Das Frauengesundheitsbuch
ausgeprägt sein, dass es zur Blutarmut mit entsprechender körperlicher Schwäche kommt. Schmerzen können entweder während des Geschlechtsverkehrs oder auch während der Untersuchung beim Gynäkologen auftreten. Möglich sind sogar schubartige Schmerzen, die an Wehen erinnern. Sie können übrigens nicht nur im Unterbauch sondern auch im Rücken spürbar sein. Drückt das Myom auf die Harnblase, kommt es zu häufigem Harndrang und unter Umständen auch zu Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Bei Druck auf den Mastdarm kann die Stuhlentleerung eingeschränkt sein.
Diagnose: Legen Blutungsstörungen und andere Warnsignale den Verdacht nahe, dass ein Myom in der Gebärmutter ist, folgt eine gründliche gynäkologische Untersuchung, bei der durch Tasten aber auch durch bildgebende Verfahren sowohl die genaue Lage als auch die Größe festgestellt werden. Halten die Symptome an, ohne dass die Untersuchung ein erhellendes Ergebnis gebracht hätte, wird eine Bauch- und Gebärmutterspiegelung folgen.
Das rät die Ärztin
Lassen Sie sich gründlich beraten!
Welche Operation für Sie die geeignete ist, sollte in einem ausführlichen Gespräch geklärt werden. Falls Ihnen jemand, ohne über Alternativen zu sprechen, eine Entfernung der Gebärmutter, in der Fachsprache Hysterektomie genannt, nahe legt, sollten Sie sich dringend eine zweite Meinung einholen.
Therapie
Konventionell
Treten Symptome auf, bleibt im Grunde nur eine Operation, weil Medikamente allein keinen Erfolg versprechen. Je nach Größe und Lage kann eine Ausschälung des Myoms im Rahmen einer Bauch- und Gebärmutterspiegelung funktionieren. In anderen Fällen ist ein Bauchdeckenschnitt erforderlich. Oder die gesamte Gebärmutter wird von der Scheide aus, wenn sie nicht zu stark vergrößert ist, oder von einem Bauchschnitt aus entfernt.
Sprechen Sie Ihre Frauenärztin ruhig auch auf eine so genannte Embolisation an. Damit ist, vereinfacht ausgedrückt, gemeint, dass mittels eines Schlauchs Partikel zu dem Blutgefäß gebracht werden, das das Myom versorgt. Die Partikel verschließen das Gefäß, und in der Folge trocknet die Geschwulst aus. Die Embolisation kann erst durchgeführt werden, wenn sicher feststeht, dass es sich wirklich um ein Myom und nicht um einen bösartigen Tumor handelt und wenn keine Entzündung im Beckenbereich vorliegt. Auch bei Wucherungen ab zwölf Zentimetern Durchmesser gibt es Vorbehalte, da die Erfolgsaussichten in keinem günstigen Verhältnis zu den Risiken stehen. Frauen mit schweren Gefäßerkrankungen und solche, denen kein Kontrastmittel gespritzt werden darf, kommen für die Therapieform nicht infrage. Bei Kinderwunsch ist Zurückhaltung angebracht, da noch keine Erkenntnisse über die Folgen der Strahlenbelastung existieren.
Alternativ Pflanzenmittel: Trinken Sie 4–8 Wochen tgl. 2 Tassen von folgendem Tee: je 30 g Schafgarbe und Hirtentäschel und je 20 g Besenginster und Frauenmantelkraut, davon 1 TL pro Tasse. 7 Min. ziehen lassen. Etwa drei Tage, bevor die nächste Blutung einsetzen müsste, auf 4 Tassen tgl. steigern und bis zum dritten Tag der Blutung beibehalten. Achtung: Hirtentäschelkraut nicht allein verwenden, da es dann nicht zuverlässig ist. Schafgarbe keinesfalls stärker dosieren, weil sich der gewünschte Effekt sonst umkehrt.
Ernährung: Laut einer italienischen Studie sind eher Frauen betroffen, die viel tierisches Fett und tierisches Protein konsumieren. Reduzieren Sie diese Nahrungsmittel (Fleisch, Milchprodukte) und essen Sie viel grünes Gemüse. Auch den Konsum von Zucker, Süßigkeiten und Weißmehl drastisch zurückfahren. Abnehmen ist bei Übergewicht ein Muss. Greifen Sie zu Lebensmitteln mit niedrigem glykämischen Index, da sonst durch die Insulinausschüttung Wachstumsfaktoren gebildet werden, die auch die Myome zum Wachsen anregen(→ S. 61 ). Den durch hohen Blutverlust bedingten Eisenmangel mit Schnittlauch, Petersilie, Pistazien, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten ausgleichen. Immer gleichzeitig Vitamin C, etwa ein Glas frisch gepressten Orangensaft oder Holunderbeersaft einnehmen, da die Aufnahme des Eisens vom Körper nur schwer bewältigt und von Vitamin C verbessert wird. Wenn Sie Zitrusfrüchte nicht vertragen, ist Acerolasaft ideal.
Nahrungsergänzung: 3 × tgl. 2 EL Floradix Kräuterblut mit Eisen (Salus) regt die Blutneubildung an und gibt neue Energie. Oder 3 × tgl. 1–2 Tbl. Inzelloval (Köhler) mit Eisen, Zink, Mangan und Kupfer.
Achtung: Nur wenn nicht
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