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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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nicht entgehen!«
    Die Hohepriesterin schien einen Moment in angenehme Erinnerungen versunken. Seraphia wurde wieder rot und wusste nicht, wo sie hinschauen sollte, als ihre Vorstellungskraft entfachte.
    Charna sah es und lachte erneut. »Oh, Sera! Du bist noch so jung, ich vergesse das manchmal.«
    Die Hohepriesterin erhob sich und öffnete mit einem Wink die Tür. Seraphia verabschiedete sie mit einer Verbeugung.
    »Bis später!«, sagte Charna lachend und ließ die Tür zufallen.
    Seraphia stemmte die Fäuste in die Hüften und atmete aus.
    Dieser verfluchte Faunus. Wie kann er es nur wagen!
    Sie lief unruhig auf und ab, wühlte in ihren Sachen und setzte sich schließlich auf eine der Truhen.
    Verdammt! Wieso muss ich immer an ihn denken? Ich sollte mich um die Situation bei den Sidaji sorgen. Anstelle dessen sitze ich hier und denke an diesen perversen Lüstling! Na gut, das war vielleicht etwas übertrieben …
    Seraphia fühlte sich seltsam berührt von der Tatsache, dass Faunus so ein offensichtliches Interesse an ihr hegte. Sie versuchte wütend auf ihn zu sein, weil er einfach in ihre Räume und möglicherweise in ihr Schlafzimmer eingedrungen war. Aber sie konnte nicht. Immer, wenn sie an sein Gesicht und seine Stimme dachte, kribbelte es in ihrem Bauch.
    Nein! Ich werde mich nicht in diesen Lumpenhund verlieben! Auf keinen Fall. Niemals.
    Sie stand auf, suchte ihre Bürste und Schminksachen heraus und kehrte ins Schlafzimmer zurück.
    Kann nicht schaden, wenn ich mich etwas zurechtmache.
    Seraphia führte dunkle Linien um ihre Augen, wie es die Mädchen im Tempel zurzeit bevorzugten, und kämmte ihre langen Haare. Sie flocht goldene Ringe in einen langen Pferdeschwanz und trug etwas von dem Parfüm auf, das sie vor ein paar Wochen gekauft hatte. Als sie fertig war, hörte sie ein Klopfen und ging ins Wohnzimmer.
    »Herein!«, rief sie nervös.
    Die Tür öffnete sich nur einen Spalt weit. Eine ganz junge Adeptin steckte ihr schmales Gesicht hindurch und sah unsicher herein.
    Nein, es ist nicht Faunus. Ich bin so blöd …
    »Ich bringe euch Frühstück, Zeremonienmeisterin!«
    Seraphia verspürte zwar keinen Hunger, aber sie hatte seit Längerem nichts gegessen. »Oh, vielen Dank! Komm herein!«
    Das Mädchen trug eine dunkelblaue Robe. Es war ihr erstes Jahr hier. Seraphia war überrascht.
    »Du hast es aber weit gebracht«, sagte sie und nickte auf die Robe des Mädchens, das einen Rollwagen hereinschob. Sie war hellhäutig und hatte weiße Haare. Ihre Augen waren von einem wässrigen Blau. Seraphia runzelte die Stirn.
    »Wo kommst du her?«
    Das Mädchen schob mit einem Ruck den Wagen unter den Türgriff und lächelte sie kalt an. »Aus dem Norden.«
    Seraphia wechselte in die Aura-Sicht.
    Sie ist eine Eishexe aus den Frostreichen!
    Machtstränge schlugen wie Blitze in die Hände der Eishexe. Sie holte zum Schlag gegen Seraphia aus, die kaum Zeit hatte, einen Schild zu formen. Die Wucht des Blitz-Angriffs warf sie quer durchs Zimmer gegen die Wand und hinterließ einen Brandfleck auf ihrem Bauch. Der Aufprall trieb ihr die Luft aus den Lungen und sie schlug hart auf den Boden. Gefrorene Stalagmiten wuchsen aus den Steinfliesen vor der Eishexe in direkter Linie auf Seraphias Kopf zu. Seraphia ließ sich mit einem telekinetischen Machtwort in die Luft wirbeln und fegte das tödliche Eis mit einem Feuerstrahl fort. Die Sjögadrun rief einen Hagelschauer herbei, der faustgroße Körner auf Seraphia schleuderte. Sie begegnete dem Angriff mit einer Feuerwand, doch einige der Hagelkörner trafen sie direkt von oben. Die Schläge waren hart und schmerzhaft. Sie schrie auf und fiel zu Boden.
    Plötzlich erklangen Schreie aus dem Gang und jemand rüttelte an der Tür. Die Eishexe wandte sich von Seraphia ab und ließ einen Panzer blauen Eises über den Durchgang wachsen.
    Sie wird mich töten! Jetzt oder nie!
    Sie stand auf und rief die Macht der Dunklen Flamme herbei. Die Eishexe zuckte zurück und nahm eine Abwehrhaltung ein. Das Lächeln auf ihren Lippen gefror zu einer Maske des Hasses.
    »Das wird dir nichts nützen, Dreckstück!«
    Seraphia sammelte ihre Kraft. Ihre Füße hoben vom Boden ab und sie breitete die Arme aus. Das Zeichen der Elemente erloderte raumfüllend und vor Macht vibrierend hinter ihr. Sie schwebte höher.
    »Versuch es noch mal, du räudige Hündin!«, Seraphias Stimme hatte sich verändert und ihre Augen waren schwarz geworden. Die Eishexe erschrak sichtlich. Sie sang in der rauen

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