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Das Finale

Das Finale

Titel: Das Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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aussehender Mann das Center betreten. Ungefähr vierzig
Jahre alt.«
    »Ich seh ihn auch«,
fuhr eine andere Stimme dazwischen. »Manni, deine Augen lassen nach. Der ist
fast sechzig. Sollen wir ihm folgen?«
    »Nein. Alles bleibt
auf den Plätzen. Verhaltet euch unauffällig«, wies der MEK -Leiter
an. »Gibt es noch weitere verdächtige Personen?«
    Niemand meldete
sich.
    »Er kommt in eure
Richtung. Gleich müsste er im Foyer erscheinen.«
    »Seh ihn«, meldete
sich der Beamte, der im Eiscafé auf der Galerie saß und sich hinter der
Braunschweiger Zeitung versteckt hatte. »Jetzt nimmt er die Rolltreppe nach
oben.«
    Wie in einer
Live-Übertragung wurden die Positionen des Mannes durchgegeben. Er blieb im
Obergeschoss stehen, beugte sich über das Geländer und suchte das Foyer ab.
Frauke hatte sich ein Stück in den Laden zurückgezogen. Sie sah, wie der Blick
des Unbekannten bei Madsack haften blieb, der scheinbar desinteressiert den das
Center betretenden Kunden nachsah.
    In dieser Situation
kam ihnen Madsacks Leibesfülle gelegen, dachte Frauke. Niemand vermutete in dem
behäbig wirkenden Hauptkommissar einen Polizisten. Sie schmunzelte, als Madsack
demonstrativ eine Tüte Gummibärchen aus seiner Sakkotasche angelte und mit
spitzen Fingern einzelne davon in den Mund schob.
    Schließlich ging der
Mann weiter. Er schlenderte gemächlich durch die Schloss-Arkaden, streifte
durch das Basement, warf sporadisch einen Blick in einige der Geschäfte, schien
aber nichts Auffälliges zu bemerken. Das war ein Beweis, dass die Kollegen des
Mobilen Einsatzkommandos ihren Job verstanden. Schließlich griff der Unbekannte
zum Handy und telefonierte. Es war ein kurzes Gespräch. Er kehrte zum Foyer
zurück und positionierte sich im Obergeschoss vis-à-vis dem Hauptportal,
stützte sich auf dem Geländer ab, verschränkte die Beine und sah scheinbar
gelangweilt dem Treiben zu. Frauke hatte erkennen können, dass der Mann eine
Waffe trug. Sie wollte es gerade durchgeben, als sich einer der Beamten
meldete.
    »Vorsicht. Der Typ
ist bewaffnet.«
    »Habe ich schon
bemerkt«, sagte der Einsatzleiter.
    Der Mann blieb
beharrlich auf seinem Posten, ohne dass etwas geschah. Die vereinbarte Zeit war
bereits um eine Viertelstunde überschritten. Mehrfach hatte der Leiter des MEK nachgefragt, ob es weitere verdächtige Personen
gebe. Niemand war aufgefallen.
    »Wenn ich noch mehr
Cappuccino trinken muss«, beklagte sich der Beamte mit der Zeitung im Eiscafé,
»platzt mir bald die Blase. Wie lange dauert es noch?«
    »So ‘nen Job möchte
ich auch haben«, beschwerte sich ein Kollege. »Ich steh hier in einem Geschäft
für Damendessous und werde von allen Leuten dumm angegafft.«
    »Schon etwas
Passendes in deiner Größe gefunden?«, unkte ein anderer.
    Frauke sah, wie sich
der Körper des Mannes auf der Galerie straffte, ohne dass er die Position
veränderte. Dann bemerkte sie den Mann, auf den sie warteten. Er sah weder nach
links noch nach rechts, schlurfte über den Boden und blieb vor dem kleinen
Wasserbecken stehen. Der helle Sonnenstrahl, der durch das Oberlicht auf die
Gestalt fiel, wirkte wie ein Scheinwerfer.
    »Er ist da«, sagte
sie.
    »Guido«, hörte
Frauke die Stimme des Einsatzleiters. »Jetzt kommt deine große Stunde.«
    »Immer ich«, maulte
jemand gespielt. Gleich darauf tauchte ein gebeugt gehender Mann in einem
blauen Overall auf, der einen Wischeimer in der einen Hand und einen Mopp in
der anderen trug. Der Beamte erfüllte seine Aufgabe gut. Er säuberte den Boden
an dieser Stelle, dann an einer anderen Stelle und näherte sich vorsichtig dem
Beobachter auf der Galerie, dessen Hand vorsichtig in Richtung der Waffe
wanderte. »Guido mit dem Wischeimer« beachtete ihn nicht, sondern entfernte
sich wieder. Jetzt tauchte eine Frau mit einem Softeis auf und begab sich in
Richtung der abwärtsführenden Rolltreppe. In der Nähe des Mannes auf der
Galerie rutschte ihr das Eis aus der Hand und landete auf dem Fußboden. Hilflos
sah sie sich um.
    »Ach, Sie da«, rief
sie Guido zu. »Wie gut, dass Sie da sind. Mir ist ein Missgeschick passiert.«
    Guido kam näher,
stellte den Wischeimer ab und nahm den Mopp in die Hand. Plötzlich schnellte er
vor, überwand die Distanz von etwa drei Metern zum Beobachter und hatte ihn mit
Hilfe der Kollegin, die nicht mehr ihrem verlorenen Eis nachtrauerte,
überwunden, bevor der Mann reagieren konnte. Das alles war in Sekundenschnelle
geschehen, sodass die wenigen Kunden des

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