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Das ganze gleich nochmal

Das ganze gleich nochmal

Titel: Das ganze gleich nochmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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vom Rio Grande entfernt, aber es sind mehrere Kilometer bis zum nächsten Haus.”
    “Was hast du bloß hier in dieser einsamen Gegend gemacht?”
    Er zuckte mit den Schultern. “Die Antwort auf diese Frage würde mich auch interessieren.”
    Carley betrachtete die Weidenbäume und die Eichen an der
resaca
, die ungefähr einen Kilometer entfernt war. “Sieh nur, wie schön und friedlich es hier ist. Gehört das Gewässer dort vorne zum Fluss?”
    “Nein, das war früher ein Teil des Flusses. In der Vergangenheit wurde diese ganze Gegend oft überflutet.” Houston hob den Arm und machte eine kreisende Bewegung, die das gesamte Gelände einschloss. “Wenn sich der Rio Grande zurückzog, blieben diese kleinen Seen, die einem Flusslauf ähneln, zurück. Die Mexikaner sprechen dann von einer
resaca
.” Er hielt unter einer Weide und saß ab. Er ließ die Zügel seines Pferdes auf die Erde hängen und griff nach dem Zaumzeug der Stute.
    Carley blickte zuerst auf der einen und dann auf der anderen Seite des Pferdes nach unten. “Das ist schrecklich hoch.”
    “Warte einen Moment. Ich habe vergessen, dass du noch nicht gelernt hast, wie man absitzt.” Er band Loveys Zügel an einer Weide fest, die so schwach und dünn war, dass sie ein temperamentvolles Pferd nicht hätte halten können. Houston brauchte jedoch wegen der sanften Stute keine Bedenken zu haben und kam wieder an Carleys Seite. “Du hakst dich mit dem linken Fuß kräftig in den Steigbügel ein und schwingst das rechte Bein über den Schweif des Pferdes. Dann hältst du dich am Sattel fest, ziehst den linken Fuß heraus und gleitest zu Boden.”
    Carley versuchte, sich an seine Anweisungen zu halten, zögerte jedoch, das ganze Gewicht auf das linke Bein zu verlagern. Als sie ihm den Rücken zuwandte und den Sattel vor sich hatte, bekam sie es mit der Angst zu tun. Er legte ihr die Hände um die Taille, um sie zu stützen und ihr Gelegenheit zu geben, mit beiden Füßen gleichzeitig zur Erde zu gleiten.
    Anstatt loszulassen, behielt sie den linken Fuß im Steigbügel und versuchte, mit dem rechten festen Boden zu erreichen. Dabei verdrehte sie jedoch den linken Fuß, sodass er sich im Steigbügel verhakte. Sie verlor das Gleichgewicht und prallte mit dem Po gegen Houstons Unterleib.
    Die Berührung traf ihn wie ein Blitz und weckte sein Verlangen. Seine Finger strichen an ihrem Oberkörper entlang, während sie quälend langsam an ihm herabglitt. Er wollte sie fragen, ob alles in Ordnung war, doch seine Kehle war wie zugeschnürt. Er musste sich erst räuspern, ehe er heiser hervorbrachte: “Du solltest lieber beide Füßen auf den Boden stellen, sonst kommen wir wahrscheinlich nicht mehr zum Essen.”
    Rasch wich er zurück und versuchte, wieder klar zu denken. Die gleiche Begierde wie neulich auf der Tanzfläche hielt ihn gefangen, und er sehnte sich unbändig danach, mit Carley zu schlafen. Damals als Liebespaar war es zwischen ihnen bestimmt heiß hergegangen.
    Carley fand endlich das Gleichgewicht wieder, drehte sich zu ihm um und lächelte scheu. Ihr erging es eindeutig ähnlich wie ihm. Auch in ihr war die Leidenschaft erwacht. Wortlos breitete sie die Arme aus, doch er ignorierte die Einladung und wich noch weiter zurück.
    Nicht hier und nicht jetzt. Es gab viel zu viel, was er noch wissen musste. Als er sich den Staub von der Hose klopfte, sah Carley ihn enttäuscht an und ließ die Arme sinken. Die Gelegenheit verstrich, und allmählich ließ auch das Verlangen wieder nach.
    Houston öffnete die Satteltaschen und holte zwei dicke Pferdedecken und eine Plane heraus. Näher am Fluss suchte er unter den Weiden eine ebene Fläche, auf der sie sitzen konnten. Diese Stelle hatte er für das Picknick gewählt, weil es hier keine Feuerameisen oder Killerbienen gab.
    Bevor er seiner Begierde freien Lauf ließ, wollte er sämtliche Fragen stellen, die ihm am Herzen lagen. Insgeheim schwor er sich, dass er noch vor dem Ende des Tages alles über seine Vergangenheit wissen und jeden Zentimeter von Carleys Körper kennen würde.

8. KAPITEL
    Carley ließ sich auf eine der Decken sinken und genoss die frische Luft. Houston half ihr, die Stiefel auszuziehen, und ging noch einmal zu den Pferden. Sie strich das Haar aus dem Nacken, um kühle Luft an die Haut zu lassen, lehnte sich zurück und sah zu, wie Houston die Pferde an der
resaca
trinken ließ. Danach band er die Stute im Schatten fest und nahm den Korb vom Sattel des Wallachs.
    Die Nähe des

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