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Das Flüstern der Nacht

Das Flüstern der Nacht

Titel: Das Flüstern der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
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Beine weit weg von seinem Körper hielt, und stolperte zur Dämonengrube.
    Mit einem Schrei warf er den zweiten alagai in das Loch, und zu seiner Genugtuung sah er, dass seine Krieger bereits die meisten anderen Dämonen hineingetrieben hatten. Auf dem Boden der Grube brodelte es von Schuppen und Krallen, und die in die Wände eingekerbten Siegel blitzten auf, wenn die Bestien versuchten, herauszuklettern.
    »Ich werde zusehen, wenn die Sonne euch alle auslöscht!«, brüllte Jardir.
    Er wandte sich wieder der Schlacht zu, berauscht vom Siegestaumel und bereit, weiterzukämpfen, doch es gab nur noch wenige Krieger, die sich mit alagai anlegten, und sie hatten die Situation gut im Griff.
    Alle übrigen Männer standen einfach nur da und starrten ihn mit großen Augen an.

    Jardir und der Sharach kai’Sharum hielten für den Rest der Nacht Wache an der Grube. Ihre Männer scharten sich um sie, und als die ersten Sonnenstrahlen die Kuhle erreichten, brachen sie in ein Triumphgeheul aus. Die Dämonen kreischten, und Rauchschwaden stiegen aus ihren Leibern auf, ehe sie schließlich in Flammen aufgingen. Die Männer erfüllte es mit Stolz, Zeuge zu werden, wie Everams Licht die alagai in das Nichts zurückbrannte, aus dem sie gekommen waren.

    Jardir und die anderen Sharum zogen ihre Schleier herunter, wie es sich vor dem Antlitz der Sonne geziemte. Tagsüber waren die Sharach, die den Majah Treue schuldeten, Blutfeinde der Kaji. Wachsam behielt Jardir den kai’Sharum im Auge. Es hätte sie beide entehrt, wenn sie einander auf dem neutralen Boden des Labyrinths an die Kehle gingen, aber solche Vorfälle hatte es schon gegeben.
    Stattdessen verbeugte sich der Hauptmann der Sharach. »Mein Volk ist dir in einer Blutschuld verpflichtet«, erklärte er.
    Jardir schüttelte den Kopf. »Wir befolgten lediglich Everams Gebot. Kein dal’Sharum würde je einen Bruder im Stich lassen, und in der Nacht sind alle Männer Brüder.«
    »Ich war dabei, als der Sharum Ka euch in die zehnte Ebene schickte, wo wir hätten sein sollen«, fuhr der Sharach fort. »Ihr habt euch weit von eurer Stellung entfernt und viel für uns riskiert.«
    Andere Krieger, in deren Gruben ebenfalls alagai verbrannten, kamen ihnen entgegen, als sie das Labyrinth verließen. Ihnen bot sich ein ungewohntes Bild, zwei Blutfeinde, die einträchtig nebeneinander standen. Es kam zu einem Gedränge, und das Gemurmel drang bis an Jardirs Ohren. Immer wieder erzählten seine Männer und die Sharach, wie er den alagai ohne Waffen bezwungen hatte. Mit jedem weiteren Mal wurde die Geschichte ein bisschen mehr ausgeschmückt, und bald hörte er die Behauptung, er hätte fünf Dämonen mit bloßen Händen getötet. Jardir hatte schon früher erlebt, wie Krieger Heldentaten hemmungslos übertrieben. Bei Anbruch der Nacht hieß es dann, er hätte ein Dutzend in die Grube geworfen, und in einem Monat würden es fünfzig sein.
    Ein Majah- kai’Sharum näherte sich ihnen. »Im Namen der Majah danke ich dir, dass du die Sharach geschützt hast«, rief er.
    »Es war inevera , Everams Wille, dass sie am Leben bleiben, um weiterkämpfen zu können«, wehrte Jardir ab.
    »Inevera«, stimmte der Majah inbrünstig zu und verbeugte sich tiefer, als ein kai’Sharum sich vor einem Gleichrangigen verneigen
musste. »Hast du wirklich allein sechs Dämonen mit bloßen Händen in die Grube befördert?«
    Jardir schüttelte den Kopf und öffnete den Mund, um zu antworten, aber er wurde durch einen lauten Ruf daran gehindert, als die Leibwachen des Sharum Ka herbeistürmten und den Weg für den Ersten Krieger freimachten.
    »Du hast meinen Befehl missachtet und deine Stellung verlassen!«, brüllte der Sharum Ka , als er Jardir sah.
    »Die Sharach riefen um Hilfe, und wir waren nicht beschäftigt«, versetzte Jardir. »Im Evejah steht, in der Nacht lautet das oberste Gebot, unsere Brüder zu schützen.«
    »Komm mir nicht mit Zitaten aus dem Heiligen Text«, entrüstete sich der Sharum Ka . »Ich habe ihn meinen Söhnen beigebracht, da trug dein Vater noch seinen Bido, und ich kenne die Wahrheiten des Evejah besser als du! Nirgendwo steht geschrieben, dass du deine Männer auf die Wälle des Labyrinths klettern und deine Ebene unverteidigt lassen sollst, während du in der anderen Hälfte des Labyrinths kämpfst.«
    »Unverteidigt!« Jardir starrte ihn an. »Es gab nicht einmal in der achten Ebene Dämonen, geschweige denn in der zehnten!«
    »Es steht dir nicht zu, Befehle zu missachten

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