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Das Fünfte Geheimnis

Titel: Das Fünfte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Starhawk
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klein. Es gibt bestimmt noch Hoffnung für sie. Möglichkeiten, daß sich alles ändert. Aber vielleicht ist sie auch für die Angels vorgemerkt?«
    »Wer oder was sind diese merkwürdigen Engel eigentlich?« wunderte sich Madrone.
    »Oh, du kennst sie. Diese blonden Menschen, die sich immer im Hintergrund halten. Raffael, Ariel, Gabriel, Uriel. Sie werden die Racheengel genannt. Manchmal auch Todesengel.«
    »Was tun sie denn hier in deiner Gruppe?«
    »Sie gehören nicht zu uns. Es sind Killer«, sagte Katy leise. »Mach keinen Fehler im Umgang mit ihnen. Sie sind eiskalt. Sie machen mir Angst. Es scheint, als könnte keinerlei menschliche Wärme sie berühren. Niemand kommt an sie heran. Wunderschöne Monster, aber sie sind auf unserer Seite. Sie stecken voller Haß. Eigentlich ist es viel zu gefährlich, solche haßerfüllten Geschöpfe heranzuzüchten. Ich kann ganz gut verstehen, warum manche sie am liebsten umbringen würden.«
    »Wovon redest du? Ich verstehe nichts.«
    »Von den Blonden. Sie sind das Spielzeug für reiche Männer. Eigens dafür gezüchtet. Von Geburt an dafür ausgebildet. Für Sex und Sadismus.«
    »Kinder?«
    »Sie sagen, je jünger umso besser.«
    »Aber was, wie...?«
    »Wenn sie klein sind, reizvoll und hübsch, und du noch alles mit ihnen machen kannst, was du willst. Alles. Und wenn mal eins dabei draufgeht, auch gut, es gibt doch genug andere. Ich sage dir, Madrone, sie werden von denen gezüchtet. Es ist eine richtige Industrie. Mit Katalogen, Videos, Accessoires und Folterinstrumenten.«
    »Ich kann das nicht glauben.«
    »Es ist wahr. Und diese Angels stehlen die Kinder, brechen in Häuser ein, zünden sie an, töten, wenn sie jemand hindern will. Vermutlich macht ihnen das alles großen Spaß. Trotzdem will ich sie nicht einfach verurteilen. Niemand weiß, wie sie aufgewachsen sind, und unter welchen Umständen. Nur Gott oder die Göttin weiß, was mit ihnen alles geschehen ist. Sie selbst sprechen nie von sich. Sie schauen dich nur an, mit ihren eiskalten blauen Augen.«
    Madrone war zu schockiert, um etwas zu antworten. Poppy bewegte sich murmelnd in Katys Armen.
    »Ich möchte es nicht, aber mir fällt dazu nur ein Wort ein«, sagte Madrone schließlich, »das ist teuflisch.«
    »Es gibt auch kein anderes Wort dafür«, sagte Katy, »wo du zuhause bist, gibt es da keine Sex-Shops und Maso-Clubs?«
    »Göttin! Nein! Jeder bei uns hat Spaß am Sex, aber privat. Ich habe noch nie darüber nachdenken müssen, bevor ich hier herunter gekommen bin. Sex ist bei uns keine Ware. Und das ist es, was ich nicht recht verstehe. Wie denken die Millennialisten über das alles? Sie sind doch so gegen Sex?«
    »Die Millennialisten sind das Rückgrat der Industrie. Alle diese Unterdrückungen müssen irgendwo ihr Ventil haben. Und vergiß nicht, es gilt nicht als Unzucht oder Sünde, weil es ja mit Menschen ohne Seele gemacht wird. Bequemerweise ist das jede oder jeder, der kein guter Millennialist ist. Und es hilft auch, daß man Profit daraus schlagen kann.«
    Der Mond stand nun über den Dächern. Madrone sah auf: Die Mondin, hier und zu Hause war La Luna rund und weiß und ihr Licht silbern. Sie warf hier wie dort die gleichen Schatten, nahm ab und wuchs wieder zur runden Scheibe heran. Es war so, und doch war es schwer zu glauben. Wie konnte derselbe Mond sein Licht auf so verschiedene Welten werfen?
    »Es gibt so vieles, von dem ich nichts weiß«, sagte sie abschließend.
    »Du kannst mich alles fragen, Madrone. Ich möchte dir gern helfen, weil du uns ja auch in so vielem hilfst.«
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen, was ich dich fragen sollte«, sagte Madrone, »es ist hier alles fremd für mich. Ich weiß auch nicht, ob es für mich gut ist, soviel zu fragen. Ich bekomme Angst, Katy. Ich weiß wirklich nicht, was ich hier noch tun soll. Kann ich diesen Leuten etwas über das Heilen erzählen? Etwas, was ihnen später hilft, bei allen diesen Gefahren hier. Heiler zu werden dauert eigentlich Jahre. Das kann man nicht einfach nur durch Vorträge lernen.«
    »Du hast hier aber schon mehr erreicht als du glaubst.«
    »Wieso? Woran willst du das gemerkt haben?«
    »Erst einmal, du hast es zuwege gebracht, daß die Hill-Boys, die Angels und alle anderen etwas zusammen gemacht haben. Das ist noch nie dagewesen. Klar, es hat Spannungen gegeben. Aber niemand hat das Messer gezogen und ist auf die anderen losgegangen. Normalerweise achten diese Gangs sehr auf ihr Territorium und lassen sich

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