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Das Flammende Kreuz

Titel: Das Flammende Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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dem entgegenzuwirken, aber die Regulatoren haben nachgegeben«, sagte ich abschließend. »Allerdings sind sie keinesfalls von ihren Forderungen abgerückt.«
    Auch Husband hatte nicht von seinem Streitgespräch abgelassen - das tat er nie -, doch war es Barlow endlich gelungen, sich zurückzuziehen, und er leckte jetzt in Gesellschaft einiger mitfühlender Freunde an den Erfrischungstischen unter den Ulmen seine Wunden. Sie warfen in Abständen missbilligende Blicke in Husbands Richtung.
    »Ich verstehe«, sagte MacDonald interessiert. »Farquard Campbell hat
diese aufrührerische Bewegung schon erwähnt. Und der Gouverneur hat eine Miliz einberufen, um ihrer Herr zu werden, sagt Ihr, und könnte dies wieder tun? Wisst Ihr, wer seine Truppen befehligt?«
    »Äh... ich glaube, General Waddell - Hugh Waddell - kommandiert mehrere Kompanien. Doch der Gouverneur hat den Großteil selbst befehligt; er ist ein ehemaliger Soldat.«
    »Ach wirklich?« MacDonald schien von dem Thema gefesselt zu sein; er hatte seine Pistole nicht weg gesteckt, sondern tätschelte sie geistesabwesend. »Campbell sagt mir, dass Euer Gatte der Inhaber einer großen Landvergabe im Hinterland ist. Ist er ein Vertrauter des Gouverneurs?«
    »So würde ich es nicht gerade ausdrücken«, sagte ich trocken. »Aber er kennt den Gouverneur, ja.«
    Angesichts dieser Wendung des Gespräches wurde mir ein wenig mulmig. Es war - genau gesehen - illegal für Katholiken, eine königliche Landvergabe in den Kolonien inne zu haben. Ich wusste nicht, ob sich Major MacDonald dieser Tatsache bewusst war, aber angesichts von Jamies Herkunft war ihm zweifelsohne klar, dass dieser Katholik war.
    »Meint Ihr, Euer Gatte lässt sich vielleicht dazu bewegen, ein Wort für mich einzulegen, verehrte Dame?« Seine blassblauen Augen leuchteten spekulierend, und ich begriff schlagartig, worum es ihm ging.
    Um einen Berufssoldaten war es ohne Krieg in punkto Beschäftigung und Einkommen definitiv schlecht bestellt. Die Regulation mochte ja nur ein Sturm im Wasserglas sein, doch andererseits, wenn es auch nur die geringste Aussicht auf ein Eingreifen des Militärs gab... Tryon hatte schließlich keine regulären Truppen; es war gut möglich, dass ihm ein erfahrener Offizier willkommen war - und er bereit war, ihn zu bezahlen -, falls die Miliz noch einmal zusammengerufen wurde.
    Ich warf einen argwöhnischen Blick in Richtung des Rasens. Husband und seine Freunde hatten sich ein Stück zurückgezogen und konferierten jetzt in einem dichten Pulk neben einer von Jocastas neuen Statuen. Der jüngsten Beinahe-Prügelei nach zu urteilen, kochte die Regulation immer noch gefährlich vor sich hin.
    »Das ist gut möglich«, sagte ich vorsichtig. Ich sah keinen Grund, warum Jamie etwas dagegen haben sollte, ein Referenzschreiben an Tryon zu verfassen - und schließlich war ich dem Major etwas schuldig, da er gerade einen ausgewachsenen Aufruhr verhindert hatte. »Ihr müsstet meinen Mann natürlich selbst fragen - aber ich werde gern ein Wort für Euch einlegen.«
    Der Major marschierte zur Terrasse davon, und als ich mich umdrehte, sah ich Hermon Husband auf mich zustiefeln, gefolgt von Hunter und einigen anderen Männern.
    »Mrs. Fraser, ich muss Euch bitten, Mrs. Innes meine guten Wünsche und mein Bedauern auszusprechen, wenn Ihr so gütig wärt«, sagte er ohne Umschweife. »Ich muss gehen.«

    »Oh, müsst Ihr uns schon verlassen?« Ich zögerte. Einerseits hätte ich ihn gern gedrängt zu bleiben; andererseits sah ich weitere Probleme voraus, wenn er dies tat. Barlows Freunde hatten ihn seit der Beinahe-Schlägerei nicht mehr aus den Augen gelassen.
    Er las mir meinen Gedanken vom Gesicht ab und nickte nüchtern. Die Röte der Debatte war aus seinem Gesicht gewichen, und es war von grimmigen Furchen durchzogen.
    »So wird es besser sein. Jocasta Cameron ist mir und den Meinen immer eine gute Freundin gewesen; ich würde ihr ihre Güte schlecht lohnen, indem ich bei ihrer Hochzeitsfeier Zwietracht säe. Das würde ich niemals freiwillig tun - und doch kann ich nicht guten Gewissens schweigend verharren, wenn ich solche verderblichen Ansichten höre, wie sie mir hier zu Ohren gekommen sind.« Er warf Barlows Anhängern einen Blick voll kalter Verachtung zu, der in gleicher Münze zurückgezahlt wurde.
    »Außerdem«, fügte er hinzu und tat das Thema Barlow ab, indem er ihm und seinen Konsorten den Rücken zukehrte, »haben wir etwas zu erledigen, das unsere Anwesenheit anderswo

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