Das Frauengesundheitsbuch
führen. Notieren Sie auch, wie oft Sie einen Tampon oder die Vorlage wechseln müssen. Schließlich ist auch interessant, ob die Menstruation mit Schmerzen, Abgeschlagenheit oder anderen Begleiterscheinungen in Verbindung steht. Auch Zwischenblutungen, Ausfluss, Haarausfall oder vermehrte Körperbehaarung und Befindlichkeitsstörungen, die nicht sofort auf eine gynäkologische Ursache schließen lassen, sind für Ihre Ärztin bedeutsam.
Sie wird als erstes einen Schwangerschaftstest bei Ihnen machen. Es folgt die umfangreiche gynäkologische Untersuchung inklusive Abtasten, Abstrich vom Muttermund, großem Blutbild und Ultraschall. Ganz wichtig ist auch eine Hormon-Bestimmung. Darüber hinaus können weitere Tests und Untersuchungen folgen, je nachdem, welcher Verdacht vielleicht bereits besteht, und ob Sie noch ein Kind haben möchten oder nicht.
Störungen des Blutungsrhythmus
Störungen dieser Kategorie liegen vor, wenn die Blutungen entweder sehr unregelmäßig eintreten oder die Blutungsdauer außerhalb der Norm liegt.
Gut zu wissen
Wenn Sie die Pille einnehmen und keine Blutung bekommen, kann entweder eine Schwangerschaft eingetreten sein oder durch die kontinuierlich niedrigen Hormonspiegel ist der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut ausgeblieben. Letzteres ist kein Grund zur Sorge und muss nicht, kann aber mit einer anders zusammengesetzten Pille behandelt werden.
Das Ausbleiben der Regelblutung heißt Amenorrhö. Von der primären Amenorrhö ist die Rede, wenn bei einem jungen Mädchen zwischen dem zehnten und dem 16. Lebensjahr nicht die Menarche, also die erste Regelblutung überhaupt, einsetzt. Diese eher seltene Form entsteht durch angeborene Veränderungen der Geschlechtschromosomen, körperliche Anomalien oder eine Unterentwicklung der Geschlechtsorgane. Auch Gehirntumore können dahinter stecken, sowie die für die Oligo-Amenorrhö genannten Ursachen. Häufiger ist die sekundäre Amenorrhö, das Ausbleiben der Regelblutung für mehr als drei Monate, nachdem sie vorher relativ regelmäßig war.
Das rät die Ärztin
Falls Sie mit 16 oder gar 17 Jahren noch keine Menarche hatten, oder wenn Ihre Regelblutung mehrere Wochen ausgeblieben ist, ist das Auf jeden Fall ein Grund, Ihre Frauenärztin aufzusuchen. Selbst wenn keine Schwangerschaft oder Erkrankung vorliegt, müssen Sie die unnatürliche Pause ernst nehmen. Dauert die Amenorrhö nämlich länger als ein halbes Jahr, wächst das Osteoporose-Risiko.
Von Oligomenorrhö ist die Rede, wenn die Menstruation zu selten eintritt. Ein Zyklus-Intervall dauert dabei immer länger als fünf Wochen, nämlich bis zu drei Monate. In extremen Fällen kann es sein, dass die Betroffene nur zwei- oder dreimal im Jahr eine Regelblutung hat. Die Ursachen für die sekundäre Amenorrhö und die Oligomenorrhö sind sehr ähnlich. Die Einteilung bezieht sich willkürlich nur auf die Dauer der blutungsfreien Zeit und gibt Hinweise auf die Schwere der Störung. Bei einer Frau können beide fließend ineinander übergehen. Deshalb wollen wir im Folgenden, ebenso wie vielleicht auch Ihr Arzt, von Oligo-Amenorrhö sprechen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Es können Essstörungen, Leistungssport, psychischer Stress und bestimmte chronische oder akute Erkrankungen dahinter stecken. Auch ein erhöhter Spiegel des milchbildenden Hormons Prolaktin im Blut kann für das Ausbleiben verantwortlich sein, sowie Schilddrüsenerkrankungen oder Nebennierenstörungen. Bei dieser Vielzahl von Möglichkeiten ist klar, dass die Ärztin individuelle Hormonuntersuchungen veranlassen wird. Tritt gleichzeitig Sekret von allein oder durch Druck aus den Brustwarzen aus, so wird sie eine Prolaktinbestimmung machen. Ein erhöhter Prolaktinspiegel kann auf ein sogenanntes Prolaktinom hindeuten, eine gutartige Geschwulst in der Hirnanhangdrüse, die das Hormon produziert. Der Eisprung wird unterdrückt, der Zyklus gerät aus dem Rhythmus. Eine Röntgenuntersuchung des Kopfes gibt Aufschluss, außerdem kann eine Gesichtsfeld-Messung und der Gang zum Augenarzt sinnvoll sein, da die Geschwulst auf den Sehnerv drücken kann.
Ist Ihr Hals dicker geworden oder klagen Sie über trockene Haut und Schwäche, so wird Ihre Ärztin Schilddrüsentests machen. Oft reicht dann eine Jod- oder Schilddrüsenhormoneinnahme aus, um die Periode wieder in Gang zu bekommen. Gehen Ihnen die Haare aus oder bekommen Sie Akne, so wird sie die männlichen Hormone überprüfen. Sind sie verändert, gibt es effektive
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