Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
Vom Netzwerk:
sehr steil, oder kann man sie hinaufreiten? «

    Der Mann zog mit seiner Reitgerte zwei Pfeile in den schlammigen Boden. »Hier würde es gehen.« Dann zeichnete er eine gewundene Schlangenlinie vor die Bastion am Eingang. »So sind sie gestern aus der kleinen Festung herausgekommen. Da muss es irgendetwas geben, was im Sand verborgen ist. Vielleicht Fallgruben.«
    »Oder sie wollten dich vielleicht auch nur täuschen«, gab die Königin zu bedenken.
    Sie blickte zum Himmel hinauf. Warum war dieser verdammte Kerl nicht schon gestern Abend gekommen? Der Himmel war wolkenverhangen. Das erste Zwielicht sickerte über den Horizont. Noch brauchte man eine Laterne, um die Zeichnung am Boden zu erkennen, aber bald würde es hell sein. Sie konnte ihren Angriff nicht noch länger verzögern.
    »Denke an die Fallgruben bei der Eisenwacht«, mahnte sie Yulivee.
    »Ich habe nicht vergessen, wie Erek auf dem Holzpfahl hing und man mich in der Grube fast niedergestochen hätte. Wahrscheinlich kennen alle Krieger des Aschenbaums diese Geschichte. Ein kluger Feldherr könnte sogar auf die Idee kommen, dass es genügt, auf gewundenem Weg aus seiner Sandburg zu marschieren, um mich davon abzuhalten, seine jämmerliche Befestigung an ihrem schwächsten Punkt anzugreifen. «
    »Woher hätte er wissen sollen, dass du kommst?«, gab die Elfenmagierin zu bedenken.
    »Wollen wir nicht endlich unsere Metzgerarbeit erledigen, damit wir zeitig frühstücken können?« Appanasios nahm das Stöckchen aus dem Mund, mit dem er zwischen den Zähnen herumgestochert hatte, und spuckte auf die Skizze im Schlamm. »Wir machen viel zu viel Aufhebens um ein paar Schiffbrüchige, die wahrscheinlich sofort die Waffen strecken
werden, wenn sie unsere ruhmreichen Heerscharen aufmarschieren sehen.«
    Gishild reckte das Kinn. Sie hatte keine Zeit mehr zu verlieren! Wenn es heller wurde, konnten die feindlichen Arkebusiere auf den Wällen besser zielen. Ihre Verluste würden dann deutlich höher ausfallen.
    Sie hob den Arm. »Alles aufsitzen!«
    In die Heerschar, die sich auf dem Markplatz und in den angrenzenden Gassen drängte, kam Bewegung. Männer löschten ihre Pfeifen oder schoben sich noch hastig einen letzten Bissen Brot in den Mund. Unter den Kentauren erklang lautes Gelächter. Pferde wieherten. Ihr großer Hengst trat in die Zeichnung im Schlamm. Sein Huf verwischte die Linien, die das Tor des Dünenforts darstellten. Gishild schmunzelte. Das war ein gutes Omen. Sie schwang sich in den Sattel. Ihre Schar war nicht sehr groß. Keine dreihundert Reiter. Die meisten waren Drusnier, die Alexjei angeworben hatte. Dazu kam eine Schwadron Kentauren unter dem Kommando des Fürsten Appanasios, einige Elfenritter, die Yulivee als Eskorte dienten, und zwei Dutzend Maurawan. Die Elfen waren als Einzige nicht beritten. Dennoch hatten sie es ohne Schwierigkeiten geschafft, beim Gewaltmarsch über die Berge mit dem Rest der Schar Schritt zu halten.
    Auch etliche Freiwillige aus Aldarvik hatten sich den Truppen angeschlossen, allerdings argwöhnte Gishild, dass es ihnen in erster Linie darum ging, die Dünenburg zu plündern und anderen das Kämpfen zu überlassen.
    In den Gassen kam es zu einem üblen Gedränge. Der Abmarsch verzögerte sich noch weiter. Gishild trommelte nervös mit den Fingern auf dem Sattelknauf, während Appanasios wild fluchend versuchte, seine Kentaurenschar zu disziplinieren.
    Ein Hornruf ertönte vom Hafen her.

    Endlich drängten die Kentauren durch das nördliche Stadttor.
    Eine Glocke begann zu läuten. Dann noch eine.
    Gishild sah sich ungeduldig um. Der Abmarsch geriet erneut ins Stocken. Etliche Reiter hielten an und blickten zurück. Das Murmeln und Fluchen in der Marschkolonne war verstummt. Selbst die Pferde waren ruhig.
    Ein dumpfes Donnern ertönte. Dann hörte man ein Splittern und Krachen. Unmittelbar darauf folgte ein neuer Donnerschlag, und eine gewaltige Salve ging los.
    Zersplitterte Schindeln rutschten von einem Dach am Ende der Gasse.
    Eine Frau kam über den Platz gelaufen. Sie winkte mit beiden Armen. »Überall sind Schiffe!«, schrie sie. »Das ganze Meer ist voller Schiffe! Ich habe noch nie so viele gesehen! «
    Gishild war ganz benommen. Wie konnte das sein ….
    »Wir müssen hier weg«, sagte Yulivee leise, aber mit fester Stimme.
    Gishild schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht.«
    »Verstehst du nicht? Es war kein Schiffbruch!«
    Eine Kanonenkugel zog fauchend über ihre Köpfe hinweg. Pferde scheuten.
    »Es war

Weitere Kostenlose Bücher