Das Frauengesundheitsbuch
an, das erhöht das Risiko um das Doppelte bis Dreifache. Allerdings schadet nach einer englischen Studie negativer Stress dem Herzen mehr als Rauchen und hohes Cholesterin zusammen!
Gut zu wissen
Differenziert betrachten, bitte!
Wie schon erwähnt, werden Frauen weniger gut versorgt als Männer, wenn es um Herzerkrankungen geht. Das hat nichts mit bewusster Herabsetzung zu tun, sondern liegt unter anderem daran, dass der typische Kandidat für einen Herzinfarkt in den Augen der Mediziner noch immer ein Mann ist. Hat eine Frau eine Herzerkrankung, wird eher mal auf Beschwerden im Oberbauch getippt. Kein Wunder: Frauen klagen eher über Übelkeit und müssen sich übergeben, während Männer die klassische Brustenge als Symptom angeben.
Das typische Symptom ist die so genannte Angina pectoris. Darunter versteht man das Gefühl der Brustenge. Der betroffene hat den Eindruck, nicht genug Luft zu bekommen. Meist wird das von Schweißausbrüchen, Angstzuständen und vor allem Schmerzen begleitet, die bis in den Rücken, die Arme oder in den Kiefer abstrahlenkönnen. Auch Unwohlsein kann dazu gehören. Das geschieht anfangs nur bei körperlicher Anstrengung oder großer seelischer Belastung, wenn das Herz mehr leisten muss. Es wird dann nicht mit genug Sauer- und Nährstoff versorgt. Auf diese Notlage reagiert es mit den Schmerzen. Im fortgeschrittenen Stadium kann die Angina pectoris schon im Ruhezustand auftreten. Nimmt man bei einem Anfall Nitroglycerinspray oder Kapseln, die zerbissen werden müssen, verschwinden die Symptome innerhalb von höchstens fünf Minuten.
Übrigens: Bakterien, die eine Zahnfleischentzündung auslösen – nach dem 35. Lebensjahr die Hauptursache für Zahn verlust – sind auch verantwortlich für entzündliche Gefäßverkalkungen. Regelmäßig zum Zahnarzt gehen und die Zähne pflegen ist also aktiver Gefäßschutz.
Diagnose
Die Symptome können auf eine Reihe von Erkrankungen hindeuten, die entsprechend ausgeschlossen werden müssen. Dazu gehören auch andere Herzerkrankungen, Beschwerden des Nerven- und Bewegungsapparates oder auch Krankheiten des Verdauungstrakts.
Neben dem Ruhe-EKG ist oft noch ein EKG unter Belastung nötig, eine spezielle Ultraschalluntersuchung oder Röntgenaufnahmen mit Kontrastmittel. Mithilfe eines Herzkatheters, der von einer großen Arterie in der Leiste bis ins Herz geschoben wird, kann der Arzt Verengungen sehen und eventuell gleich behandeln.
Das rät die Ärztin
Tritt erstmals ein ungewohnter Druck oder Schmerz in der Brust auf, sollten Sie dies unbedingt untersuchen lassen, um einem Infarkt vorzubeugen. Schlägt das Nitroglycerin nicht an, ist sofort ein Arzt zu rufen. Durch die Unterversorgung mit Sauerstoff sterben Herzmuskelzellen ab. Schnelles Handeln soll den Verlust so gering wie möglich halten.
Herzinfarkt
Zum Herzinfarkt kommt es, wenn ein Herzkranzgefäß vollständig verstopft. Oder wenn es sich so verkrampft, dass kein Blut mehr durchfließen kann. Während beim Mann beim Herzinfarkt Brust und linker Arm schmerzen, läuft der Infarkt bei der Frau anders ab: sie klagt über Bauchschmerzen, Übelkeit, Unwohlsein, Müdigkeit, Herzklopfen oder Atemnot oder fällt kurz in Ohnmacht. Nach der NAN (Nase-Arm-Nabel)-Regel sollten Sie bei Beschwerden, die in diesem Bereich auftreten und länger als 15 min anhalten, dringend den Notarzt rufen. Besonders bei Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes ist das Risiko groß, dass unspezifische Beschwerden durch einen Herzinfarkt verursacht sind.
Therapie
Konventionell
Eine koronare Herzerkrankung muss immer therapiert werden, da sie von allein nie abheilt. Unbehandelt besteht die Gefahr von Kammerflimmern, was zum plötzlichen Herztod führen kann. Wird ein Gefäß völlig verschlossen, führt das zum Herzinfarkt. Es kommt immer eine Kombinationaus Risikomanagement, Medikamenteneinsatz und möglicherweise chirurgischen Maßnahmen zum Tragen.
Risikomanagement: Sämtliche vorliegenden Risikofaktoren, auf die Einfluss genommen werden kann, müssen angegangen werden. Das heißt:
Absolutes Rauchstopp – man geht davon aus, dass 2 Jahre nach dem Aufhören das Risiko auf das eines Nichtrauchers sinkt.
Abbau von Übergewicht und eine Ernährungsumstellung weg von tierischem Fett und Zucker, hin zu frischem Obst, Gemüse und frischem Seefisch.
Senken des Blutdrucks.
Behandlung einer Diabetes-Erkrankung.
Gefäßtraining durch Bewegung. Gefäßregeneration durch Nahrungs- und Nährstoffergänzungen.
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