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Das Frauen-Hormone-Buch

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Titel: Das Frauen-Hormone-Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kleine-Grunk
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sein – denn die Einnahme von Hormonen in den Wechseljahren steht ja ebenfalls in dem Ruf, dick zu machen. Wir wollen uns im Folgenden anschauen, ob die Hormone das Körpergewicht tatsächlich entscheidend beeinflussen, wie sie das tun und – vor allen Dingen – welche Hormone dabei die entscheidende Rolle spielen.
    Was sagen die Statistiken?
    Schauen wir uns zunächst einmal die Gewichtsentwicklung anhand von Statistiken an. Da sehen wir, dass die meisten Menschen auch im Erwachsenenalter stetig weiter an Gewicht zulegen. Allerdings gibt es hier nicht den großen Sprung nach oben mit Beginn des fünften Lebensjahrzehntes. Vielmehr steigt die Kurve eher langsam und kontinuierlich. Und dies tut sie bereits ab dem 30. Lebensjahr. Der Anstieg lässt sich dann bis ins sechste Lebensjahrzehnt weiterverfolgen.
    Auch umfangreiche Untersuchungen über mögliche Stoffwechselveränderungen in den Wechseljahren zeigen, dass die hormonelle Umstellung in dieser Lebensphase keinen wesentlichen Einfluss auf das Gewicht hat. Viel entscheidender ist die allmähliche Abnahme des Grundumsatzes des Körpers, also seine Fähigkeit, die zugeführten Kalorien zu verbrennen. Dieser Grundumsatz findet hauptsächlich in der Muskulatur statt. Die Muskelmasse des Körpers nimmt aber – vor allem, wenn sienicht durch körperliche Aktivität erhalten wird – etwa vom 30. Lebensjahr an ständig ab. Diese Abnahme beträgt jährlich etwa ein Prozent. Bedingt durch den Abbau der stoffwechselaktiven Muskelmasse wird die mit der Nahrung zugeführte Energie schlechter verbrannt. Immer größere Teile werden in den Fettdepots gespeichert. Die Folge ist nicht nur eine Zunahme des Körpergewichtes, sondern auch eine kontinuierliche Verschlechterung des Verhältnisses von Fett- zu Muskelmasse. Eine Entwicklung, die die Gewichtszunahme noch beschleunigt.
    Wie aber steht es nun mit der gefürchteten Gewichtszunahme durch eine Hormonsubstitution? In der Tat zeigen ältere Studien, dass Frauen unter einer Hormonsubstitution häufig eine Gewichtszunahme von ein bis zwei Kilo verzeichneten. Diese Gewichtszunahme war vor allem bedingt durch eine zusätzliche Wasseraufnahme. Sie betraf hauptsächlich Frauen, die längere Zeit nach der Menopause mit einer Hormonsubstitution begonnen hatten. In diesem Fall waren Haut und Schleimhäute häufig bereits sehr trocken. Durch die Hormonsubstitution wurde die fehlende Flüssigkeit wieder eingelagert. Bei den damals verwendeten, hoch dosierten Präparaten konnten dies durchaus ein bis zwei Liter sein. Nun sind ein bis zwei Liter Wasser allerdings auch ein bis zwei Kilogramm auf der Waage. Wenn die bereits in den ersten Wochen einer Hormonsubstitution hinzukommen, löst das natürlich Angst und Schrecken aus. Unter der modernen Hormonersatztherapie, die mit wesentlich niedrigeren Dosierungen arbeitet, ist mit einer derartigen Gewichtszunahme nicht zu rechnen. Im Übrigen zeigen alle Statistiken, dass Frauen unter einer Hormonsubstitution langfristig weniger an Gewicht zulegen, als solche, die die fehlenden Hormone nicht ersetzen.
    Insulin – ein janusköpfiges Hormon
    Ist damit die Frage, ob Hormone dick machen, beantwortet? Zumindest was die Geschlechtshormone angeht, können wir Entwarnung geben. Ein anderes Hormon spielt dagegen bei der Entstehung des Übergewichtes und der Ausbildung ernährungsbedingter Erkrankungen eine ganz entscheidende Rolle. Ihm wollen wir uns im Folgenden etwas näher widmen. Es ist das Insulin.
    Insulin ist ein Hormon, das von der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Den meisten Menschen ist es durch seine Rolle bei der Zuckerkrankheit bekannt. Die wesentliche Aufgabe des Insulins besteht darin, den Blutzucker (die Glukose) in die Muskelzellen hineinzubefördern, wo er dann zur Energiegewinnung genutzt wird. Ist die Bauchspeicheldrüse nicht in der Lage, genügend Insulin zu bilden, was beim Typ-1-Diabetes der Fall ist, so steigt der Blutzuckerspiegel immer weiter an. Gleichzeitig fehlt der Zucker dort, wo er gebraucht wird, nämlich in der Zelle. Das Resultat ist eine schwere Stoffwechselentgleisung. Inzwischen weiß man jedoch, dass auch ein Zuviel an Insulin gesundheitsschädigendwirkt – vor allem im Hinblick auf die Entwicklung von Übergewicht und die Ausbildung ernährungsbedingter Erkrankungen.
    Die Funktion des Insulins im menschlichen Körper geht weit über den reinen Einlass von Glukose in die Muskelzelle hinaus. Insulin greift nicht nur in den Zucker-, sondern auch in den

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