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Das Frauenkomplott

Das Frauenkomplott

Titel: Das Frauenkomplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Kroneck
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und Wohnbedürfnissen hier einen Raum zur Wohnung hinzuzunehmen.
    Ich starrte aus dem rechten Seitenfenster des Kangoos und war damit beschäftigt, nicht zu heulen und mit mir zu schimpfen. Ich konnte nur ab und an »Hm, hm« beisteuern, sodass er auf der Hälfte der Strecke zu mir nach Hause seine Konversationsversuche einstellte. Er sah mich an, während ich mich abschnallte und aus dem Kangoo ausstieg. Ich verabschiedete mich ohne Händedruck und ging ins Haus.

13. Kapitel
    Ausgerechnet ich hatte darauf bestanden, an diesem Sonnabend die Fahrradtour mit Beate und Mari durchzuführen, wie wir es verabredet hatten. Mir war eigentlich die Lust vergangen auf Unternehmungen, die eine gute, immerhin aber entspannte Laune voraussetzten. Aber in meiner angeschlagenen Stimmung blieb ich stur, obwohl wir alle drei am Abend auf ein mit Understatement »Kunst auf dem Lande« tituliertes Event gehen wollten. Darauf hatte wiederum Beate insistiert. So hatten wir uns als moderne Frauen für diesen Tag terminlich gleich doppelt gebunden.
    Ziemlich einsilbig trat ich in die Pedale.
    Mit den Fahrrädern hatten wir uns am Bahnhof Wandlitz getroffen. Beate war schon eine Bahn eher gekommen als ich und während wir auf die Ankunft der nächsten warteten, kam Mari doch tatsächlich mit einem Kombitaxi beim Bahnhof vorgefahren und ließ sich vom beflissenen Taxifahrer das Fahrrad ausladen. Ich wunderte mich, dass sie überhaupt eines hatte. Hatte sie nicht, wie sich herausstellte. Es war das Zweitrad eines Nachbarn, das sie sich geliehen hatte.
    Beate fuhr die ganze Zeit vorweg, sie ist immer schneller als der Wind, und Mari fuhr neben mir her. Manchmal schaute sie mich von der Seite an, aber sie fragte nichts. Ich hatte nach meiner misslungenen Hausbesichtigung mit Manuel zwei Abende damit verbracht, mir die Schuld an meinem blöden Verhalten zu geben, und nicht Mari dafür verantwortlich zu machen. Sie hatte es gut gemeint, und jede andere Frau hätte daraus auch etwas Gutes gemacht. Sie konnte nichts dafür, dass mir ein Mann im wahrsten Sinne des Wortes den Verstand raubte, und ich nur noch im Kasernenton kommunizieren konnte.
    Also erzählte ich ihr nur, während wir uns fleißig abmühten, wir hätten uns die Wohnung noch einmal gemeinsam angesehen, obwohl es meiner Ansicht nach überflüssig gewesen sei, dass ich dabei war. Ich hätte zu den Bauplänen nichts weiter beitragen können.
    »Ich dachte, es ist besser, wenn nicht so viele Fremde in das Haus gehen, deshalb bin ich auf die Idee gekommen, dich zu bitten. Es war mir einfach lieber«, meinte Mari nur und gab mir die Chance, meine bösen Vermutungen, sie hätte mich gezielt mit meinem Schwarm zusammengebracht, fallen zu lassen. Obwohl ich wusste, dass sie es getan hatte. Aber auch sie hakte nicht weiter nach und beendete das Thema mit der Information, dass sie sich demnächst mit Manuel zusammensetzen wolle, um ein paar technische Dinge zu besprechen in Sachen Dachstuhl und was weiß ich.
    Mir war es lieb, nicht weiter über diese Niederlage – und als solche empfand ich mein Verhalten – nachzusinnen. Ich wollte nicht an Manuel Schröder denken, mir nicht die Laune verderben lassen. Jedenfalls nicht an diesem schönen Tag. Denn es war nicht mehr so schwül. In der letzten Nacht war endlich das Gewitter über Berlin heruntergegangen. Es hatte die ganze Nacht wie aus Eimern geschüttet und ununterbrochen gekracht und geblitzt. Der Boden hatte noch gedampft, als wir losfuhren, und wir mussten Pullover tragen. Fast zwölf Kilometer waren wir vom Bahnhof bis zum Liepnitzsee gestrampelt und hatten uns nur kurz ausgeruht. Nun lagen wir am Rand des kleinen Sees mit Blick auf die Insel und versuchten, wieder zu Kräften zu kommen.
    Gegen Mittag mussten wir uns schon wieder auf den Rückweg machen. Denn der eigentliche Höhepunkt des Tages, die »Kunst auf dem Lande«, fand beim Landadel statt. Ein Ereignis, das bei Beate höchste Priorität hatte.
    Sie hatte mich in ihrem Übereifer genötigt, mitzukommen. Von Mautzenbachs Einladungen waren vor vielen Wochen an das Museum gegangen und ich hatte – damals noch in der Hoffnung auf eine Verlängerung meiner Honorarstelle – abgesagt, denn mich deprimieren diese Veranstaltungen, auf denen die Selbstdarsteller der Saison sich ins Auge schauen. Aber als Mari gestern davon hörte, als sie mich mit Dr. Schmerbusch im Museum besuchte, wollte sie unbedingt mit. Rudolf Schmerbusch war seit drei Tagen in Berlin und hatte verschiedene

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