Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Feuer Kabals

Das Feuer Kabals

Titel: Das Feuer Kabals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
Vom Netzwerk:
Sprunggelenk einsackte. Es war niemand zu sehen, die Vögel des Sumpfgebietes wirkten ruhig. Er feuerte einen grünen Strahl in den Himmel und verließ in einer neuerlichen Teleportation das alte Schlachtfeld.
    Er versetzte sich südlich des Sumpfes, direkt in die Festung an der Gabelung der Kli‘Por, des breiten Flusses, der dem Idrak-Gebirge entsprang. Die uralten Pflastersteine der Festung Kli‘Karan klackten unter seinen Hufen. Einige Wachen rannten sofort herbei, die Schwerter gezückt. Ein Pfeil sirrte von einer Bogensehne und Mikar fing ihn lachend aus der Luft. Die Festung wurde von der Tempelgarde gehalten.
    »Ho! Gut geschossen, aber begrüßt man so einen Freund?«, rief Mikar.
    Die Wachen erkannten den Träger von Maraks Speer, hielten erleichtert inne und lachten. Der Dienstälteste sprach Mikar an.
    »Ihr seid es, Herr! Wir sahen die warnenden Feuer am Tempel und wie die Kraindrachen aufstiegen. Da wurden wir ein bisschen nervös. Wir warten noch auf einen Boten - das verdammte Fernübertragungsgerät funktioniert mal wieder nicht. Was ist denn passiert?«
    Mikar berichtete vom Mordversuch an Seraphia und befahl den Soldaten, die Wache zu verstärken. Er gab Grond das Zeichen und sprang zurück zur Tempelstraße, die bereits von der Aussichtsterrasse im Tempel zu überblicken gewesen war. Nichts Ungewöhnliches war zu sehen. Die Reisenden auf der Straße machten ihm respektvoll Platz und er beruhigte die Leute, die ihn mit Fragen zur Situation löcherten. Die Kraindrachen kreisten im Licht der aufgehenden Sonnen, doch das Tal lag noch im Schatten. Es war kühl an diesem Morgen. Mikar schritt gemächlich dahin und musterte das reisende Volk. Es waren Pilger und Händler, Priesterinnen und Handwerksleute. Alles Bewohner Iidrashs. Er sprang ein paar Mal und vergewisserte sich, dass überall das gleiche Bild zu sehen war. Nichts erregte seine Aufmerksamkeit.
    Irgendetwas stimmt nicht. Ich muss wissen, ob Cendrine und Faunus mehr Infiltratoren aufgespürt haben. Das Ganze könnte ein Ablenkungsmanöver sein, um uns hier festzuhalten, wo wir längst bei den Sidaji sein sollten.
    Mikar ließ einen grünen Strahl in den Himmel schießen und sprang zurück zur Aussichtsterrasse. Grond erwartete ihn.
    »Nichts zu sehen. Womöglich ist der Angriff in der Wohnetage nur eine Ablenkung gewesen. Lass die Männer trotzdem die Augen offen halten, und darauf achten, dass der Tempelbetrieb ungestört fortgesetzt werden kann.«
    »Die Kraindrachen und ihre Reiter haben nichts entdecken können, aber ich lasse sie vorerst die Küste und die nähere Umgebung patrouillieren.«
    Mikar verabschiedete sich von Grond und sprang mit der Macht des Speers zurück in die Wohngemächer. Er sah die unverwechselbare Silhouette des Minotaurs und näherte sich der Gruppe, bei der Thanasis stand. Kassandras rote Haare leuchteten bereits aus der Entfernung. Sie redeten mit einer jungen Priesterin in einer roten Robe, die arg mitgenommen aussah. Schwarze Schminke lief ihr übers Gesicht, als ob sie geweint hätte. Mikar spürte die Aura der fremdartigen Macht, die sie umgab. Es musste Seraphia, die Herrin der Dunklen Flamme sein, deren Begegnung mit der Eishexe für den ganzen Tumult gesorgt hatte. Ihre Blicke trafen sich und Mikar nahm besorgt die Leere in ihrem Ausdruck war. Er kannte diesen Blick von unerfahrenen Kriegern, die aus ihrer ersten Schlacht zurückkehrten. Im Gemetzel waren sie ihrer dunklen Seite begegnet. Manche erholten sich davon und konnten wieder lachen und lieben, andere blieben stumm und behielten diesen Blick bis zum Tode bei. Sie glichen Marionetten, die nur in der Schlacht, auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod aus ihrer Starre erwachten.
    Zu welcher Sorte gehörst du, junge Priesterin?
    Thanasis warf ihm einen Blick zu, der Mikar sagte, dass sein alter Freund und Gefährte unzähliger Gefechte den Ausdruck in den Augen der jungen Priesterin ebenfalls gesehen hatte.
    Kassandra führte Seraphia fort, als die Lampen an der Decke erneut zu Leben erwachten. Thanasis forderte Mikars Aufmerksamkeit. Der titanenhafte Minotaur war der Einzige, der ihm in die Augen blicken konnte, ohne dabei aufzusehen. Auch darüber hinaus waren Thanasis und er stets auf Augenhöhe gewesen. Er freute sich darauf, dass der Minotaur seinen Posten als Wächter des Schwarzen Labyrinths aufgeben wollte. Womöglich hatten sie dann endlich ein bisschen mehr Zeit, um Kabal und andere Welten zu erforschen. Die Reiselust hatte Mikar schon

Weitere Kostenlose Bücher