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Das Fünfte Geheimnis

Titel: Das Fünfte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Starhawk
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»Madrone hat noch mehr getan als das.«
    »Tatsächlich, dann erzähl' mal davon, Madrone.«
    »Okay«, knurrte Madrone, sie zog ihre Hand von Bird fort und blickte die anderen an. Ich muß mich nicht schämen, machte sie sich selbst Mut. »Wir hatten doch am Anfang überhaupt keinen Erfolg bei der Bekämpfung der Epidemie, nicht durch Magie und nicht durch unsere Labor-Forschung. So habe ich es mit Aumakua versucht.«
    »Mit was?« fragte Bird.
    »Mit dem Über-Ich, mit dem morphogenetischen Feld, wenn du Fachausdrücke hören möchtest. Du hast doch diese Feld-Theorie studiert? Oder nicht?« fuhr Madrone fort.
    »Aber nur, soweit es meinem Musik-Studium zugute kam«, schränkte Bird ein.
    »In der Ch'i-Welt ist ein Virus so etwas wie eine kollektive Entität. Was wir sehen, ist die momentane, körperliche Form einer bestimmten Kraft«, erklärte Holybear, »alles, was das Ch'i verändert, ist ein Echo der physischen Welt.«
    »Und?« fragte Sage.
    »Ich habe es absorbiert«, gab Madrone zurück.
    »Bist du verrückt?« Holybear zuckte erschrocken zusammen, »Madrone, bist du total übergeschnappt? Weißt du nicht, wie gefährlich das ist? Diosa, wenn das stimmt, weiß ich nicht, warum das Heiler-Council dich noch frei herumlaufen läßt.«
    »Ich weiß, daß es gefährlich ist«, sagte Madrone ganz ruhig, »aber ich hatte ein gutes Gefühl dabei. Und es hat funktioniert, das ist am wichtigsten!«
    »Du wärest beinahe gestorben«, gab Maya zu bedenken, »und ganz gesund bist du immer noch nicht.«
    »Ich verstehe das aber immer noch nicht ganz«, wandte Nita ein, »wer war mit dir im Kreis? War dein Backup nicht stark genug?«
    »Ich habe gar keinen Kreis zusammengerufen«, antwortete Madrone, »es passierte einfach eines Morgens, ich konnte sozusagen danach greifen, in diesem Moment. Und das tat ich dann.«
    »Das ist heller Wahnsinn«, wetterte Sage, »selbstmörderisch!«
    »Es hat funktioniert«, sagte Madrone kalt.
    »Glück rechtfertigt keine Rücksichtslosigkeit«, gab Holybear ebenso kalt zurück.
    »Du hast mich verstanden?« wandte sich Madrone zu Bird, »es war wie ein mir auferlegtes Schicksal.«
    »Ich verstehe, Liebes. Was im Moment getan werden kann, sollte man tun. Ob es richtig oder falsch sein wird, weiß man nicht immer im voraus.« Er legte seinen Arm um ihre Schulter. »Schlimmstenfalls muß man später dafür bezahlen, so wie du. Du hast teuer bezahlt, krank wie du warst. Jetzt mußt du erst einmal ordentlich ausruhen.«
    »Das Heiler-Council meint das auch. Sie lassen mich vorläufig nicht arbeiten.«
    »Wenigstens die haben noch etwas Verstand«, konterte Maya.
    »Den habe ich auch. Ich bin sicher, eine schöne lange Arbeitspause ist gut für mich, in jeder anderen Welt. Aber nicht in dieser. Wer weiß schon genau, was für jeden von uns am allerbesten ist? Hat Sandy es gewußt? Weißt du es? Und weiß es irgendeiner von uns, wenn das, was Bird uns erzählt hat, wahr ist?«
    In die Stille hinein klapperten Mayas Stricknadeln. Es klang fast so rhythmisch wie ein ferner Trommelwirbel.
    »Was tun wir, wenn die fremden Truppen hier bei uns die Highways entlang marschieren?« unterbrach Holybear das Schweigen.
    »Keine Ahnung«, murmelte Bird fast geistesabwesend.
    »Wir haben nie eine Ahnung«, sagte Maya nachdenklich. Sie stach ihre Stricknadeln in das Wollknäuel. »Wir haben immer nur Angst vor einer Invasion, schon seit Lily und Alice ihren dramatischen Auftritt mit den Spitzhacken hatten. Aber wir haben niemals überlegt, was wir im Ernst machen würden, wenn es einmal passiert.«
    »Wir werden kämpfen«, sagte Bird ganz ruhig und selbstverständlich, »so wie wir es früher auch gemacht haben.« Er ließ seinen Arm locker auf Madrones Schultern liegen.
    »Natürlich werden wir kämpfen«, sagte Holybear, »ich würde mich nur viel besser fühlen, wenn ich wüßte, daß wir auch siegen könnten.«
    »Wir hatten früher viel Glück«, stimmte Maya ihm zu, »wir können nicht noch einmal darauf rechnen, selbst bei ähnlichen Umständen. Wir hätten damals ebensogut alle draufgehen können.«
    »Wir werden uns auf jeden Fall wehren«, war sich Bird sicher, »ob wir damit Erfolg haben, ist eine ganz andere Sache. Schlimmstenfalls gehen wir eben drauf, aber wehren werden wir uns. Lieber untergehen, als sich unterkriegen lassen.«
    »Du hast recht«, stimmte Holybar zu, »und ich bin überzeugt, daß wir es trotz allem ganz gut machen werden.«
    »Ich habe Angst«, sagte Sage leise. »Richtig

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