Das Garten Abc
Blähungen führt, hat seinen Grund in den schwer verdaulichen Schalen, vor allem der großen Bohnen. Diese Schalen gelangen vom Magen noch weitgehend unverdaut in den Darm und werden erst dort aufgearbeitet. Die Schalen der Hülsenfrüchte sind aber zugleich Ballaststoffe, und auch solche braucht eine gesunde Ernährung.
Erbsen
Erbsen brauchen einen warmen, leichten und kalkhaltigen Boden. Ein sonniger Platz ist vor allem dann wichtig, wenn man eine frühe Ernte einbringen will. Erbsen haben für den Gartenboden einen besonderen Wert. Sie können nämlich mit Hilfe von Knöllchenbakterien den Stickstoff aus der Luft verwerten.
Wie alle Hülsenfrüchte brauchen Erbsen reichlich Phosphor und Kalium. Diesem Umstand kann man entsprechen, indem man im Herbst Thomasmehl oder Kalimagnesia (Patentkali) streut.
Aussaat und Pflege: Erbsen werden von Mitte April bis Mitte Mai direkt ins Beet gesät. Man zieht eine tiefe Saatrille, und zwar so tief, dass die einzelnen Saaterbsen 8 cm tief zu liegen kommen. Die Saaterbsen legt man zwei Tage vorher in handwarmes Wasser. So keimen sie rascher und treiben früher aus.
Der Reihenabstand beträgt etwa 40 cm. Den Pflanzabstand kann man schon beim Legen der Saaterbsen einhalten, und zwar etwa 20 cm. Weil nicht jede Saaterbse auch tatsächlich aufgeht, kann man sie auch enger legen und später vereinzeln. Will man den Erntezeitraum für junge, frische Erbsen über viele Wochen hin ausdehnen, sollte man bis Juli regelmäßig nachsäen.
Die Erbsenkultur sollte die erste Zeit sorgfältig gehackt werden. Sobald die Erbsenranken groß genug sind, um selbst das Unkraut zu verdrängen, kann man in dieser Hinsicht nachlässiger werden.
Ernte: Die Erbsen werden geerntet, solange die einzelnen Körner noch saftig und weich sind. Man pflückt sie vorsichtig und knickt die Triebe nicht, damit man noch öfter ernten kann.
Bohnen
stellen ähnliche Ansprüche an Boden und Pflege wie die Erbsen. Es gibt eine Vielzahl von Bohnensorten, die sich zum Teil auch in Aussehen und Farbe deutlich unterscheiden. Für die Kultur im Garten ist wesentlich, ob man Stangenbohnen oder Buschbohnen anbaut. Die Stangenbohnen sind sehr ertragreich, müssen aber sorgfältig gesteckt werden und brauchen die bekannten Bohnenstangen, um die sie sich ranken können. Sie reifen später als die Buschbohnen. Letztere sind anspruchsloser in der Kultur, bringen aber auch weniger Ertrag. Für den Hausgarten dürfte die Ertragsfrage meist weniger Bedeutung haben als die Ansprüche hinsichtlich der Pflege. Auf jeden Fall brauchen Bohnen einen lockeren, kalkhaltigen und nährstoffreichen Boden.
Anbau und Ernte: Bohnen werden erst ab Mitte Mai gelegt. Für die Buschbohnen zieht man tiefe Saatfurchen ins Beet. Der Reihenabstand soll etwa 40 cm betragen, der Abstand der Pflanzen in der Reihe etwa genauso viel. Bei Stangenbohnen legt man rund um jede Stange sechs bis acht Saatbohnen. Sind die Pflanzen entsprechend angewachsen, sollte man sie anhäufeln.
Die Pflanzungen werden öfters gelockert und zumindest einmal im Sommer mit reifem Kompost gedüngt. Freie Ranken der Stangenbohnen sollten um die Stangen geschlungen werden. Deckt man den Boden mit einer Mulchschicht aus halb verrottetem Kompost ab, so kann er die Feuchtigkeit besser halten.
Geerntet werden die Bohnen, solange die Schoten noch zart und die Bohnen nicht zu groß sind.
Ein Kräutergarten hat vielfältigen Nutzen für die Küche und für die Hausapotheke. Außerdem ist der Kräutergarten von einer ergreifenden Schönheit und trägt immer ein bisschen Geheimnis in sich. Die Ursprünge des Kräutergartens liegen in den Klöstern des Frühmittelalters.
DER KLEINE FEINE KRÄUTERGARTEN
MAN MUSS es unumwunden zugeben: Die mitteleuropäische Kräutergartenkultur hat eine Tradition von erst knapp über einem Jahrtausend. Genau genommen beginnt sie im 7. Jahrhundert. Zuvor gab es nördlich der Alpen nur Gemüseanbau. So spottete der römische Geschichtsschreiber Tacitus (55 - 116 n. Chr.) in seinem Werk „De origine et situ Germanorum“ über die dürftige Gartenkultur der nördlichen römischen Nachbarn: „Sie bauen kaum etwas anderes an als Kohl, Möhren, Linsen und Saubohnen. Sie legen keine Fruchtgärten an und bewässern ihre Kulturen nicht.“ Schlimm, aber wahr: Während die Römer bereits Obstbäume veredelten und sich in den Duftwolken ihrer Kräuterbeete der Wonne hingaben, wühlten unsere Vorfahren noch mit Elchschaufeln im Boden, zogen
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