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Das fünfte Paar

Das fünfte Paar

Titel: Das fünfte Paar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Sie mir Ihre nicht geben.« Zu meiner Überraschung lachte er.
    »Glauben Sie, wir könnten unter diesen Umständen ins Geschäft kommen?«
    »Es sieht so aus, als hätte ich keine Wahl.«
    »Haben Sie auch nicht«, nickte ich.
    »Also schön. Ja - wir fanden einen Herzbuben im Harvey-Cheney-Fall. Ja - ich ließ die Leichen untersuchen, bevor Sie auf der Bildfläche erschienen. Und ja - ich weiß, daß das nicht korrekt war. Aber Sie wissen nicht, weshalb die Spielkarten so wichtig sind, oder welche Probleme es auslösen könnte, wenn etwas davon durchsickerte. Wenn es in die Zeitung käme, zum Beispiel. Ich kann jetzt nicht näher darauf eingehen.«
    »Wo war die Karte?« fragte ich.
    »In Deborah Harveys Handtasche. Als ein paar Cops mir halfen, die Leiche umzudrehen, fanden wir darunter die Tasche.«
    »In den anderen Fällen lag die Karte offen im Wagen.«
    »Richtig - das ist eine Abweichung. Warum lag die Karte nicht im Jeep? Eine weitere Abweichung ist die Tatsache, daß die ersten vier Karten von der Firma Bicycle stammten - diese war ein anderes Fabrikat. Und dann ist da noch die Sache mit den Fasern.«
    »Was für Fasern?«
    Die meisten Fasern, die ich gefunden hatte, gehörten zu den Kleidern der Opfer - und die wenigen, die ich nicht zuordnen konnte, hatten keine Verbindung zu den anderen Fällen hergestellt.
    »Außer bei Deborahs Jeep wurden vom Fahrersitz jedes verlassenen Wagens weiße Baumwollfasern sichergestellt.«
    »Das ist mir neu.« Ich wurde schon wieder wütend.
    »Die Analyse wurde in unseren Labors durchgeführt«, erklärte er.
    »Und wie lautet die Auswertung?«
    »Da keine der Leichen weiße Baumwolle trug, kann man davon ausgehen, daß die Fasern vom Mörder zurückgelassen wurden - und daraus folgt, daß er mit den Autos der Opfer gefahren ist. Aber das hatten wir ja von vornherein angenommen. Also muß man sich mit seiner Kleidung befassen - und eine Möglichkeit ist, daß er eine Uniform trug. Weiße Hosen. Doch auf dem Fahrersitz von Deborah Harveys Jeep wurden wie gesagt keine weißen Baumwollfasern gefunden.«
    »Und was fanden Sie in dem Jeep?«
    »Nichts, was darauf hindeutete, daß unser Mann drinsaß. Das Wageninnere war makellos sauber.« Er schnitt ein Stück von seinem Steak ab. »Der Modus operandi ist in diesem Fall verschieden genug, um mir Sorgen zu machen.« »Sie denken immer noch, es könnte ein politisches Motiv hinter Deborahs Ermordung stecken?«
    Er nickte. »Es könnte sein, daß der Mord an Deborah und ihrem Freund absichtlich ähnlich wie die anderen Morde ausgeführt wurde.«
    »Wenn dieser Fall nichts mit den anderen zu tun hat«, sagte ich skeptisch, »woher wußte der Mörder dann von den Spielkarten? Bis vor kurzem wußte nicht mal ich davon, Benton. Es stand nichts darüber in den Zeitungen.«
    »Vielleicht indirekt durch Mrs. Harvey.« Ich schaute ihn verständnislos an.
    »Sie hat von den Karten erfahren.«
    Abby! dachte ich. Ich hätte zu wetten gewagt, daß Mrs. Harvey diese Information von Abby hatte - und daß Wesley das wußte. »Und wie lange weiß sie es schon?« fragte ich.
    »Kann ich nicht genau sagen. Als der Jeep ihrer Tochter entdeckt wurde, fragte sie mich, ob wir eine Spielkarte gefunden hätten - und nach dem Fund der Leichen rief sie mich an und stellte mir die gleiche Frage.«
    »Das verstehe ich nicht. Wie kann sie schon letzten Herbst darüber Bescheid gewußt haben? Das würde ja bedeuten, daß sie sich bereits über die anderen Fälle informierte, bevor ihre Tochter und Fred verschwanden.«
    »Sie interessierte sich für die Fälle«, bestätigte Wesley, »Lange bevor sie einen persönlichen Grund dazu hatte.«
    »Und weshalb?«
    »Sie haben doch auch einige der Theorien gehört«, sagte er. »Überdosen. Eine neue synthetische Droge. Jugendliche, die im Wald eine Party feiern und auf der Strecke bleiben. Oder ein Dealer, den es antörnt, an einem abgelegenen Ort schlechten Stoff zu verkaufen und den Pärchen beim Sterben zuzusehen.« »All diese Versionen werden durch nichts bestätigt. Die Drogentests erbrachten bei den ersten acht Leichen durchwegs negative Ergebnisse«, gab ich zu bedenken.
    »Ich erinnere mich, das gelesen zu haben«, sagte er nachdenklich. »Aber das muß ja nicht unbedingt heißen, daß nicht doch Rauschgift im Spiel war. Die Leichen waren zum großen Teil skelettiert - da hatten Sie doch nicht mehr viel Testmaterial zur Verfügung.«
    »Es war noch etwas Muskelgewebe vorhanden - das genügte für die

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