Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das fremde Gesicht

Titel: Das fremde Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
Center angegliedert war.
    Mac faßte einen Entschluß. Er würde sich am nächsten Tag freinehmen. Es gab Dinge, die man besser persönlich anging. Morgen würde er zum Valley Memorial in Trenton fahren und den Direktor des Instituts aufsuchen.
    Er mußte versuchen, einige Unterlagen einzusehen.
    Mac hatte Dr. George Manning auf Anhieb sympathisch gefunden, war jedoch bestürzt und bekümmert darüber, daß Manning die Andersons nicht umgehend wegen der potentiellen Embryoverwechslung gewarnt hatte. Fraglos hatte er die Hoffnung gehegt, die Angelegenheit vertuschen zu können.
    Jetzt fragte sich Mac, ob irgendeine Möglichkeit bestand, daß Helene Petrovics abrupter Entschluß, die Klinik zu verlassen, ihr Testament zu ändern, ihr Haus zu verkaufen und nach Frankreich zu ziehen, womöglich noch dunklere Gründe hatte als ihre Furcht vor einem Fehler im Labor. Insbesondere, dachte er, da es sich noch herausstellen konnte, daß der Jüngste der Andersons ihr biologisches Kind, wenn auch nicht der erwartete eineiige Zwilling war.
    Mac wollte herausfinden, ob Dr.
    George Manning
    möglicherweise zu irgendeinem Zeitpunkt während der Jahre, in denen Helene Petrovic in dem angeschlossenen Center gearbeitet hatte, mit dem Valley Memorial in Verbindung gestanden hatte.
    Manning wäre nicht der erste Mann, der seine Karriere für eine Frau weggeworfen hätte, und würde auch nicht der letzte sein. Technisch gesehen, war Petrovic über Collins and Carter Executive Search angeheuert worden.
    Doch gestern erst hatte Manning zugegeben, daß er mit Edwin Collins noch einen Tag, bevor dieser verschwand, gesprochen hatte. Hatten sie beide von diesen falschen Zeugnissen gewußt? Oder hatte ihr jemand anders aus der Manning-Belegschaft geholfen? Die Manning Clinic gab es erst seit etwa zehn Jahren. Ihre Jahresberichte enthielten sicher die Namen der leitenden Mitarbeiter. Er würde sich von seiner Sekretärin eine Kopie davon machen lassen.
    Mac holte einen Notizblock hervor und schrieb mit seiner sauberen Handschrift, die den Witzen seiner Kollegen zufolge so untypisch für den Ärztestand war: Edwin Collins nach Brückenunglück für tot gehalten, 28.
    Januar; kein Beweis.

    Frau, die Meg ähnlich sieht (Annie?), erstochen, 21.
    Oktober.

    »Annie« wurde vielleicht von Kyle am Tag vor ihrem Tod gesehen.

    Helene Petrovic erschossen, Stunden nach Kündigung ihrer Stelle an der Manning Clinic, 25. Oktober. (Edwin Collins plazierte Helene Petrovic in der Manning Clinic und verbürgte sich für die Korrektheit ihrer falschen Angaben.)

    Stephanie Petrovic warf Manning Clinic vor, den Tod ihrer Tante geplant zu haben, um Änderung ihres Testaments zu verhindern.

    Stephanie Petrovic verschwand irgendwann zwischen Spätnachmittag des 31. Oktober und dem 2. November; hinterließ Brief mit der Behauptung, daß sie sich wieder mit dem Vater ihres Kindes zusammentut, einem Mann, vor dem sie offensichtlich Angst hatte.

    Nichts ergab einen Sinn. Von einem allerdings war er überzeugt. Alles, was geschehen war, hatte irgendeine logische Verknüpfung. Wie bei Genen, dachte er. Sobald man die Struktur begreift, paßt plötzlich alles zusammen.
    Er legte den Notizblock zur Seite. Er mußte mit seiner Arbeit vorankommen, wenn er sich den nächsten Tag für seine Fahrt zum Dowling Center freinehmen wollte. Es war vier Uhr. Das hieß, es war zwei Uhr in Arizona. Er fragte sich, wie es Meg erging, welchen Verlauf der Tag, der unglaublich schwierig für sie sein mußte, wohl nahm.

    Meghan starrte Frances Grolier an. »Was meinen Sie damit, ob ich etwas von meinem Vater gehört habe?«
    »Meghan, als er das letztemal hier war, habe ich mitbekommen, daß er vor Schwierigkeiten nicht mehr aus noch ein wußte. Er hatte solche Angst, war so bedrückt. Er hat gesagt, er wünschte, er könnte einfach verschwinden.

    Meghan, Sie müssen es mir sagen. Haben Sie Annie gesehen? «
    Nur wenige Stunden vorher hatte sich Meg an die Warnung ihres Vaters erinnert, daß manche Ereignisse einen Schmerz hervorrufen, den man nie mehr vergißt.
    Mitgefühl ergriff sie, als sie das Entsetzen in den Augen von Annies Mutter heraufdämmern sah.
    Frances packte sie an den Armen. »Meghan, ist Annie krank?«
    Meghan konnte nicht sprechen. Sie beantwortete den Anflug von Hoffnung in der beschwörenden Frage mit einem kaum wahrnehmbaren Kopfschütteln. »Ist sie … ist Annie tot?«
    »Es tut mir so leid.«
    »Nein. Das kann nicht sein.« Frances Groliers Augen untersuchten

Weitere Kostenlose Bücher