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Das Fünfte Geheimnis

Titel: Das Fünfte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Starhawk
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Brustwarzen, streiften ihre Schenkel. Lippen wanderten über ihren Bauchnabel abwärts.
    »Du bist die Göttin«, sangen sie im Chor.
    Madrone öffnete ihre Augen, kam langsam wieder zu sich, und rückte aus der Mitte zurück in den Kreis. Nun war es Manzanita, die die Göttin in sich aufnehmen sollte. Dann war Sage dran und dann riefen sie einer nach dem anderen den Gott für die Männer an, mit kleinen zärtlichen Streicheleien, die sie wild machten. Für einen Moment standen sie alle im Kreis und umarmten sich. Madrone und Sage standen nah beieinander. Ihre Brüste berührten sich. Bird hatte einen Arm um Nita gelegt und hielt Madrones Hand. Mit dem anderen Arm umspannte er Holybears Taille und rieb über Sages Hüfte. So hielt jeder jeden, und jeder berührte jeden. Jeder spürte die heißen Atemzüge der anderen, und gemeinsam sanken sie immer tiefer und tiefer in Trance, fühlte sich jeder als Teil des anderen. Ihre Herzen wurden groß und weit, Liebe und Energien strömten von Seele zu Seele, von Körper zu Körper. Sie lagen im Kreis wie ein geöffnetes großes Blütenblatt. Dann begann der ekstatische Tanz, ein heißer Rhythmus von Händen, Lippen, schwellendem Fleisch, Haaren, Brüsten, Hüften, Vulvas, aufgerichteten Penissen, geröteten Rücken. Heiße Wellen der Energien durchrieselten sie, und ein hitziger vergnüglicher Rhythmus beherrschte alles.
    Wie gut die anderen mich kennen, dachte Madrone. Immer fand sich ein zärtlicher Mund mit einer hungrigen Zunge, eine ihrer Brüste zu küssen oder eine freundliche Hand, um Tränen von ihrer Wange zu wischen. Doch es waren Tränen der Lust und der Liebe. Tränen strömten ihre Wangen hinunter. Holybear küßte sie fort. Nita hielt sie von hinten umschlungen, und jede Faser ihres Körpers fühlte sich emporgehoben, frohlockte und jubelte unter dem Ansturm zärtlichr Lust. Ein heißer Mund auf der Innenseite ihrer Schenkel, ein Züngeln, das sie zur Raserei brachte, bis ihre Tränen sich in Gelächter verwandelten. In ein Lachen der Ungeduld, ein Lachen, das um Erlösung flehte. Madrone konnte nicht länger, sie bog ihren Körper zuckend in die Höhe, es pulsierte tief, tief in ihr, steigerte sich den Rücken hinauf, und sie fiel, fiel, fiel. Das Innerste der Lust empfand sie wie einen Apfel, wie einen Ort, den sie zwischen den winzigen Atempausen erspähen konnte. Und Sandy war da, sie sah ihn vor sich mit feuchten Lippen.
    Dann lag sie still, während entspannte Wärme die letzte Faser ihres Köprers durchströmte. Sie legte ihre Hand zärtlich auf Birds nackten Rücken. Und plötzlich massierten sie alle Birds Körper von hinten, von vorn, von überall. Kundige Finger streichelten seine verletzten Muskeln und schickten Wärme in die bösen Wunden bis hinunter zu seinen Wurzeln. Holybear saugte die Schmerzen heraus, er saugte und spuckte und saugte und spuckte, bis Bird endlich in seinem Körper eine Kraft spüren konnte, auf daß auch er Befreiung erfahren würde. Streichelnde Hände, warme Körper – er fühlte sich emporgehoben, er zitterte vor angstvoller Begierde, vor eigenem Vergnügen. Dann tanzten sie um ihn herum und feierten seine Erneuerung. Und voll wilder Zärtlichkeit fielen sie über einander her. Das alles dauerte an, bis ein jeder von ihnen geheilt und erneuert war.
    Mit blaugrauer Dämmerung kam der Morgen. Erschöpft rollten sich alle zwischen Decken und Kissen, und als die Sonne aufging schliefen sie.

    ✳✳✳

    Nur Maya lag allein in ihrem Schlafzimmer. Sehnsüchtig dachte sie an Johanna und Rio. Sie waren an der Küste, bei dieser stillen Lagune, die hinter einem Felsen lag, der wie ein Walbuckel geformt war. Auf der anderen Seite schoß schäumend und donnernd die Brandung hoch, Gischt stob im Wind davon. Doch hier war es windgeschützt, sie lagen nackt auf dem Sand und glitten von Zeit zu Zeit ins Wasser. Der Felsen war Maya immer wie ein ungeheurer Kopf vorgekommen, voll strenger Gesichter, die jedoch alles mit Wohlwollen beobachteten.
    Die Sonne zog ihre Bahn über den Himmel. Am Abend machten sie ein kleines Feuer. Sie kochten Reis und Bohnen, die Maya am Vortag eingeweicht hatte. Sie sahen die Hölzer aufflammen, glühen und zu Asche zerfallen. Das Feuer hatte so viel Lebendiges in sich, der Felsen hinter ihnen auch, alles war lebendig. Maya fühlte den großen Atem des Lebens in allem. Im Donnern der Brandung, im Blinken der Sterne, im Wehen des Windes, im sanften Schimmer des Mondes.
    Sie wollte alles umarmen. Sie wollte

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