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Das französische Bett

Das französische Bett

Titel: Das französische Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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es mir mit einer Wucht wie niemals zuvor.
    Ich glaube, ich behielt mich trotzdem in der Gewalt. Nichts wies darauf hin, dass jemand es gemerkt hatte.
    »Zieh den Slip aus!«, hörte ich Graf Bernards Stimme. Damit brachte er mich über die Krise hinweg.
    Ich tat es. Nur der stolze Gewinner dieser Trophäe würde merken, dass sie feucht war.
    Noch einmal blitzten die Kameras und tobte der Beifall.
    Ich stand nur noch mit Strümpfen und Strumpfbändern bekleidet da, die Lippen meiner fieberheißen, nackten Muschi waren von Jeanettes Händen dick geschwollen.
    Für die Strümpfe und Schuhe interessierte sich niemand mehr - die Versteigerung war vorbei.
    Comte Bernard wurde abgerufen, und glücklicherweise kam Jeanette mit einem Frisiermantel. Er bestand aus teefarbenem Georgette und schien nur die Illusion eines Kleidungsstückes, denn es war durchsichtig. Trotzdem gab es mir das Gefühl, angezogen zu sein.
    Als ich ging, traten die Nächststehenden beiseite und applaudierten.
    Ich kam an einer Gruppe vorbei und stieß fast mit Manuel zusammen, Manuel im Smoking! Ich hätte ihn fast nicht erkannt.
    »Manuel!«, rief ich. »Was für eine Überraschung.«
    Manuel wurde rot wie ein Primaner, dem seine erste Liebe begegnet. Er machte eine Handbewegung zu einem älteren Herrn, der hinter ihm stand.
    »Darf ich dir meinen Vater vorstellen, Professor Montand.«
    »Oh, der berühmte Chirurg! Ich bin entzückt, Monsieur.«
    »Ach, lassen Sie das«, antwortete er. »Sprechen wir lieber von Ihnen, Brigitte. Sie waren ganz entzückend!«
    Ich wollte Manuel ansehen, aber er war verschwunden, hatte sich einfach verdrückt.
    »Finden Sie mich nicht sehr unmoralisch?«, fragte ich, als ich sah, wie seine Blicke über meinen Körper glitten, der sich ihm durch die dünne Seide sehr offen darbot.
    »Ach, wissen Sie«, erklärte er dann, »die Moral hat weder mit Sex noch mit Nacktheit irgendetwas zu tun. Unsere verrottete Gesellschaft hat diese Märchen nur erfunden, um jene wirkliche Unmoral zu verschleiern, die sich unter Verkleidungen und guten Sprüchen versteckt!« Er lächelte vor sich hin. »Na ja, ich bin Chirurg, das wissen Sie. Ich sehe die Menschen immer erst, wenn sie krank sind, wenn sie zwischen Leben und Tod schweben. Können Sie sich nicht vorstellen, dass auch ich gern mal einen Menschen im Stadium der Vollkommenheit anschaue? - So wie die Schöpfung ihn gewollt hat?«
    »Sie sind sehr gut zu mir«, sagte ich.
    Er sah sich um. »Mein Sohn hat sich verdrückt! -Dann werde ich mich um Sie kümmern.«
    Ich erklärte ihm, dass ich jetzt zum Ankleidezimmer gehen müsse, um mich umzuziehen.
    Er begleitete mich in die Halle hinaus. »Übrigens, ich hätte meinem Sohn die Bekanntschaft einer so netten jungen Dame, wie Sie es sind, gar nicht zugetraut. Wie hat er Sie überhaupt kennen gelernt? - Mögen Sie ihn?«
    Wenn ich ihm erzählen würde, wie ich Manuel kennen gelernt habe - dass er mich mit drei Kumpanen vergewaltigt hat -, was würde er wohl sagen?
    »Kennen gelernt habe ich ihn auf irgendeiner Party, ich weiß schon gar nicht mehr, auf welcher. - Er ist ein netter Junge.«
    »Ich kenne ihn zu wenig«, erklärte sein Vater. »Ich wollte, ich könnte glauben, was Sie sagen.«
    Die Comtesse Anette kam vorbei, begrüßte den Professor und wandte sich dann an mich.
    »Der Filmregisseur Schasigue möchte dich sprechen. Ich habe ihn in den blauen Salon geführt. Jeanette wird dich hinbringen.«
    Wir waren in der Halle, am Fuß der Treppe angekommen, und ich verabschiedete mich vom Professor, ging hinauf, fand Jeanette, und sie geleitete mich in den Salon.
    Schasigue war nicht gerade Roger Vadim, aber er kam bald nach ihm. Er war jünger und begann gerade, von sich reden zu machen.
    Als ich eintrat, saß er in einem Sessel und hatte den Kopf in seine rechte Hand gestützt. Er war in Gedanken versunken, oder aber er ruhte sich einfach aus.
    »Sie wollten mich sprechen, Monsieur Schasigue? -Jedenfalls sagte die Comtesse das.«
    »Ich möchte Sie zu Ihrem Erfolg beglückwünschen. Sie waren nicht die kleine Jungfrau, für die man Sie verkaufen wollte, im Gegenteil, der Sex sprühte nur so... Sie waren reinstes Dynamit.«
    »Wenn Sie so weiterreden, Monsieur, bekomme ich noch Angst vor mir selbst!«
    Er griente. Schasigue war nicht sehr groß und etwas untersetzt. Jetzt wirkte er noch gut proportioniert, aber eines Tages würde er fett werden, das war vorauszusehen.
    »Sie besitzen offenbar auch noch Köpfchen!«, meinte er dann.

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