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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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relativ einfach, und man wird für immer... unfruchtbar.« Ich schluckte. Als ich mich damals mit der Vorstellung auseinander setzte, in die Vergangenheit zurückzukehren, hatte ich mir in der Tat ernsthafte Gedanken über die Möglichkeit einer Schwangerschaft gemacht und über das Risiko. Angesichts meines Alters und meiner Vorgeschichte hielt ich die Möglichkeit für ziemlich klein, doch das Risiko...
    Jamie stand stocksteif da und blickte zu Boden.
    »Um Himmels willen, Claire«, sagte er schließlich leise. »Sag mir, dass du es getan hast.«
    Ich holte tief Luft und drückte mit schlüpfrigen Fingern seine Hand.
    »Jamie«, sagte ich leise, »wenn ich es getan hätte, hätte ich es dir gesagt.« Ich schluckte erneut. »Hättest... du es denn gewollt?«
    Er hielt immer noch meine Hand. Seine andere Hand ließ von mir ab, berührte meinen Rücken, drückte mich - ganz sanft - an ihn. Seine Haut lag warm an der meinen.
    Wir standen dicht beieinander, aneinander, reglos, minutenlang. Dann seufzte er, und seine Brust hob sich unter meinem Ohr.
    »Ich habe genug Kinder«, sagte er leise. »Ich habe nur das eine Leben - und das bist du, mo chridhe.«
    Ich hob die Hand und berührte sein Gesicht. Es war von Müdigkeit durchfurcht und mit rauem Bartwuchs überzogen; er hatte sich seit Tagen nicht mehr rasiert.
    Ich hatte daran gedacht. Und war tatsächlich dicht daran gewesen, einen befreundeten Chirurgen zu bitten, die Sterilisation für mich durchzuführen. Meine Kaltblütigkeit und mein gesunder Menschenverstand hatten dafür plädiert; es war unvernünftig gewesen, ein Risiko einzugehen. Allerdings hatte es keine Garantie gegeben, dass ich die Passage überleben würde, in der richtigen Zeit oder am richtigen Ort ankommen würde, ihn wiederfinden würde. Und erst recht nicht dafür, dass ich in meinem Alter noch einmal schwanger werden würde.
    Und dennoch, so lange von ihm getrennt, ohne zu wissen, ob ich ihn finden würde - konnte ich mich nicht dazu überwinden, jede Möglichkeit zwischen uns zu zerstören. Ich wollte kein Kind mehr. Doch falls ich ihn fand, und er es wollte... dann hätte ich es für ihn riskiert.
    Ich berührte ihn sacht, und er gab einen leisen Laut von sich, legte sein Gesicht
an mein Haar und hielt mich fest. Wenn wir miteinander schliefen, gingen wir stets ein Risiko und ein Versprechen ein - denn so, wie er dabei mein Leben in der Hand hielt, hielt ich seine Seele in der meinen, und wusste es.
    »Ich dachte... ich dachte doch, du würdest Brianna nie zu Gesicht bekommen. Und ich wusste nichts von Willie. Es wäre nicht recht gewesen, wenn ich dir jede Chance geraubt hätte, noch einmal ein Kind zu haben - nicht, ohne es dir zu sagen.«
    »Du bist Blut von meinem Blut «, hatte ich zu ihm gesagt, » Bein von meinem Bein.« So war es auch, und es würde immer so sein, ob daraus Kinder entstanden oder nicht.
    »Ich will kein Kind mehr«, flüsterte er. »Ich will dich.«
    Seine Hand hob sich wie von selbst, berührte meine Brust mit der Fingerspitze und hinterließ eine schimmernde Spur aus duftender Salbe auf meiner Haut. Ich schlang meine Hand um ihn, schlüpfrig und kräuterduftend, und trat zurück, um ihn mit mir auf das Bett zu ziehen. Ich besaß gerade noch genügend Geistesgegenwart, um die Kerze zu löschen.
    »Mach dir keine Sorgen um Brianna«, sagte ich und streckte die Hand aus, um ihn zu berühren, als er sich über mir erhob und schwarz vor dem Feuerschein aufragte. »Roger hat die Kräuter für sie gepflückt. Er weiß, was sie will.«
    Er seufzte tief mit dem Hauch eines Lachens, das ihm im Hals stecken blieb, als er zu mir kam, und in einem leisen Stöhnen des Vergnügens und der Vervollkommnung endete, als er zwischen meine Beine glitt, gut geölt und bereit.
    »Ich weiß auch, was ich will«, sagte er mit gedämpfter Stimme in mein Haar. »Morgen pflücke ich dir einen neuen Blumenstrauß.«
     
    Betäubt vor Erschöpfung, träge vor Liebe und eingelullt vom Luxus eines weichen, sauberen Bettes, schlief ich wie ein Stein.
    Irgendwann um die Zeit der Morgendämmerung begann ich zu träumen - angenehme Träume von Berührungen und Farben ohne Form. Kleine Hände berührten mein Haar, liebkosten mein Gesicht; halb bei Bewusstsein, drehte ich mich auf die Seite und träumte davon, im Schlaf ein Kind zu stillen. Kleine, weiche Finger kneteten meine Brust, und ich hob die Hand, um sie um den Kopf des Kindes zu legen. Da biss es mich.
    Ich kreischte auf, schoss senkrecht im Bett

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