eine Brücke zu ihrer Seele baute. Er sah deutlich, dass Julana es ebenfalls fühlte.
    Sie zog ihre Hand so schnell zurück, als hätte sie sich verbrannt. »Was war das?«
    Mehmood stammelte. »Ich … ich habe keine Ahnung! Es war eigenartig.«
    Julana runzelte die Stirn, warf ihm einen misstrauischen Blick zu. »Wenn du einen Zauber auf mich …«
    Mehmood hob abwehrend die Hände. »Nein! Habe ich nicht! Ich habe keine Ahnung, warum, aber ich spüre seit einiger Zeit eine eigenartige Verbindung zu dir.«
    Julana rieb sich die Hand und sah unsicher aus. »Das hat nichts mit unserem Pakt zu tun. Sobald Wira tot ist, werden wir getrennte Wege gehen. Bis dahin sind wir Verbündete im Kampf. Hintergeh mich nicht, Feuerteufel!«
    Mehmoods Gemüt kühlte angesichts der Beleidigung ab. Was auch immer diese eigenartige Verbindung zu Julana herstellte, er war nicht gezwungen, jede Kränkung hinzunehmen. »Das Gleiche gilt für dich, Eishexe .«
    Julana nickte. »Wir verstehen uns endlich.«
    Sie verließen gemeinsam das Gebäude und trafen auf Thanasis, der einige Gegenstände auf einer steinernen Bank angeordnet hatte und auf eine Karte blickte, nicht unähnlich jener, die Mehmood ihm nun zeigte. Thanasis sah auf Julana und warf ihm einen langen, fragenden Blick zu.
    »Wir haben einen Pakt geschlossen. Julana wird mir helfen, Wira zu töten.«
    Thanasis schwieg und sah Julana mit dem durchdringenden Blick seiner roten Augen an, bis sie unruhig wurde.
    »Rache«, sie sprach das Wort in der Hochsprache Iidrashs, mit schwerem Akzent. Thanasis hatte sie jedoch verstanden. Er musterte sie einen Augenblick länger, nickte und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Karten.
    »Sie gehören zusammen. Es gibt eine größere Anzahl dieser Landkarten. Ich habe alle gesammelt und mitgenommen, die ich finden konnte. Diese Karte zeigt das erste Versteck, dass wir gefunden haben.« Thanasis wies auf ein auffälliges Schlangensymbol. »Diese Karten decken die ganze Insel bis einige tausend Schritt in das Meer hinein ab. Ich konnte zwei weitere Orte finden, die auf den Karten vermerkt sind, jedoch mit unterschiedlichen Symbolen. Sonst nichts.«
    Mehmood sah Thanasis an. »Wenn in jedem die gleiche Anzahl Maschinenwächter steckt, sind das rund 36.000 dieser Monster.«
    Julana hatte intensiv zugehört und wiederholte ungläubig die Zahl in der Hochsprache der Frostreiche. Sie verstand offenbar ein wenig von der Hochsprache Iidrashs, dem Qirama. Sie glaubte sich verhört zu haben, doch Mehmood bestätigte sie. Sie wurde blass und setzte sich, rieb sich abwesend über die Schienbeine. Mehmood sah die Narben, als sie die Hosenbeine hochzog. Er fragte sich, was mit ihr geschehen war, doch jetzt war nicht der Zeitpunkt, danach zu fragen.
    Thanasis zeigte auf die beiden anderen Verstecke, die alle in ähnlicher Entfernung zu der überschwemmten Halle lagen, in denen die Maschinenwächter »geboren« wurden. »Wir haben womöglich Wege übersehen, die

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