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Das Fliederbett

Das Fliederbett

Titel: Das Fliederbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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eine kleine unschuldige Stute, die noch nie was mitgemacht hat.«
    Sie sprang auf und rannte im Zimmer umher.
    »Jagt mich!« schrie sie. »Jagt mich, reißt mich in Stücke... bringt mich um. Ich bin eine Stute, und ihr beide seid zwei gewaltig brünstige Hengste...«
    Wir jagten in dem winzigen Zimmer hinter ihr her. Wir zerrten an ihr, sprangen sie an. Kniffen sie, während wir nackt umherliefen. Ich gewann und fing sie wieder in meine frühere Stellung ein. Wieherte hengstzufrieden und rannte ihn ihr in den Leib.
    Sie wieherte stoisch, und ich sah, wie sie Björn genüßlich mit der Hand Lust bereitete.
    »Wie groß er ist«, sagte sie. »So groß und hart...«
    Ich zerdrückte ihre Brüste fast, ich wollte sie vernichten, sie lebendigen Leibes aufessen. Ich ließ ihn hin und herwandern, während meine Augen wie verhext an ihren kleinen Händen um Björns riesigen Schwanz hingen.
    »Es kommt bald, verdammt, es kommt!« schrie Björn. »Warte, Lola... langsamer... sonst kommt es...«
    »Dann laß es kommen«, antwortete sie. »Mir kommt’s auch... Mir kommt’s auch. Ah... es ist zum Sterben... Wie ist’s mit dir, Bengt?« fragte sie.
    »Gleich«, flüsterte ich, »... gleich... ich werde dich füllen, bis du wie ein gespannter Ballon bist... bis du in die Lüfte steigst...«
    »Mehr!« schrie sie. »Mehr, mehr, mehr... bis ich sterbe... so wie jetzt möchte ich sterben... bei euch... mit euch...«
    Ihr Körper fiel in Krämpfe, ein wunderbarer Krampf, der sich durch das ganze Zimmer fortpflanzte... Ein Flitzbogen, bis zum Äußersten gespannt... ein Regenbogen, so zerbrechlich war er im nächsten Augenblick.
    »Ich sterbe... ich bin tot«, flüsterte sie. Wir entluden alle drei gleichzeitig. Total erschöpft sanken wir auf die Matratze.
    Wir kamen zu uns, als es klopfte. Es war, wie wenn man am Morgen aufwacht und nicht imstande ist, sich in einem vertrauten Zimmer zu orientieren. Es klopfte an der Decke, an der Tür, an den Wänden. Überall ärgerliches Klopfen von Leuten, die jene Welt bewohnten, der wir nicht mehr angehörten.
    Wir lagen ganz still, aber ihr Klopfen hörte nicht auf.
    »Ich muß was zu ihnen sagen«, sagte Lola. »Ich muß eine Erklärung geben, irgend etwas. Ich weiß nicht mal, ob wir dieselbe Sprache sprechen... die und ich.«
    Sie hüllte sich in einen Morgenrock, es war, als hätte sie zu den fremden Stimmen da draußen in ihrer Nacktheit nicht reden können.
    »Ja... was ist denn los?« sagte Lola ruhig.
    »Sie müssen still sein... Sie wecken das ganze Haus. Was machen Sie denn eigentlich da drin... nehmen Sie doch auf andre Menschen Rücksicht... «
    »Wir proben«, antwortete Lola eiskalt. »Wir müssen proben, das gehört zu unserem Beruf... aber jetzt werden wir still sein.«
    Wir hörten, wie die Fremden mit wütenden Schritten in das Labyrinth davonschlurften, und Lola kam wieder zu uns.
    »Wie wäre es mit einer kleinen Vergewaltigung?« lächelte sie. »Aber dann muß es eine verflixt geräuschlose kleine Vergewaltigung sein...«
    Wir lachten und bereiteten uns auf die nächste Runde vor...
     

EVA BERGGRÉN
    Die Wege des Herrn
     
    P astor Henningsen hörte nie auf, sich darüber zu wundern, daß saubere Wäsche da war, wenn er sie wechseln wollte; er war so lange Junggeselle gewesen, daß er den Mangel an frischer Wäsche beinahe als einen natürlichen Zustand hingenommen hatte. Munter pfeifend knöpfte er das weiße Hemd zu und besah sich im Spiegel: So war es also, verheiratet zu sein. Wie hatte er’s früher nur ausgehalten?
    »Erland«, rief seine Frau von der Treppe zum oberen Stockwerk, »wirf deine alten Hosen herunter, dann kann ich sie nachher bügeln.«
    Er tat, was sie sagte. Als er sie am Fuß der Treppe stehen sah, wurde er von Glück erfüllt. Sie verkörperte alles, was ihm wert und teuer war: Ordnung, Klarheit, Geborgenheit, Ermunterung. Sie lächelte zu ihm hoch, ein strahlendes Lächeln, das im Dunkel der Treppe leuchtete.
    »Ich liebe dich«, sagte er.
    Sie wollte sagen, daß sie ihn auch liebe. Sie wollte sagen... Sie sah auf die Uhr.
    »Der Brei ist fertig«, sagte sie. »Ich hole ihn gleich herein. «
    In seinen Ohren klangen die Worte wie eine Liebeserklärung.
    »Schaffe ich’s noch, den Schlips zu binden?« fragte er, hauptsächlich, um sie zurückzuhalten. Lachend durchschaute sie ihn.
    »Das schaffst du gerade noch«, sagte sie und verschwand, eine unbestimmte Sehnsucht zurücklassend.
    Der Brei stand auf dem Tisch, als er herunterkam. Das

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