Das Frauengesundheitsbuch
Bindegewebsschwäche und damit zur Krampfaderbildung. Bei Frauen kann das Östrogen zu einer weiteren Erschlaff ung führen. Jede dritte Frau entwickelt in der Schwangerschaft mehr oder weniger Krampfadern, weil das wachsende Bäuchlein den Blutrückfluss erschwert. Aber meistens bilden die sich nach der Geburt wieder ganz zurück. Neben der Gewebeerschlaff ung durch zunehmendes Alter und Übergewicht spielt Bewegungsmangel eine wichtige Rolle. Stehende oder sitzende Tätigkeiten und die Freizeit vor dem Fernseher auf dem Sofa verhindern die wichtige Funktion der Muskelpumpe. Dagegen spielen die oft zitierte Hitze (Sonne, Sauna) und das Übereinanderschlagen der Beine nur eine untergeordnete Rolle.
Symptome und Diagnose
Die Beine fühlen sich schwer an, sie schwellen an und schmerzen, die Haut spannt sich. Wasser sammelt sich zunächst nur um den Knöchel an, später auch vor dem Schienbein, wenn man darauf drückt, bleiben Dellen bestehen. Wenn man nichts ändert, können sich die Venen entzünden oder es kann sich sogar eine Thrombose, ein Blutpfropf, darin bilden. Die Haut wird unansehnlicher, glänzend, bekommt Pigmentflecken und eines Tages kann sie aufplatzen und Sie haben ein “offenes Bein” (Ulcus cruris).
Gut zu wissen
Besenreiser …
… sind kleine, direkt unter der Haut liegende fächerförmige Venen. Diese feinen äderchen sind rot-bläulich und nicht gefährlich. Sie können aber ein Hinweis auf Undichtigkeiten der tiefen Venenklappen sein. Sie können heute leicht mit einem speziellen Lasergerät und völlig schmerzlos verödet werden.
Ehe etwas an den sichtbaren Krampfadern gemacht werden darf, muss der Arzt gründliche Untersuchungen vornehmen, um sicherzustellen, dass noch genügenddurchgängige Venen in der Tiefe sind, um das Blut aus den Beinen nach oben zu pumpen. Neben einer speziellen Ultraschalluntersuchung, der Duplexsonographie, wird meistens noch ein Kontrastmittel gespritzt, die Phlebographie, um das tiefe Venensystem darzustellen.
Therapie
Konventionell
Bei leichten bis mäßigen Beschwerden reicht es oft schon, wenn man regelmäßig speziell angepasste Stützstrümpfe trägt. Die heilen zwar nicht und ersparen Ihnen auch nicht das tägliche Bewegungspensum, lindern aber die Beschwerden und verhindern das Fortschreiten. Lassen Sie sich beraten, ob Knie-, Halbschenkel oder Schenkelstrümpfe für Sie am besten sind und lassen Sie sie sich optimal anpassen. Bei starker Ausprägung der Varizen oder im Zusammenhang mit Operationen reichen Strümpfe nicht mehr, dann müssen feste Kompressionsverbände gemacht werden.
Meistens ist ein operatives Vorgehen nicht zu umgehen. Dünne und oberflächliche Venen können verödet werden, entweder mit speziellen Einspritzlösungen oder mit Lasern oder Radiowellen. Größere Varizen kann ein erfahrener Operateur durch Stripping herauslösen, wobei gleichzeitig die Verbindung zu den tiefen Venen abgebunden werden muss. Wollen Sie einen dauerhaften Erfolg haben, dann müssen Sie in den ersten Wochen nach der Operation besonders gut wickeln und marschieren.
Vorbeugend und unterstützend Schüßler: Calcium fluoratum (Nr. 1) im Wechsel mit Silicea (Nr. 11) jeweils in D12. Zur Ausschwemmung bei Wassereinlagerungen eignet sich 1–3 × tgl. Natrium sulfuricum D6 (Nr. 10) als „heiße Sieben“ (→ S. 107 ).
Spagyrik: Je 3 × tgl. 20 Tr. VESTABIL spag. Peka Tropfen (Pekana) in Wasser lindert das Schweregefühl in den Beinen und die Venenschmerzen und HAETRO spag. Peka Tropfen zur Entstauung des Venensystems.
Pflanzenmittel: Aescin, der Hauptwirkstoffim Rosskastaniensamen, hilft vorbeugend und lindernd. Da er in hoher Konzentration die Magenschleimhaut reizt, unbedingt ein magenverträgliches standardisiertes Präparat in der Apotheke kaufen, z. B. je 2 × tgl. 1 Tbl. Noricaven ret. (Bionorica) oder Venoplant retard S (Dr. Willmar Schwabe). 3 × tgl. 3 Tr. CERES Aesculus Urtinktur (3 × 3 Tropfen, ALCEA) enthält auch Rosskastanie. 3 × tgl. 3 Tr. CERES Melilotus Urtinktur (ALCEA) mit Steinklee verbessert die Fließeigenschaften des Blutes.
Enzymtherapie: Droht eine richtige Venenentzündung oder haben Sie eine Thrombose, dann sollten Sie Enzyme einnehmen, vorausgesetzt, der Arzt hat Ihnen nicht gerinnungshemmende Medikamente verordnet! Nehmen Sie z. B. 3 × tgl. 3 Tbl. Wobenzym N (Mucos) über einen längeren Zeitraum ein.
Ernährung: Mit ökologischer Frischkost nehmen Sie genügend Pflanzenstoffe und Mineralien auf, die den Bindegewebeaufbau
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