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Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman

Titel: Das Fjordland: Elfenritter 3 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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hatte. Den eigentlichen Sieg!
    Er würde nach Aniscans reisen und die Krone Albenmarks vor die Füße der Heptarchen legen. Alvarez hatte strikte Befehle, die Flotte hier auf der Rabeninsel zu halten. Für mindestens zwanzig Tage sollte niemand den großen Kriegshafen verlassen. Und nur handverlesene, besonders vertrauenswürdige Ordensbrüder und -schwestern würden Kontakt zu den Fischern und Händlern haben, die den großen Kriegshafen versorgten. Es war entscheidend für seinen Sieg in Aniscans, dass die Nachricht über Albenmark dem Orden vom Aschenbaum verborgen blieb. Sein Schlag musste so plötzlich kommen wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Wenn sechs von sieben Heptarchen dafür stimmten, dann konnte einer der Kirchenfürsten aus seinem Amt abgewählt werden. Und dies war Honorés Ziel. Er wollte unter die Heptarchen aufsteigen. Nur so konnte der Orden vom Aschenbaum bezwungen werden. Der jahrhundertealte Ritterorden, der seine Gründung noch auf die Zeit des heiligen Jules zurückführte, übertraf die Neue Ritterschaft in allen Bereichen. Er besaß mehr Land, ja, ihm gehörten sogar eigene Provinzen. Er gebot über viele tausend Ritter. Sein Reichtum war unermesslich, und seine Spitzel
lauerten überall. Allerdings machte seine Größe den Orden schwerfällig. Er konnte nicht schnell auf Veränderungen reagieren. Männer wie der Ordensmarschall Erilgar hatten es schwer aufzusteigen und mussten einen großen Teil ihrer Kraft darauf vergeuden, sich gegen Intrigen aus den eigenen Reihen zur Wehr zu setzen. Wenn er die Krone Albenmarks nach Aniscans brachte, dann würde die Maus den wilden Eber bezwingen. Dann würde die Neue Ritterschaft dem Orden vom Aschenbaum die Macht entreißen. Endgültig!
    Honoré trat ans Fenster und atmete tief durch. Noch immer mochte er kaum glauben, dass sich die schreckliche Wunde in seiner Brust geschlossen hatte. Acht Jahre lang hatte er nicht frei atmen können. Wie wunderbar und verschlungen die Pfade Tjureds doch waren! Luc war schuld daran gewesen, dass Michelle ihm diese Wunde beigebracht hatte. Und Luc war es gewesen, der die Plage von ihm genommen hatte. Ihn in Albenmark zu verlieren, war ein hoher Preis gewesen.
    Der Junge war so begabt und dabei so wunderbar leicht zu verführen gewesen. Wie Wachs hatte er ihn geformt. Luc wäre ihm noch auf vielfältige Art von Nutzen gewesen. Nun musste das Fjordland dann doch durch das Schwert bezwungen werden. Aber nach dem Erfolg in Albenmark war Honoré sich ganz sicher, dass ihnen das letzte Heidenkönigreich binnen zwei Jahren untertan sein würde.
    Wenn sein Plan in Aniscans Erfolg hatte, dann würde er Lilianne den Oberbefehl im Krieg um das Fjordland übertragen. Obwohl Michelle ihn fast getötet hätte, konnte er es sich doch nicht leisten, auf ihre Schwester Lilianne zu verzichten. Die ehemalige Komturin von Drusna war ohne Zweifel die fähigste Feldherrin des Ordens. Auch wenn er Michelle noch immer hasste, durfte er Lilianne nicht durch unbedachte Taten erzürnen. Er würde sie in einen Teil seiner Pläne bezüglich der Zerschlagung des Ordens vom Aschenbaum einweihen.
Er brauchte Liliannes Unterstützung. Noch … Nach seinem Triumph im Fjordland konnte er sie beide vernichten. Schon jetzt hatte er zahlreiche Papiere über ihre Vergehen gesammelt. Wahre und erfundene Vergehen. Nach Liliannes Sieg im Norden würde er die beiden Schwestern den Fragenden überlassen. Wenn er selbst mit aller Härte gegen zwei geachtete Ritterinnen seines Ordens vorging, dann würde alle Welt ihn für gerecht und unbescholten halten. Auch das würde ihn seinem letzten Ziel einen Schritt näher bringen. In zehn Jahren würde er den Orden vom Aschenbaum vollständig zerschlagen und ihn in die Neue Ritterschaft eingegliedert haben. Die Fragenden würden dabei eine Schlüsselrolle spielen. Mit ihrer Hilfe ließ sich jeder Widerstand innerhalb der Kirche brechen. Und wenn dann alle militärische Macht der Kirche in seinen Händen lag, dann würde er den letzten Schritt wagen. Die Tjuredkirche brauchte keine Heptarchen! Ein einzelner Mann sollte sie führen und all ihre Kräfte bündeln. Ein Mann, der auf Erden herrschte wie Tjured im Himmel. Wozu dienten Heptarchen, die einander ständig befehdeten und ängstlich lauerten, ob einer der anderen vielleicht mehr Macht besaß? Es gab auch nur einen Gott!
    Honoré füllte seine Lungen mit der salzigen Seeluft. Er schloss die Augen und gab sich ganz seinem großen Traum hin. Wenn er eines Tages starb,

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