Das Frauengesundheitsbuch
das Abwehrsystem Ihrer Scheide nach Abheilen wieder auf, z. B. mit Vagiflor Zäpfchen (Asche Chiesi) und sanieren Sie unbedingt den Darm (Tipps dazu finden Sie auf → S. 91 , Mikrobiologische Therapie).
Endometriose
Die Bezeichnung Endometriose ist abgeleitet von Endometrium, also Gebärmutterschleimhaut. Bei gesunden Frauen kleidet die Schleimhaut die Höhle der Gebärmutter aus. Von einer Endometriose spricht man dann, wenn Gewebe, das dieser Schleimhaut ähnlich ist, sich dort ansiedelt, wo es nicht hingehört. Das kann theoretisch überall im Körper der Frau passieren. Am häufigsten sind jedoch Bereiche des Unterleibs betroffen, wie zum Beispiel die Eileiter, die Eierstöcke oder das Bauchfell.
Gewebestückchen wachsen unter dem Einfluss der weiblichen Sexualhormone an Stellen heran, an denen sie keinen Zweck erfüllen können. Durch das Zerfallen des Gewebes während der Menstruation kommt es an diesen Stellen zu Blutungen. Das Blut kann nicht einfach abfließen und sammelt sich an. Oft passiert das in der Bauchhöhle.
Zwar handelt es sich um eine gutartige Erkrankung, nehmen Sie sie bitte trotzdem nicht auf die leichte Schulter. Eine Folgekann Unfruchtbarkeit durch Verkleben bzw. Schädigung von Eileitern und Eierstöcken sein.
Formen der Endometriose
Generell werden drei Krankheitsformen nach dem Ort des Auftretens unterschieden.
Da ist zunächst die Form, die innerhalb der Gebärmutter bleibt, aber in die Muskulatur einwächst. (Endometriosis interna oder Adenomyosis).
Diejenige, die außerhalb der Gebärmutter ist und die Geschlechtsorgane betrifft, wie etwa die Scheide. (Endometriosis externa).
Und zuletzt die Form, die sich außerhalb der primären Geschlechtsorgane ansiedelt, die also etwa in Blase, Darm, Lunge oder Leber auftritt. (Endometriosis extragenitalis).
Symptome: Stellen Sie einen offenkundigen Zusammenhang zwischen den monat lichen Blutungen und folgenden Beschwerden fest, besteht immer Verdacht auf eine Endometriose. Besonders dann sollten Sie hellhörig werden, wenn die Beschwerden nicht schon seit der Pubertät bestehen, sondern neu auftreten.
Unterbauchschmerzen sind typisch. Sie beginnen meist vor der Regelblutung, häufig mit Schmierblutungen, und ebben danach wieder ab. Schmerzhafte Regelblutungen sind ebenfalls klassisch. Sie setzen meist bereits kurz vor der Menstruation ein und steigern sich in vielen Fällen so stark, dass die Betroffene nicht in der Lage ist, ihrer Arbeit nachzugehen. Beschwerden der Blase, des Darms, der Vagina sind weniger leicht zu bemerken. Sitzt ein Herd etwa an der Blase, zeigt sich Blut im Urin. Eher selten kommt es zu Schmerzen beim Wasserlassen. Ähnliches gilt für den Darm. Sind hier Herde vorhanden, ist im Rahmen des Zyklus Blut im Stuhl zu entdecken. Weniger häufig sind Unregelmäßigkeiten oder Schmerzen beim Stuhlgang sowie Verstopfung. Und auch Beschwerden beim Geschlechtsverkehr können ein Anzeichen für die Erkrankung sein, wenn sich Schleimhautansiedlungen in der Scheide befinden.
Häufigkeit und Ursachen: In der Altersgruppe zwischen 30 und 40 Jahren ist die Endometriose eins der wichtigsten Krankheitsbilder. 10–50 % der Frauen im gebärfähigen Alter sind vermutlich betroffen. Die Schätzung ist u. a. deshalb vage, weil die Beschwerden oft nicht so stark sind, dass Frauen hartnäckig nach der Ursache suchen. Auch die lautstark verkündete Meinung einiger Männer, die Menstruation sei ja wohl keine Krankheit und damit kein Grund, bestimmte Aufgaben nicht zu erledigen, mag in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen.
Risikofaktoren
Die Anzahl der Blutungstage hängt zum einen davon ab, wie früh die Menarche, also die erste Blutung, und wie spät die Menopause eintritt. Zum anderen hängt sie von der Dauer jeder einzelnen Menstrua tion ab. Und schließlich spielt auch die Veränderung eine Rolle, die Frauen in den letzten rund 200 Jahren durchgemacht haben. Während die Zeitspanne zwischen Menarche undMenopause länger geworden ist, haben die Frauen weniger Kinder bekommen, als ihre Vorfahrinnen. Das führt zu mehr Blutungstagen, die allesamt Startschuss für die Erkrankung sein können.
Als weiterer Risikofaktor gilt ein Ungleichgewicht der beiden weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron.
Einige Geschlechtskrankheiten oder auch eine Infektion mit Chlamydien, die nicht selten während des Verkehrs vom Partner übertragen wird, stehen im Verdacht, die Erkrankung zu begünstigen.
Auffallend häufig werden bei
Weitere Kostenlose Bücher