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Das fremde Gesicht

Titel: Das fremde Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Meg, Stephanie Petrovic zu erreichen. Es meldete sich noch immer niemand am Telefon. Sie rief Mac in seinem Büro an, um zu hören, ob er es geschafft hatte, mit ihr Verbindung aufzunehmen.
    Als Mac ihr von dem Schreiben erzählte, das Stephanie hinterlassen hatte, sagte Meghan unumwunden: »Mac, diese Mitteilung ist eine Fälschung. Stephanie ist nie und nimmer freiwillig mit diesem Mann mitgegangen. Ich hab’
    gesehen, wie sie reagiert hat, als ich vorschlug, ihn wegen Unterhalt für das Kind zu belangen. Sie hat eine Todesangst vor ihm.
    Ich finde, Helene Petrovics Anwalt sollte sie als vermißt melden.«
    Noch so ein geheimnisvoller Fall von Verschwinden, dachte Meghan. Es war zu spät, um heute noch nach New Jersey zu fahren. Morgen würde sie aber hinfahren und sich schon vor Tagesanbruch auf den Weg machen. Auf diese Weise konnte sie vielleicht den Reportern entgehen.
    Sie wollte Charles Potters aufsuchen und ihn bitten, sie durch das Haus von Helene Petrovic zu führen. Sie wollte auch mit dem Priester sprechen, der die Gedenkmesse für die Ermordete abgehalten hatte. Er kannte zweifellos die Rumäninnen, die den Gottesdienst besucht hatten.
    Es bestand die schreckliche Möglichkeit, daß Stephanie, eine junge Frau, die kurz vor der Niederkunft stand, etwas über ihre Tante gewußt hatte, das dem Mörder von Helene Petrovic gefährlich werden konnte.

    52
    Die Kriminalbeamten Bob Marron und Arlene Weiss holten sich vom Bezirksstaatsanwalt in Manhattan die Erlaubnis zum Verhör von Frances Grolier am Donnerstag vormittag ein.
    Martin Fox, ihr Anwalt, ein weißhaariger pensionierter Richter von Ende Sechzig, stand ihr in einer Suite im Doral Hotel zur Seite, das gut zehn Straßen vom Gerichtsmedizinischen Institut entfernt lag. Fox zögerte nicht, Fragen abzulehnen, die er für unangemessen hielt.
    Frances war im Leichenschauhaus gewesen und hatte Annies Leiche identifiziert. Diese sollte dann per Flugzeug nach Phoenix überführt und dort von einem Bestattungs-Unternehmer in Empfang genommen werden. Tiefer Kummer hatte sich so unerbittlich in Frances’ Antlitz eingegraben, wie es bei einer ihrer Skulpturen der Fall gewesen wäre, aber sie bewahrte Haltung.
    Sie beantwortete Marron und Weiss die gleichen Fragen, die sie auch den Beamten des New Yorker Morddezernats beantwortet hatte. Sie wisse von niemandem, der Annie nach New York begleitet haben könnte. Nein, Annie habe keine Feinde gehabt. Sie sei nicht bereit, etwas zu Edwin Collins zu sagen außer, ja, sie denke, es bestehe die Möglichkeit, daß er es vorgezogen habe, zu verschwinden.
    »Hat er je von dem Wunsch gesprochen, auf dem Land zu leben?« fragte Arlene Weiss.
    Die Frage schien Groliers Teilnahmslosigkeit zu durchdringen. »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Als sein Wagen vor dem Gebäude, wo Meghan Collins wohnt, gefunden wurde, waren Erdspuren und Strohpartikel im Profil der Reifen vorhanden, obwohl er erst kürzlich gewaschen worden war. Mrs.
    Grolier,
    glauben Sie, daß Collins sich vielleicht an solch einem Ort verborgen halten könnte?«
    »Es könnte sein. Er hat manchmal College-Dozenten auf dem Land interviewt. Wenn er von solchen Fahrten erzählte, hat er immer gesagt, wieviel weniger kompliziert das Leben auf dem Land zu sein schien.«

    Weiss und Marron fuhren von New York direkt nach Newtown, um erneut mit Catherine und Meghan zu sprechen. Sie stellten ihnen die gleichen Fragen.
    »Auf einer Farm könnte ich mir meinen Mann am allerwenigsten vorstellen«, erklärte Catherine.
    Meghan war der gleichen Meinung. »Da ist etwas, was mir keine Ruhe läßt. Kommt es Ihnen nicht komisch vor, daß mein Vater, falls er seinen Wagen fuhr, ihn nicht nur dort hat stehenlassen, wo er bestimmt auffallen und einen Strafzettel bekommen würde, sondern auch noch eine Mordwaffe darin hat liegenlassen?«
    »Wir schließen bisher keinerlei Möglichkeiten aus«, antwortete ihr Marron.
    »Aber Sie konzentrieren sich auf ihn. Wenn Sie ihn einmal ganz aus dem Bild lassen, ergibt sich vielleicht ein völlig anderer Zusammenhang.«
    »Wir wollen mal darüber reden, weshalb Sie plötzlich diese Reise nach Arizona unternommen haben, Miss Collins. Wir mußten das erst aus dem Fernsehen erfahren.
    Erzählen Sie’s uns selbst. Wann haben Sie erfahren, daß Ihr Vater dort eine Bleibe hatte?«
    Als sie eine Stunde später aufbrachen, nahmen sie die Tonkassette mit der Palomino-Nachricht mit.

    »Glaubst du, daß irgend jemand dort bei der Polizei nach

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