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Das fünfte Buch: Neue Lebensläufe. 402 Geschichten (German Edition)

Das fünfte Buch: Neue Lebensläufe. 402 Geschichten (German Edition)

Titel: Das fünfte Buch: Neue Lebensläufe. 402 Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kluge
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Präsident Obama zum Ausdruck gebracht. Daraufhin hätten ihn Elemente innerhalb des CIA kontaktiert und ihm Beweise dafür vorgelegt, daß das gesamte Gold verschwunden sei, das sich im Besitz der USA befinden sollte, so der FIS . Nachdem Strauss-Kahn die Beweise erhalten habe, diese ihm anschließend aber entwendet worden seien, habe er Vorbereitungen getroffen, die Vereinigten Staaten zu verlassen. Agenten des französischen Geheimdienstes DGSE hätten ihn darüber informiert, daß amerikanische Behörden (Gegner jener Elemente aus dem CIA ) ihn festsetzen wollten. Er solle sich sogleich zum Flughafen begeben und nach Paris fliegen; da die US -Polizei sein Handy orten könne, solle er dieses im Hotelzimmer lassen. Schon in Sicherheit sich wähnend an Bord einer Maschine der Air France, habe Strauss-Kahn den Fehler begangen, von einem Telefon an Bord der Maschine das Hotel anzurufen und um Nachsendung seines Handys an die Heimatadresse in Frankreich zu bitten. So hätten US -Agenten des Finanzressorts seinen Aufenthalt lokalisiert und ihn in der Maschine festnehmen können.

    Abb.: Strauss-Kahn. Nach einer Nacht im Gefängnis. »Aus der Wirklichkeit gestürzt.« →
    Und was war mit dem Zimmermädchen aus der Republik Guinea? Die Samenspuren auf deren Kleidung? ließ Putins Bürochef beim FIS zurückfragen. Der in Diversionen erfahrene FIS antwortete, daß dies nach seiner Erfahrung als Falle zu betrachten sei. Sie jedenfalls hätten so etwas zustande gebracht. Die russischen Geheimdienstoffiziere fügten hinzu, daß ein enger Freund von Strauss-Kahn, der ägyptische Spitzenbankier Mahmoud Abdel Salam Omar, den Strauss-Kahn mit der Wiederbeschaffung der Beweise für das Verschwinden des US -Goldes beauftragt hatte, am 30. Mai 2011 von den Behörden der Vereinigten Staaten wegen eines »Sexual-Delikts zum Nachteil eines Zimmermädchens in einem Luxushotel« unter Anklage gestellt worden sei. Die US -Behörden neigen bei ihrem Vorgehen zu einem gewissen Schematismus, kommentierte der FIS . Die Sache sei unglaubhaft. Der Ägypter gelte als strenger Muslim, sei 74 Jahre alt und im betreffenden Luxushotel nicht gewesen.
    Warum habe Strauss-Kahn, dem Richter in der Morgenfrühe unrasiert vorgeführt, die Intrige nicht aufgeklärt? Der FIS erwiderte auf diese zweite Rückfrage, daß Strauss-Kahn ja über die Beweise für das Verschwinden des US -Goldes nicht mehr verfügt habe. Auch sei es um Staatsgeheimnisse gegangen. Im übrigen habe er Erpressung aufgrund anderer Fälle befürchtet, in denen er tatsächlich im selben Hotel sexuelle Handlungen vorgenommen habe.
    Obwohl Putin das Zustandekommen solcher Berichte des FIS aus eigener Praxis kannte, sah er sich veranlaßt, auf der Internetplattform des Kreml eine Verteidigung Strauss-Kahns zu veröffentlichen. Gewonnen war er für die »Verschwörungstheorie« infolge der Tatsache, daß bei einer Lieferung von 500 Barren US -Gold aus Fort Knox nach China der übliche Test (es werden vier kleine Löcher in den Goldbarren gebohrt und der mikroskopische Aushub einer Analyse unterzogen) ergeben hatte, daß die Barren aus dem Metall Tungsten bestanden. Sie waren mit einer dünnen Schicht echten Goldes überzogen, dessen eingeprägte Registriernummer aus Fort Knox stammte.

    Abb.: Die Minister Tremonti (Italien) und Venizelos (Griechenland) in Brüssel.
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    Abb.: Bodyguards mit mürrisch blickendem Ministerpräsidenten. Bei seinem Privatvermögen geht es positiv um Milliarden. Bei dem Schuldenberg seines Landes handelt es sich negativ um Milliarden. Eine der beiden Seiten dieser Bilanz ist »unwirklich«. →
Der Söldner
    Sein Vater hatte ihn aus dem Kongoeinsatz mitgebracht und für seine Ausbildung gesorgt. Als Erbe (denn der Vater wurde bei einem Angriff auf die Komoren erschossen) erhielt er eine Eigentumswohnung bei Genf und eine Sammlung von Waffen, vor allem aber den Schutz zweier Kameraden des Vaters, die bei einem privaten Security-Unternehmen im Irak fest angestellt waren.
    Von den Waffen des Vaters machte der junge Söldner nie Gebrauch, aus Aberglauben; er hatte nicht vor, jung zu sterben. Obwohl Todesmut zu der Ware gehörte, die er verkaufte. Er fuhr zu den Einsätzen, die er übernahm, mit nichts als seinem Verstand und seiner körperlichen Fitneß. Die Zivilkleidung tauschte er am Ort des Einsatzes gegen den von den Auftraggebern zu stellenden Kampfanzug. Dort erhielt er auch die Waffen, eventuell das gepanzerte Fahrzeug, so wie es von dem Einsatzleiter

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