Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
Vom Netzwerk:
Entkräftet schüttelte er den Kopf. »Solche Auskünfte wirst du von mir nicht erhalten. Ich habe ein Problem mit meinen Gedärmen, nicht mit meinem Verstand.«
    »Ich wollte mir nicht …«
    »Spar dir deinen Atem.« Der Heptarch blickte ins Feuer. Das Kinn war ihm auf die Brust gesunken. Er furzte laut.
    Honoré überlegte, ob er den Alten und seinen Leibdiener einfach erwürgen könnte. Er war zweifellos kräftiger als die beiden. Dann erinnerte er sich wieder an den Stumpf. Der Primarch lächelte zynisch. Er würde nie wieder jemanden erwürgen können!
    »Was amüsiert dich?«
    »Wie viel Macht hast du im Rat?«
    »Genug!«
    »Würdest du es wagen, Aniscans für ein halbes Jahr zu verlassen, Bruder?«
    Das Leder des Sessels knarrte leise, als Gilles den Kopf hob. »Ein paar Wochen könnten gehen … Aber ein halbes Jahr?« Der Heptarch gab einen schmatzenden Laut von sich. »Nein, das wäre dumm. Macht ist etwas, das gepflegt sein will. Und sie ist flüchtig …«
    »Wenn wir ins Fjordland reisen, könnten wir einen der magischen Steinkreise der Heiden suchen.«
    Der Alte stieß ein abgehacktes, atemloses Kichern aus. »Mir scheint, es ist doch etwas dran, wenn man der Neuen Ritterschaft Ketzerei vorwirft. Was hätten wir beide an einem solchen Ort verloren?«
    »Tjured hat mir die Gabe gegeben, solche Orte zu entweihen und zu vernichten. Und während ich das tue, vermag ich zu heilen. Du könntest wieder ganz gesund werden. Ich bin
sicher, im Vollbesitz deiner Kräfte wäre es ein Leichtes für dich, etwaigen verlorenen Einfluss zurückzugewinnen, wenn du nach Aniscans heimkehrst.«
    »Warum fällt es mir nur so schwer zu glauben, dass du mein Bestes im Sinn haben könntest?«
    »Diese Frage wirst du dir wohl selbst beantworten müssen, Bruder.« Honoré schaffte es nicht ganz, einen ironischen Unterton zu vermeiden.
    »Man müsste warme, doppelwandige Zelte anfertigen …«, murmelte der Heptarch.
    »Wie meinen …«
    »Der Frühling … Er kommt spät im Heidenland, nicht wahr? Ich vertrage es nicht, wenn mir kalt wird. Es wäre sehr viel vorzubereiten. Man brauchte Schiffe … Und eine starke Ehrengarde. Hast du eine Vorstellung, was ich auf eine solche Reise alles mitnehmen müsste? Meine Schreiber, Leib-ärzte und Diener … Das will gut durchdacht sein. Ich verfaule von innen heraus. Wenn ich nichts tue, dann werde ich in einem Jahr tot sein. Auch dann verliere ich alle Macht … Warum also nicht reisen? Aber es muss gut vorbereitet sein. Alte Männer brauchen ein wenig Komfort.«
    Honoré konnte sein Glück kaum fassen. Der Alte hatte den Köder geschluckt! Im Norden war die Neue Ritterschaft gewiss noch stark. Honoré konnte sich nicht vorstellen, dass Lilianne sich hatte überrumpeln lassen. Sie hatte zwanzigtausend Mann und eine große Flotte. Sie würde ihn befreien, wenn sie erfuhr, dass er zurückkehrte!
    »Die Nähe des Todes kann manchmal sehr beflügelnd wirken, Bruder«, sagte der Alte mit einem Unterton, der Honoré nicht gefiel.
    »Es ist richtig, diese Reise zu machen, Gilles!«
    »Das meinte ich nicht. Falls du versuchen solltest, mir zu schaden, wird es dir schlecht ergehen. Verlass dich darauf,
dass ich genug getreue Diener habe, die auch nach meinem Ableben noch gewissenhaft meine Befehle vollstrecken werden. Ich habe mir überlegt, dass du den Tod ähnlich gründlich kosten sollst wie ich. Eine Garotte ist viel zu gnädig … Auch wie Tarquinon dich im Kerker behandelt hat, war gänzlich ohne Raffinesse.« Die Augen des Heptarchen glänzten fiebrig. Seine Leibkrämpfe schienen vergessen. »Die alten Priesterfürsten von Iskendria waren Meister des Todes. Man kann das Leiden über viele Monde strecken. Ich habe heute den Befehl gegeben, mit der Hinrichtung eines Mörders zu beginnen. Du wirst ihn jeden Tag besuchen, damit du ganz klar vor Augen hast, was mit dir geschieht, wenn du versuchst, mich zu hintergehen. Und sollte ich überraschend ableben, erwartet dich dasselbe Schicksal. Selbst wenn mein Tod natürlicher Art gewesen wäre.« Er lachte meckernd. »Du musst nicht so verkniffen dreinblicken. Wir sind doch gute Freunde, nicht wahr? Also bist du nicht in Gefahr. Oder?«

EINE GALEASSE FÜR EINE KÖNIGIN

    Der Mann mit dem breitkrempigen Hut zeichnete einen weiteren Wall in den Schlamm. »Sie haben eine regelrechte Festung in die Dünen gebaut, Herrin. Ich konnte nicht hineingelangen, aber ich würde von einem unbedachten Sturmangriff unbedingt abraten.«
    »Sind die Sandwälle

Weitere Kostenlose Bücher