Das Frauengesundheitsbuch
für die Diagnose aber nicht aus. Sie müssen in zeitlichen Abständen erneut bestimmt werden.
Gut zu wissen
Definitionen
Wechseljahre, Menopause, Klimakterium – viele Begriffe sorgen für Verwirrung. Schluss damit.
Klimakterium, Wechseljahre
Beide Begriffe meinen den Zeitraum, in dem die Progesteron- und Östrogenproduktion sinkt oder zunächst unregelmäßig wird. Es treten Blutungsstörungen auf, der Eisprung kann hin und wieder ausbleiben. Diese Phase beginnt durchschnittlich vier bis fünf, manchmal aber auch schon bis zu neun Jahre vor der letzten Blutung und zieht sich noch etwa 5 Jahre nach der Menopause hin. So lange dauert es nämlich, bis sich der Körper und das gesamte Hormonsystem auf den neuen Zustand eingestellt haben.
Prämenopause
Zeitraum von zwei bis sieben Jahren vor der Menopause; Eierstockfunktion lässt nach, Regelblutungen werden unregelmäßig, es treten leichte Wechseljahresbeschwerden auf.
Menopause
Das ist die letzte Menstruationsblutung, die noch ganz regulär von den Eierstöcken gesteuert wird. Der Zeitpunkt kann entsprechend erst rückwirkend als Menopause bestimmt werden. Meist tritt er im Alter zwischen 50 und 55 ein.
Postmenopause
Sie schließt sich an die Menopause an und endet mit dem Eintritt ins Greisenalter. Als Perimenopause werden ein Teil der Prä- und Postmenopause zusammengefasst, sie dauert also etwa 5–10 Jahre lang zwischen dem 46. und 56. Lebensjahr.
Senium
Greisenalter, etwa ab 70 Jahre.
Aber keine Angst: nicht alle Frauen müssen überhaupt Veränderungen bemerken. Immerhin bleibt bei einem Drittel der Frauen die Periode aus, ohne dass sie jemals Wechseljahresbeschwerden gespürt hätten. Bei einem weiteren Drittel sind die Beschwerden mild und vorübergehend und nur ein Drittel braucht wirklich ärztliche Hilfe.
Schwitzen, Schlafstörungen, Depressionen und Blutungsstörungen sind typische Symptome, die auch auf eine Schadstoff - belastung hinweisen können. Kann Ihre Ärztin also nach einer Hormonuntersuchung noch keinen Hinweis auf eine fehlende Eierstockfunktion feststellen, so überlegen Sie, was in Ihrer Wohnung oder an Ihrem Arbeitsplatz vor Beginn Ihrer Beschwerden verändert wurde: neuer Teppichboden, Zimmeranstrich oder neue Elektrogeräte (→ S. 63 , Umwelt). Oder prüfen Sie, ob Sie Zusammenhänge mit der Essens aufnahme feststellen, denn Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden immer häufiger und machen ähnliche Beschwerden.
Therapie
Lassen Sie sich nicht von Werbeversprechen locken und bestellen Hormonpräparate aus dem Katalog oder via Internet, sondern besprechen Sie sich mit Ihrer Frauenärztin. Für dieses Gespräch sollten Sie sich ein wenig mit den verschiedenen Hormonen und Therapien auskennen:
Gut zu wissen
Männer in den Wechseljahren
Auch Männer können unter Wechseljahresbeschwerden mit Hitzewallungen, Schlafstörungen, Depressionen und Nachlassen der Leistungsfähigkeit leiden. Alles, was Ihnen gut tut, ist auch für Ihren Mann angesagt. Unter bestimmten Voraussetzungen können sie von der östradiol- und Testosterontherapie profitieren.
Synthetische Hormone sind meistens Östrogene und Gestagene, die nach dem Muster der Körperhormone zusammengebaut sind und den Vorteil haben, dass sie geschluckt werden können und länger wirksam sind als die körpereigenen Hormone. Mit ihnen wurden in den letzten Jahrzehnten die Frauen in den Wechseljahren behandelt. Sprechen Sie als Alternative auch die Designerhormone , SERMs (Selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren) an. SERMs wirken in manchen Geweben wie Östrogene, in anderen hemmen sie jedoch die Östrogenwirkung. Dazu gehört Tibolon, das gewissermaßen die Wirkung von Östrogenen, Gestagenen und Androgenen nachahmt. Achtung: Die Überprüfung, ob das Mittel auch für Frauen geeignet ist, die Brustkrebs hatten und wie hoch das Thromboserisiko ist, läuft bis 2009. Auch Raloxifen sei genannt. Es beugt vor allemOsteoporose und möglicherweise auch Brustkrebs vor, fördert aber als Nebenwirkung die Hitzewallungen. Natürliche Hormone sind Östradiol und Progesteron, wie sie auch im Eierstock produziert werden. Östradiol kann beispielsweise über die Haut resorbiert werden und Progesteron über die Scheide. Dadurch ist eine ganz individuelle und niedrig dosierte Hormontherapie möglich, die allerdings einige Erfahrung bei Ihrer Ärztin voraussetzt und eine gute eigene Beobachtungsgabe bei Ihnen. Auch das männliche Hormon Testosteron und das in der Nebennierenrinde gebildete
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