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Das Flüstern der verlorenen Seelen: Kriminalgeschichten mit Schwester Fidelma u. a. (German Edition)

Das Flüstern der verlorenen Seelen: Kriminalgeschichten mit Schwester Fidelma u. a. (German Edition)

Titel: Das Flüstern der verlorenen Seelen: Kriminalgeschichten mit Schwester Fidelma u. a. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Schwester Scáthach fehlt.«
    »Warum nur anfangs?«, fragte Schwester Fidelma.
    »Weil sie bald nach eigener Aussage begann, aus dem Rauschen Stimmen herauszuhören, die ihr Botschaften übermittelten, angeblich aus dem Jenseits.«
    »Hat dir Bruder Síoda von seiner Affäre mit Gormflaith erzählt und davon, dass er mit ihr ein Kind zeugte?«
    Fidelma hatte das Thema so plötzlich gewechselt, dass Schwester Sláine nicht darauf vorbereitet war. An ihrer Reaktion erkannte Fidelma, dass sie ins Schwarze getroffen hatte.
    »Sag mir lieber jetzt die Wahrheit«, riet sie dem Mädchen. »Spä ter wird es noch schwerer sein.«
    Schwester Sláine schaute Fidelma prüfend an, als wollte sie ergründen, mit welchen Konsequenzen sie zu rechnen hatte. Dann sagte sie: »Nun gut, wenn du es unbedingt wissen musst – ich war in Síoda verliebt, und wir wollten zusammen fortgehen und uns ein kleines Gehöft suchen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Wir hatten voreinander keine Geheimnisse.«
    Fidelma nickte ermutigend. »Also hast du es gewusst?«
    »Natürlich. Er hat mir alles gestanden, auch die Affäre mit diesem bedauernswerten Mädchen, und dass sie und ihr Baby gestorben sind. Er war damals jung und leichtfertig, aber er hat seine Verfehlung bitter bereut und wollte Buße tun. Deswegen war er hier.«
    »Es hat dich doch bestimmt gewundert, zu hören, wie Schwester Scáthach im Refektorium von Gormflaiths Tod sprach«, erkundigte sich Fidelma weiter.
    »Weil sie Síodas Geheimnis kannte, meinst du?«
    »Ja, genau. Wie hätte sie davon erfahren sollen, wenn nicht direkt aus dem Jenseits?«
    Schwester Sláine schürzte die Lippen. »Sobald ich Schwester Scáthach in ihrer Zelle eingeschlossen hatte, ging ich zu Bruder Síoda, um ihn zu fragen, ob er ihr oder jemand anderem von Gormflaith erzählt hatte. Doch er schwor, er hätte es niemandem außer mir verraten. Er war so verängstigt, dass er unbedingt den Abt sprechen wollte …«
    »Und hast du Schwester Scáthach gefragt, woher sie von der Sache wusste?« erkundigte sich Schwester Fidelma.
    Die junge Frau lachte geringschätzig. »Ja, sicher, aber das hat mich nicht weitergebracht. Sie sagte, die Stimmen hätten es ihr zugeflüstert. Die meisten Leute glaubten ihr.«
    »Du aber nicht.«
    »Nein. So wahnsinnig sie auch sein mag – derart detaillierte Informationen muß sie von jemandem haben. Vielleicht hat mich Síoda angelogen…« Plötzlich wurde ihr Blick abwesend, und ihr Redefluss versiegte, als wäre ihr plötzlich etwas eingefallen, worüber sie erst einmal nachdenken musste.
    »In einem gemischten Kloster wie diesem kommt es wohl häufig zu Beziehungen zwischen den Geschlechtern, nicht wahr?«, bemerkte Schwester Fidelma.
    »Ja, es ist nicht verboten. Jene, die sexuelle Enthaltsamkeit predigen und das Zölibat einführen wollen, haben hier noch nichts zu sagen. In dieser Abtei lebt man noch normal. Aber das bedeutet nicht, dass sich Síoda mit der verrückten Scáthach eingelassen hätte. Niemals!«
    »Doch du hast hier in der Abtei mehr als eine Affäre gehabt?«, fragte Schwester Fidelma scheinbar harmlos.
    »Síoda war meine erste und einzige Liebe!«, entgegnete das Mädchen empört.
    Fidelma hob die Brauen. »Es gab keine anderen?«
    Schwester Sláine begegnete zornig ihrem Blick. »Nein, niemanden!«
    »Hattest du innerhalb der Gemeinschaft niemals engere Freundschaften?«
    »Mit Frauen komme ich nicht gut zurecht, wenn es das ist, worauf du hinaus willst.«
    »Nein, eigentlich wollte ich auf etwas anderes hinaus, aber trotzdem gut zu wissen. Wie steht es mit männlichen Freunden?«
    »Ich habe doch gerade gesagt …«
    Laisran hüstelte verlegen, bevor er bemerkte: »Ich hatte immer den Eindruck, dass du mit Bruder Torchán gut auskommst.«
    Schwester Sláine errötete. »Bruder Torchán ist in Ordnung«, räumte sie ein.
    Fidelma erhob sich kurzentschlossen, warf einen letzten Blick auf die Wand und verabschiedete sich lächelnd. »Du hast mir sehr geholfen«, sagte sie.
    Draußen im Flur sah Laisran sie ratlos an und sagte: »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Ich dachte, du wolltest sie noch ausführlicher zu ihren Beziehungen befragen.«
    »Erst will ich mit Bruder Torchán sprechen«, erwiderte sie entschlossen.
    Bruder Torchán musste aus dem Garten geholt werden. Schwester Fidelma erwartete ihn in seiner Zelle. Er war ein kräftig gebauter, muskulöser junger Mann. Man sah ihm an, dass er ein Leben im Freien gewohnt war.
    »Nun, Bruder, wie

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