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Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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nun, dass sie ungewöhnliche Mittel und Raffinesse stumpfer Kraft und Direktheit vorziehen musste, wenn es zu einer Auseinandersetzung, gleich welcher Art kommen sollte. Sie schob die Nadel zurück in den Stoff. Sie wollte nicht daran denken, dass sie allmählich die Hoffnung verließ, ihre Mutter lebend zu finden. Doch die schwarze Perle erschien in ihrer Handfläche und erinnerte sie unerbittlich an die Gefühle, mit denen sie sich auseinandersetzen musste.
    »Ich bin soweit!«, sagte Mehmood, kam aus dem Zelt und trug eine große Tasche über der Schulter. Ein silberner Dolch mit imposanten Ausmaßen steckte in seinem Gürtel.
    Charna trat zu ihm und legte ihm eine Hand auf den Arm. »Bereit für einen Sprung?«
    Mehmood nickte und hielt sein Gepäck fest. Charna rief einen Machtstrang herbei und ließ sie direkt in die Wohnetage im Tempel von Idrak springen. Sie erschienen unvermittelt und in einem Lichtblitz im Flur zwischen den Türen. Eine anwesende Priesterin erschrak sich heftig, sammelte sich jedoch augenblicklich, als sie die Hohepriesterin erkannte.
    »Such bitte ein Quartier für unseren Gast. Irgendwo hier in der Nähe, ja?«
    Die Priesterin nickte.
    »Sind Cendrine und Seraphia schon zurück?«
    »Ich weiß es nicht, Hohepriesterin.«
    »Finde es heraus und erstatte Bericht in meinen Gemächern! Sende Serals Botschafter eine Adeptin.«
    Mehmood grinste.
    Charna warf ihm einen warnenden Blick zu und er verschluckte sein Grinsen eilig. »Wir sehen uns morgen früh.«
    Mehmood verneigte sich und folgte der Priesterin. Zahllose Probleme fielen Charna ein, als sie in Richtung ihrer Gemächer eilte. Neben einer leeren Zimmerflucht bot sich die Lösung eines kleineren Problems an. Sie öffnete die Tür und begutachtete die Räumlichkeiten.
    Das dürfte Seraphia gefallen. Und ich brauche sie jetzt hier in meiner Nähe. Ich muss ihren Aufstieg beschleunigen, damit die Macht der Dunklen Flamme dem Orden in diesen schweren Zeiten beistehen kann. Ich werde Seraphia zur Zeremonienmeisterin ernennen, dann gehört sie offiziell zum Inneren Kreis.
    Sie hielt eine der Adeptinnen auf, die im Flur einen Stapel Handtücher trug, und gab ihr die Anweisung, Seraphias persönliche Dinge aus dem unteren Tempelbezirk hierher bringen zu lassen. Im Anschluss daran suchte sie ihre eigenen Gemächer auf.
    Erst ein Bad, dann was Nahrhaftes und danach ein paar Stunden Schlaf. Hm, den Schlaf vergess ich mal lieber.

Kapitel 4
    Am nächsten Morgen erwachte Seraphia inmitten der weichen Felle und Decken und sah sich verwirrt um. Es war stockfinster und still. Ihre Aura-Sicht offenbarte die Details der Umgebung und sie streckte sich vergnügt in ihrem neuen Bett aus, als sie sich erinnerte. Sie schwang ihre Beine aus der Bettdecke und trat in etwas Feuchtes am Boden. Es war das Handtuch, das sie am Abend zuvor um ihre Haare geschlungen hatte.
    Wie ist das denn dahin gekommen?
    Sie ließ den Kamin und das eigenartige Deckenlicht mit einem Fingerschnipsen entfachen, womit sich Licht und Wärme im Zimmer ausbreiteten. Sie hing das Handtuch an einen Haken neben dem Kamin. Seraphia trat zum Spiegel an der Schminkkommode und setzte sich davor. Ihre nackte Haut quittierte die Kühle des Raums mit einer Gänsehaut, bevor ihr Kreislauf in Schwung kam und die morgendliche Müdigkeit vertreiben konnte. Sie suchte vergeblich eine Bürste und ihr fielen die gepackten Sachen im Wohnzimmer ein. Sie trat durch die Tür und das Zimmer war warm und erleuchtet. Faunus saß in einem der Sessel und trank einen heißen Tee.
    »Faunus, was zum …«
    Faunus erhob und verneigte sich höflich. Im gleichen Augenblick klopfte es an der Tür. Bevor Seraphia etwas sagen konnte, flog die Tür auf und Charna kam herein. Sie sah Faunus und die immer noch unbekleidete Seraphia.
    »Wie ich sehe, habt ihr euch bereits etwas besser kennengelernt«, sagte die Hohepriesterin vergnügt und warf Seraphia einen überraschten Blick zu.
    Faunus verneigte sich erneut. »Hohepriesterin.«
    Seraphia verbeugte sich ebenfalls und eilte dann zu ihren persönlichen Sachen, auf denen ihre rote Robe lag. Sie schlüpfte schnell hinein.
    » So gut haben wir uns gewiss nicht kennengelernt. Faunus fand den Weg in meine neuen Zimmer ohne mein Zutun, und bevor ich erwacht war. Er klopfte nicht und saß hier Tee trinkend, als ich gerade hereinkam«, sagte sie tadelnd zu Faunus, bevor sie sich erneut eilig verneigte. »Verzeiht Hohepriesterin, ich weiß nicht, wie ich Euch für diese wunderbaren

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