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Das Frauen-Hormone-Buch

Das Frauen-Hormone-Buch

Titel: Das Frauen-Hormone-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kleine-Grunk
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Epilepsie die Häufigkeit von Krampfanfällen senken kann.
    Depressionen und Burn-out – Hormone gegen den Blues
    Verursacht ein Östrogenmangel Depressionen? Die Antwort ist ein klares »Jein«. Einige Studien haben gezeigt, dass Depressionen während der Wechseljahre nicht häufiger vorkommen als in anderen Lebensphasen, und dass es keinen direkten Zusammenhang gibt zwischen der Höhe des Östrogenspiegels und depressiven Symptomen. Aber zwei von drei Frauen fühlen sich doch während der Wechseljahre depressiv gestimmt und leiden auch darunter.
    Das, so sagen die Experten, liegt an anderen, hauptsächlich psychosozialen Faktoren, die in dieser Lebensphase gehäuft Probleme verursachen. An erster Stelle steht dabei die Auseinandersetzung mit dem Altern, häufig kombiniert mit Veränderungen im Leben und einem mehr oder minder ausgeprägten Burn-out-Gefühl.
    Andererseits, und nun kommt das »Ja«, führt der Östrogenmangel durchaus zu Beschwerden wie Schlafstörungen oder einer Verringerung der Aufmerksamkeit, die ihrerseits eine enge Beziehung zur Depression haben. Außerdem erhöhen Östrogene im Gehirn die Aktivität des Botenstoffs Serotonin, der die Stimmung beeinflusst. Und einige sehr wirksame Medikamente gegen Depression, die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer SSRI, tun genau das Gleiche. Zumindest über Serotonin gibt es also schon einen Zusammenhang zwischen fehlenden Östrogenen und depressiver Stimmungslage. Er macht sich unter anderem auch beim Prämenstruellen Syndrom (PMS, →  Seite 62 ) bemerkbar, bei dem ein Serotoninmangel in der zweiten, mit niedrigeren Östrogenspiegeln einhergehenden Zyklushälfte häufig zu depressiven, manchmal auch zu aggressiven Verstimmungen führt.
    Die Hormonersatztherapie bessert depressive Beschwerden sehr rasch, allerdings kann die Gestagenkomponente der Behandlung einen Teil des positiven Östrogeneffekts wieder zunichte machen.



Moderne Hormon therapien
Die Hormonersatztherapie: erst groß in Mode – dann in Verruf gekommen. Über kaum ein Thema in der Medizin wurde in den letzten Jahren so heftig gestritten. Moderne Medikamente steigern die Lebensqualität, doch auch Pflanzenhormone, die richtige Ernährung, Sport und Yoga können helfen.

Chancen und Risiken der Hormongaben
So vielfältig der Einfluss der Hormone auf unseren Körper auch ist, so viele Möglichkeiten bieten sich auch an, Beschwerden mittels Hormonen zu lindern. Doch dies will wohlüberlegt sein, denn das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen Substanzen erfordert ein genaues Hinsehen.
Hormonersatztherapie bei Wechseljahrbeschwerden
    Die Behandlung wechseljahrbedingter Beschwerden durch eine Hormonersatztherapie (engl. Hormon Replacement Therapy, Abk. HRT) gehört immer noch zu den kontrovers diskutierten Themen der Medizin. Dabei blickt diese Behandlungsform inzwischen auf eine jahrzehntelange Geschichte zurück. Aber diese Geschichte ist eben auch – das Wortspiel sei in diesem Zusammenhang erlaubt – äußerst wechselhaft.
    Der Hintergrund: eine wechselvolle Geschichte
    Vor mehr als 40 Jahren wurden Östrogenersatzpräparate – damals noch aus Stutenurin gewonnen – mit dem Slogan »Feminine forever« in den USA erstmals zu einem Verkaufsschlager. Die Hormonersatztherapie erlebte ihre erste Blüte, denn tatsächlich werden ja die meisten Wechseljahrbeschwerden durch den Mangel an Östrogenen hervorgerufen. Was also liegt näher, als diesen Mangel durch den Ersatz der fehlenden Hormone auszugleichen und somit die Beschwerden zu beseitigen?
    Bald folgte der erste Rückschlag. Die Gesundheitsbehörden verzeichneten einen Anstieg der Rate an Gebärmutterkörperkrebs. Von diesem Anstieg waren vor allem Frauen betroffen, welche Östrogenpräparate einnahmen. Was war geschehen? In der ersten Euphorie über die Hormonersatztherapie hatte man übersehen, dass Frauen ein zweites wichtiges Geschlechtshormon bilden, nämlich das Gelbkörperhormon Progesteron. Bei alleiniger Östrogengabe wird die Gebärmutterschleimhaut ständig stimuliert, ohne dass Progesteron dort seine Schutzwirkung entfalten kann. Nach mehreren Jahren reiner Östrogeneinnahme resultiert daraus eine erhöhte Rate an Gebärmutterkörperkrebs, welcher seinen Ausgang von dieser Schleimhaut nimmt. Durch die Zugabe eines Gestagens lässt sich das erhöhteRisiko für Gebärmutterkörperkrebs jedoch vollständig vermeiden. Als das erkannt war, begann die zweite Blütezeit der Hormonersatztherapie. Neue Erkenntnisse zeigten eine

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