Das Flüstern der Stille
ich Martin Gregory auf Mrs. Norlands Haus zukommen.
„Was ist denn jetzt?“, frage ich mich und öffne die Tür, um ihm entgegenzugehen.
Deputy Sheriff Louis
Ich begleite Mary Ellen McIntire zum Ausgang, öffne ihr die Tür, und wieder einmal nimmt mir die Hitze des Tages beinah den Atem. Ich verspreche ihr, mich zu melden, wenn die Clarks und Gregorys ihre Unterstützung benötigen, und schaue ihr nach, als sie zu ihrem Wagen geht. Sie sieht geschlagen aus, gebrochen, und ich frage mich, ob dieser Tag jemals enden wird. Tucci bedeutet mir, zu ihm zu kommen, und so schließe ich die Tür vor der niederdrückenden Hitze und gehe zu ihm.
„Wer war der Mann, der hier eben reingebracht worden ist?“, frage ich ihn.
„Der große Kerl mit den weißen Haaren?“, fragt Tucci und fährt fort, ohne auf meine Antwort zu warten. „Das war Charles Wilson, der Psychologe von der Grundschule. Und rate mal, wo sie ihn aufgelesen haben?“ Dieses Mal wartet Tucci meine Antwort ab.
„Wo?“ Ich frage, obwohl ich glaube, die Antwort zu kennen. Mein Magen zieht sich zusammen.
„In den Willow Creek Woods“, sagt Tucci und schlägt wie zur Unterstützung seiner Aussage mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. „Er sagt, er sei mit seinem Hund spazieren gegangen. Aber raten Sie mal! Kein Hund in Sicht. Der Parkranger hat ihn am Tanglefoot Trail herumlungern sehen und uns angerufen. Bender und Washburn sind hingefahren und haben ihn abgeholt.“
„Was sagt er?“, frage ich.
„Na ja. Nichts. In der Minute, als wir die beiden vermissten Mädchen erwähnt haben, hat er zugemacht.“ Triumph klingt in Tuccis Stimme. Er denkt, dass Wilson derjenige ist, der die Mädchen verschleppt hat. Vielleicht. Aber was ist mit Griff?
„Glauben Sie, dass er mit mir reden würde?“, frage ich Tucci.
„Auf gar keinen Fall. Er hat nach seiner Anwältin verlangt. Im Moment wartet er im Konferenzraum auf sie. Wir haben nichts gegen ihn in der Hand. Seine Anwältin wird ihn binnen einer Stunde hier raushaben.“
Mein Telefon klingelt, und ich setze mich auf meinen Stuhl und hebe ab.
„Louis, Martin hier. Antonia und ich wollten wissen, ob du wohl mal zu Mrs. Norland kommen könntest.“
Ich richte mich gerade auf. „Ist etwas passiert?“
„Nichts, was du nicht schon wüsstest. Sie haben diese Fußabdrücke in Antonias Garten gefunden, aber wir möchten mit dir über die Suche nach den Mädchen sprechen.“
„Martin, einige Officer haben den Wald in der Nähe eurer Grundstücke durchsucht und nichts gefunden. Eine größer angelegte Suche mit Hunden und Helikoptern wird gerade organisiert“, sage ich. Ich überlege, ihm zu erzählen, dass Charles Wilson hergebracht wurde, aber entscheide mich dann dagegen. Ich weiß zu wenig, und ich will ihm keine verfrühten Hoffnungen machen.
„Ich weiß. Und ich verstehe auch, dass ihr tut, was ihr könnt, aber die Zeit rennt. Bitte, komm zu Mrs. Norlands Haus. Wir brauchen deine Hilfe. Bitte“, fleht Martin.
„Okay, Martin, ich komme rüber. Aber bitte unternehmt nichts, bevor ich da bin.“
„Wir werden warten. Bitte, beeil dich.“
Ich lege auf und wundere mich ein wenig, warum es nicht Toni war, die mich angerufen hat. Ich frage mich, was das bedeutet. Verliert sie das Vertrauen in mich, zweifelt sie an meinen Fähigkeiten als Polizist? Ich hoffe nicht. Wir haben ein paar Spuren. Vielleicht ist der Schulpsychologe unser Mann. Obwohl es sich nicht richtig anfühlt. Der Tanglefoot Trail, wo man ihn aufgegriffen hat, ist nicht mal in der Nähe des Wohnorts der Mädchen. Wir können Lucky Thompson immer noch nicht erreichen, den Collegejungen, der im Mourning Glory Café arbeitet. Er ist nicht zu seiner Nachmittagsschicht aufgetaucht. So viele Fragen. Meine Hand liegt auf dem Telefonhörer, und ich überlege, meine Frau anzurufen. Ich hätte es schon längst tun sollen. Aber ich verlasse das Revier, ohne sie angerufen zu haben. Als ich vom Parkplatz fahre, stelle ich mein Funkgerät auf Kanal F2, sodass nur Meg in der Vermittlung mich hören kann.
„Meg, diese Information ist nur für deine Ohren bestimmt“, sage ich ihr.
„Schieß los.“
„Ich werde den Wald entlang dem Bobcat Trail nach den Mädchen absuchen. Ich melde mich bald wieder.“
„Verstanden.“
Antonia
Louis ist auf dem Weg hierher. Es scheint auf einmal so einfach, in den Wald zu gehen und nach den Mädchen zu suchen. Ich werde nicht eher nach Hause gehen, bis ich Ben, Calli und Petra bei mir
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